Mahsati

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Mähsäti Gändschäwi)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aserbaidschanische Briefmarke zum fiktiven 900. Geburtstag Mahsatis. In Aserbaidschan wird sie Məhsəti Gəncəvi genannt.

Mahsati (persisch مهستى, DMG Mahsatī, ‚Mond-Dame‘) war eine persische Dichterin, die zwischen Anfang des 11. und Mitte des 12. Jahrhunderts lebte.[1]

Über Leben und Wirken Mahsatis ist wenig bekannt. Frühe Quellen ordnen ihr Wirken den Höfen Mahmuds von Ghazna (971–1030), des Seldschuken Ahmad Sandschar in Balch (1084–1157) oder eines legendären Königs von Gandscha zu.[1] In seinem Standardwerk Die schöne Mahsatī stellt Fritz Meier eine mögliche Lebenszeit zwischen den Jahren 1000 und spätestens 1150 fest.[2]

Mahsatis Werk besteht fast ausschließlich aus Rubāʿīs,[3] deren Zuordnung jedoch allesamt umstritten sind, da eine Originalhandschrift fehlt.[4] Es sind in der Regel Liebesgedichte, in denen die Unerreichbarkeit des Geliebten, mangelnde Gegenliebe und die dadurch entstehende Grausamkeit beschrieben werden. Mystische Themen, wie sie typisch für die persische Poesie sind, fehlen dagegen weitgehend.[1]

Romantische Verklärung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mahsati wurde schon früh Heldin romantischer Erzählungen, deren frühestes Beispiel man in Fariduddin Attars Ilāhī-nāme findet.[1] Der Volksroman Dāstān-e Amīr Aḥmad-o Mahsatī schildert, aufbauend auf Vierzeilern Mahsatis, die Liebesgeschichte zwischen Dichterin und Dichter.[5]

  • Jan Rypka: History of Iranian Literature. Reidel Publishing Company.
  • Edward Brown: A literary History of Persia in Four Volumes. Cambridge University Press 1969, Band 2, S. 344
  • Narguess Farzad: "Rabia Balkhi and Mahsati Ganjavi", The Essay, The Islamic Golden Age (Episode 6 von 20), BBC Radio 3, 2. Dezember 2013, abgerufen am 6. April 2020

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d J.T.P. de Bruijn: Mahsatī. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Band VI. Brill, Leiden 1991, S. 85b–86a.
  2. Fritz Meier: Die schöne Mahsatī. Ein Beitrag zur Geschichte des persischen Vierzeilers. Steiner, Wiesbaden 1963, DNB 453286631.
  3. Mahsati Ganjavis’s songs. // Nizami Gəncəvi adına Milli Azərbaycan Ədəbiyyatı Muzeyi (The National museum of the Azerbaijan literature)
  4. Vgl. auch die vergleichbare Problematik hier.
  5. Fritz Meier: Die schöne Mahsatī. Der Volksroman über Mahsatī und Amīr Aḥmad. Hrsg.: Gudrun Schubert und Renate Würsch (= Nachgelassene Schriften. Band 2). Brill, Leiden 2005, ISBN 90-04-14098-0.