Natriumhydrogensulfit

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Strukturformel
Natriumion Struktur des Hydrogensulfitions
Allgemeines
Name Natriumhydrogensulfit
Andere Namen
  • Natriumbisulfit
Summenformel NaHSO3
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche Flüssigkeit (existiert nur in Lösung)[3]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7631-90-5
EG-Nummer 231-548-0
ECHA-InfoCard 100.028.680
PubChem 656672
ChemSpider 571016
DrugBank DB14015
Wikidata Q407891
Eigenschaften
Molare Masse 104,06 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
EUH: 031
P: 264​‐​270​‐​312​‐​301​‐​330​‐​501[3]
MAK

Schweiz: 5 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[5]

Toxikologische Daten

1540 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumhydrogensulfit (NaHSO3), auch Natriumbisulfit, ist ein Natrium-Salz der Schwefligen Säure. Es ist außerhalb von wässrigen Lösungen nicht stabil.

Eine wässrige Lösung von Natriumdisulfit ergibt Natriumhydrogensulfit.

Schwefeldioxid durch eine Lösung von Natriumcarbonat leiten ergibt ebenfalls Natriumhydrogensulfit.

Im Handel befindet es sich als Lösung mit einem zwischen 37 und 50 % liegenden Gehalt an Natriumhydrogensulfit. Diese Lösungen weisen ätzende, reduzierende und stark bleichende Eigenschaften auf. Beim Konzentrieren der wässrigen Lösung entsteht Natriumdisulfit (Na2S2O5) bzw. Natriumsulfit.

Von Bedeutung ist die Additionsreaktion mit Aldehyden oder Ketonen zu sogenannten Hydrogensulfitaddukten (Bisulfitaddukten), wobei sich der Schwefel des Hydrogensulfitions nukleophil an die Carbonylgruppe unter Bildung eines Hydroxyalkylsulfonations anlagert. Als Beispiel ist hier die Reaktion mit Formaldehyd unter Bildung des schwerlöslichen Natriumhydroxymethylsulfonats demonstriert:

Die Hydrogensulfit-Addition wird häufig zur Aufreinigung von Aldehyden oder Ketonen verwendet, da sie unter basischen oder auch sauren Bedingungen reversibel ist.[7]

Als Lebensmittelzusatzstoff E 222 findet Natriumhydrogensulfit Verwendung als Konservierungsmittel z. B. bei der Stärke- und Zuckerherstellung, Antioxidationsmittel und als Stabilisator in Lebensmitteln sowie zur Analyse von Methylierungsmustern in DNA. Genutzt wird es auch als Reduktionsmittel in der chemischen Industrie zur Abwasserbehandlung. Es kommt auch in der Papierindustrie zum Einsatz.[8] Es wird in der Sulfomethylierung zur Herstellung von waschaktiven Substanzen, Ionentauschern und wasserlöslichen Harzen verwendet.[9]

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu E 222: Sodium hydrogen sulphite in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. Eintrag zu SODIUM BISULFITE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 17. April 2020.
  3. a b c Eintrag zu Natriumhydrogensulfit, wässrige Lösung in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  4. Eintrag zu Sodium hydrogensulfite im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach 7631-90-5 bzw. Natriumhydrogensulfit), abgerufen am 2. November 2015.
  6. Datenblatt Natriumhydrogensulfit bei Merck, abgerufen am 23. Juli 2008.
  7. Beyer-Walter: Lehrbuch der organischen Chemie, 23. Auflage, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1998.
  8. Grillo-Werke AG | NATRIUMBISULFIT FLÜSSIG. (grillo.de [abgerufen am 8. November 2018]).
  9. C. M. Suter, R. K. Bair, F. G. Bordwell: The sulfomethylation reaction. In: Journal of Organic Chemistry, 10.5, 1945, S. 470–478.