Logischer Empirismus

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Logischer Empirismus, auch logischer Positivismus oder Neopositivismus genannt, ist eine sprach-, erkenntnis-, wissenschafts- und geistesphilosophische Position, die zu den einflussreichsten philosophischen Richtungen des 20. Jahrhunderts zählt. Zu seinen Begründern zählen insbesondere Rudolf Carnap, Hans Reichenbach, Herbert Feigl, Victor Kraft und andere; der Wiener Kreis und seine Mitglieder spielten eine maßgebliche Rolle bei der Formulierung des Programms.

Einflüsse, Namensgebung und Programm

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Der größte Einfluss auf den logischen Empirismus ging von Denkern wie Bertrand Russell, Ludwig Wittgenstein und Ernst Mach aus. So vertritt der logische Empirismus z. B. eine strikt antimetaphysische Haltung, die er mit dem ursprünglichen Empirismus und auch dem empirisch ausgerichteten Immanenzpositivismus teilt.

Gleichzeitig wurden die Positionen dieser Vorläufer kritisch hinterfragt und überprüft. Beispielsweise hat Schlick den Immanenzpositivismus Machs bereits sehr früh in den 1920ern kritisiert. Schlick vertrat zu jener Zeit einen erkenntnistheoretischen Realismus, da nur dann sinnvoll wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden könnten, wenn man auch solche Dinge als wirklich annehmen kann, die nicht gegeben sind. Spätestens nach dem Protokollsatzstreit zu Beginn der 1930er wurde der für den Positivismus maßgebliche Begriff des „unmittelbar Gegebenen“ aufgegeben und stattdessen ein Fallibilismus akzeptiert.[1] Trotzdem sahen sich die logischen Empiristen auch weiterhin in der von E. Mach vertretenen Tradition und verwendeten den Begriff Positivismus, in einem sehr viel weiteren Sinn, auch weiterhin für sich.[2]

Die Benennung „logischer Empirismus“ geht auf Hans Reichenbach zurück, welcher diese Benennung als Alternative zu dem von Herbert Feigl[3] benutzten Bezeichnung „logischer Positivismus“ vorschlug. Andere weniger bekannte Vorschläge waren „Konsistenter Empirismus“ (M. Schlick) oder auch „Wissenschaftlicher Rationalismus“ (O. Neurath).[4]

Zumeist wird nicht zwischen den Ausdrücken logischer Empirismus und logischer Positivismus unterschieden. Wenn ein sachlicher Unterschied gemacht wird, ist logischer Empirismus der weitere Begriff.[5] Der logische Positivismus wird dann u. a. als „eine wichtige Strömung“[6] des logischen Empirismus aufgefasst. Historisch betrachtet benutzten Mitglieder des Berliner Kreises den Ausdruck Positivismus nicht für sich selbst.[7]

Eines der Hauptanliegen des logischen Empirismus war es, genaue Kriterien angeben zu können, nach denen man philosophische Methoden als gültig bzw. ungültig beurteilen kann. Wichtiges Motiv dafür war der Vergleich zwischen der Entwicklung der empirischen Wissenschaften sowie der Mathematik einerseits und der Philosophie andererseits. Während in Ersteren in den letzten Jahrhunderten ein nicht zu leugnender Zuwachs an Erkenntnis zu verzeichnen war, konnte ein solcher Fortschritt aus Sicht der logischen Empiristen in vielen wesentlichen Gebieten der Philosophie – trotz jahrtausendelanger Tradition – bestritten werden. Verantwortlich gemacht für diese Diskrepanz wurde, neben dem Mitteilungsproblem, eben das Fehlen von möglichst exakten Kriterien zur Beurteilung von philosophischen Methoden. Wegen des Fehlens solcher zwingender Kriterien, wie es sie in Mathematik und Naturwissenschaften gibt, sei in den wesentlichen philosophischen Fragen bis heute keine Einigung erzielt worden.

Vorbild des logischen Empirismus war der Logizismus Gottlob Freges. Ähnlich wie dort ein Programm aufgestellt wurde, das die Mathematik im Rahmen der Logik zu rekonstruieren versuchte, wurde im logischen Empirismus ein Programm aufgestellt, das zum Ziel hatte, die Theorien der empirischen Wissenschaften mit Hilfe der Logik rational zu rekonstruieren. Der logische Empirismus verlangte, dass alle bedeutungsvollen Aussagen entweder direkt auf Beobachtungssätze reduziert werden können, oder zumindest in eine logische Relation zu Beobachtungssätzen gebracht werden können, so dass sie durch akzeptierte Beobachtungssätze bestätigt bzw. geprüft werden können. Die akzeptierten Beobachtungssätze werden dabei als intersubjektive Übereinkunft (Konvention) angesehen, nicht als absolut gesicherte Basis, wobei ihnen aber nicht ein objektiver Gehalt abgesprochen wird. Entgegen einigen Rezeptionen, welche dem Logischen Empirismus einen traditionellen erkenntnistheoretischen Fundamentalismus unterstellen, der gesichertes Wissen auf als absolut sicher geltenden Beobachtungssätzen begründen wollte, wird heute vielmehr betont, dass der Logische Empirismus speziell in der Form, wie er von den Hauptvertretern Moritz Schlick, Rudolf Carnap und Otto Neurath vorangetrieben wurde, einen erkenntnistheoretischen Anti-Fundamentalismus beinhaltete, der auch die Sichtweise der (Wissenschafts-)Philosophie als eine privilegierte und autonome Instanz zur Beurteilung wissenschaftlichen Wissens und Vorgehens ablehnte.[8]

Entwicklung und Ausbreitung

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Als Ursprungszelle des logischen Empirismus gilt der Wiener Kreis, eine sich wöchentlich treffende Diskussionsgruppe, die sich 1923 aus einem Seminar von Moritz Schlick heraus entwickelte. Kennzeichnend für diese Gruppe war ihre interdisziplinäre Zusammensetzung. Entscheidend für die Entwicklung des Wiener Kreises war die Teilnahme R. Carnaps, der 1926 einen Ruf an die Universität Wien erhielt und zu einer der bekanntesten Figuren des logischen Empirismus werden sollte. Neben Carnaps Buch Der logische Aufbau der Welt kann zu dieser frühen Zeit besonders Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus als einflussreiche Inspiration genannt werden.

Im Jahre 1928 wurde in Berlin eine ähnliche Gruppe als Berliner Gesellschaft für empirische Philosophie gegründet, zu der unter anderem Hans Reichenbach als führendes Mitglied zählte. Weiterhin gab es eine Zusammenarbeit des Wiener Kreises mit einer Gruppe um Heinrich Scholz in Münster. Auch außerhalb des deutschen Sprachraumes bildeten sich ähnliche Gruppen, so in Polen die Lemberg-Warschau-Schule, eine gegen irrationalistische Metaphysik gerichtete Gruppe, zu deren bekanntesten Mitgliedern Alfred Tarski zählte. In Skandinavien war bereits 1910 von Axel Hägerström die Uppsala Schule gegründet worden, die bereits einige der Auffassungen des späteren logischen Empirismus vorwegnahm, allerdings erst relativ spät, in den 1930ern, mit dem Wiener Kreis in Kontakt kam. Hägerströms Schüler Konrad Marc-Wogau und die Zeitschrift Theoria bildeten eine wichtige skandinavische Verbindung zum Wiener Positivismus.

Neben diesen Gruppen gibt es zahlreiche Einzelpersonen aus verschiedenen Ländern, die zum logischen Empirismus gezählt werden können. Dazu gehören die Skandinavier Eino Kaila, G.H. von Wright, Arne Næss, Joergen Joergensen, die Briten Joseph Henry Woodger und Alfred Jules Ayer, die Schweizer Ferdinand Gonseth und Karl Dürr; sowie Louis Rougier aus Frankreich und der Deutsche Paul Oppenheim.

In die Öffentlichkeit trat der Wiener Kreis erstmals 1929 mit einer Publikation „Wissenschaftliche Weltauffassung: Der Wiener Kreis“.[9] in der das Programm des Wiener Kreises erläutert wurde. Veröffentlicht wurde diese durch den 1928 mit dem Ziel der Förderung und Verbreitung eines wissenschaftlichen Weltbildes gegründeten Verein Ernst Mach.

Bereits seit den 1920ern fand ein reger Ideenaustausch zwischen Mitgliedern des Wiener Kreises und amerikanischen Philosophen statt, und in den 1930ern emigrierten fast alle Vertreter des logischen Empirismus aus dem deutschsprachigen Raum, der überwiegende Teil in die USA. Grund hierfür waren teils ökonomische Gründe oder – wie im Fall R. Carnaps – ein Ruf an die Universität von Chicago, zum überwiegenden Teil jedoch politische Gründe. Viele Vertreter des logischen Empirismus waren Juden und mussten auf Grund des grassierenden Antisemitismus den Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten verlassen. Auch waren viele Vertreter in linken oder liberalen Bewegungen aktiv und kamen in Konflikt mit dem klerikal gefärbten Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Die Folge davon war eine dominante Stellung des logischen Empirismus an den philosophischen Fakultäten amerikanischer Universitäten.

Mit der Ermordung M. Schlicks im Jahr 1936 durch seinen ehemaligen Studenten Hans Nelböck löste sich der Wiener Kreis auf. Damit verschwand auch der logische Empirismus im deutschsprachigen Raum, in dem er wesentlich entwickelt wurde. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden u. a. von W. Stegmüller wesentliche Kerngedanken des logischen Empirismus in Form der Analytischen Philosophie wieder im deutschsprachigen Raum eingeführt.

Verbindung zum amerikanischen Pragmatismus

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Mit seiner Verlagerung nach Nordamerika ging der logische Empirismus inhaltlich und personell eine Verbindung mit dem amerikanischen Pragmatismus ein. So waren führende Pragmatisten wie Charles W. Morris und John Dewey neben Rudolf Carnap und anderen Mitherausgeber der International Encyclopedia of Unified Science. Erleichtert wurde diese Verbindung durch viele parallele Ideen, beispielsweise die des Fallibilismus, die sich in beiden Philosophien wiederfanden.[10] Einer vollständigen Verschmelzung beider Richtungen standen aber letztlich Differenzen über die Stellung der Objektivität in der Wissenschaft entgegen; obwohl auch hier einige logische Empiristen, wie O. Neurath, Positionen vertraten, die denjenigen der Pragmatisten sehr nahe kamen.

Gesellschaftliches Umfeld

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Die Zeit des Wiener Kreises war eine Zeit großer gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Umbrüche. Auch der sich formierende logische Empirismus betrachtete sich als revolutionäre Bewegung, die die überkommene Philosophie überwinden wollte, ähnlich wie Relativitätstheorie und andere neue physikalische Theorien das bis dahin gültige physikalische Weltbild überwunden hatten.

Der revolutionäre Impuls beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Philosophie; entgegen der heutigen verbreiteten Wahrnehmung waren viele Vertreter des frühen logischen Empirismus stark politisiert und mit anderen progressiven Gruppen verknüpft. Der amerikanische Wissenschaftshistoriker Don Howard vergleicht ihre Stellung im damaligen linken und linksliberalen politischen Spektrum mit der Stellung der Vertreter der Frankfurter Schule oder Jean-Paul Sartres in der Nachkriegslinken.[11] Besonders exponiert war hier der Soziologe Otto Neurath, der in der Bayerischen Räterepublik Präsident des Zentralwirtschaftsamts war, politisch einen nichtdialektischen Marxismus vertrat und nach dem Ersten Weltkrieg einer der bekanntesten Intellektuellen mit starken Verbindungen zur austromarxistisch ausgerichteten österreichischen Sozialdemokratie war. Besonders Neurath sah im logischen Empirismus nicht nur eine rein wissenschaftliche Angelegenheit. Für ihn war die neue Wissenschaftstheorie, etwa als philosophisches Gegenstück zur Bewegung für neue Sachlichkeit, Teil einer fortschrittlich ausgerichteten umfassenderen Bewegung. Als Mitglieder des „linken Flügels“ des Wiener Kreises gelten auch Phillip Frank, Hans Hahn, Edgar Zisel und Rudolf Carnap, während Moritz Schlick, Friedrich Waismann, Karl Menger und Felix Kaufmann eher individualistisch liberale Positionen vertraten.[12] H. Reichenbach war in seiner Jugend Vorsitzender der Sozialistischen Studentenpartei Berlin, und die von ihm mitgeführte Berliner Gesellschaft für empirische Philosophie hatte eine linksliberale Ausrichtung.

Diese politische Tendenz trug dem logischen Empirismus heftige Feindschaft konservativer und rechter Kreise ein, was letztlich zur Vertreibung der neuen wissenschaftstheoretischen Richtung aus Mitteleuropa während der Zeit des Nationalsozialismus und zur fast vollständigen Verlagerung nach Nordamerika führte. Aber auch linke Kreise griffen die neue wissenschaftstheoretische Richtung an; beispielsweise attackierte der Neomarxist Max Horkheimer den logischen Empirismus 1937 wegen seiner Metaphysikfeindlichkeit.[13] Wie Hans-Joachim Dahms rekonstruierte, sah Neurath die Neomarxisten um Horkheimer trotz der erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Gegensätze zunächst durchaus als Verbündete gegen die gemeinsamen zeitgenössischen Feinde Faschismus und Nationalsozialismus und reagierte erst mit Kontaktabbruch, als Horkheimer sich weigerte, wie vereinbart auch seine (Neuraths) Replik zu publizieren.[14]

Nach dem Zweiten Weltkrieg entpolitisierte sich der logische Empirismus weitgehend. Als Grund hierfür werden der Verlust des kulturellen Hintergrunds („Weimarer Kultur“) und die Professionalisierung und Etablierung des logischen Empirismus in der akademischen Welt angegeben. Auch der Tod O. Neuraths als treibende Kraft der radikalen Linken im Wiener Kreis im Jahr 1945 und die Tatsache, dass mit Phillip Frank nur ein Vertreter der radikalen Linken im Wiener Kreis nach Nordamerika emigrierte, spielten hierbei eine Rolle. Zudem wird auch dem Antikommunismus der McCarthy-Ära eine Rolle zugewiesen; so geriet Phillip Frank in dieser Zeit in das Visier des FBI. Trotz dieser Entpolitisierung des logischen Empirismus als Bewegung engagierten sich einige Vertreter jedoch weiterhin politisch auf individueller Basis; so reiste R. Carnap einige Monate vor seinem Tod nach Mexiko, um inhaftierte kommunistische Philosophen zu unterstützen und das letzte bekannte Foto Carnaps zeigt ihn im Kreis von Menschenrechtsaktivisten.[15]

Von den Vertretern des logischen Empirismus wurden mehrere Schriftenreihen publiziert. Noch zu Zeiten des Wiener Kreises wurden die Reihen „Einheitswissenschaft“ und „Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung“ veröffentlicht, während die International Encyclopedia of Unified Science bereits nach Auflösung des Wiener Kreises im englischsprachigen Raum publiziert wurde.

1930 übernahmen H. Reichenbach und R. Carnap die Zeitschrift Annalen der Philosophie als Herausgeber und führten diese unter dem Namen Erkenntnis als wichtiges Publikationsorgan des logischen Empirismus fort. Diese Zeitschrift wurde 1939 infolge des Zweiten Weltkrieges eingestellt. Erkenntnis wurde 1975, u. a. von W. Stegmüller, als Publikationsforum der Analytischen Philosophie wiedergegründet.

Der Logische Empirismus ist eine Variante des neuzeitlichen Empirismus.[16] Er sah sich als „Reformbewegung“[17] und wird als „Schule“ angesehen,[18] der man – kritisch – „eine spezifisch religiöse, ja sektiererische“[19] Haltung attestiert hat.

Versuche der Kennzeichnung

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Der Logische Empirismus ist keine „einheitliche philosophische Position“.[20] Es gibt unterschiedliche Versuche, den logischen Empirismus zu kennzeichnen, unter anderem:

Wolfgang Detel kennzeichnet den logischen Empirismus wie folgt:
„(1) Es gelten die Grundsätze der klassischen Semantik.
(2) Alles Wissen … muss letztlich auf Wahrnehmungen … und Beobachtungssätze … zurückgeführt werden; diese Zurückführung muss mit den Mitteln der formalen Logik formuliert werden.
(3) Die formale Logik setzt Bivalenz … und Nominalismus (…) voraus (…).
(4) Zentrale Aufgabe der Philosophie ist die semantische und logische Analyse der alltäglichen und wissenschaftlichen Sprache in Form von analytischen Sätzen (Philosophie wird verstanden als Formalwissenschaft …, die Philosophie vollzieht einen linguistic turn).“[21]
In der Stanford Encyclopedia of Philosophy werden folgende spezifische Themen (issues) angeführt:[22]
  • Empirismus, Verifikationismus und Anti-Metaphysik (Anti-metaphysics);
  • Analyzität;
  • Einheit der Wissenschaft und Reduktion;
  • Wahrscheinlichkeit.

Ablehnung synthetisch-apriorischer Urteile

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Einigkeit besteht bei den Vertretern des logischen Empirismus darin, dass es – entgegen Kant – keine synthetisch-apriorischen Urteile gibt[23] und „alle sinnvollen Sätze entweder analytisch oder synthetisch sind“.[24]

Antimetaphysische Haltung

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Die antimetaphysische Haltung des logischen Empirismus ist verbunden mit dem sogenannten Sinnkriterium. In seiner ursprünglichen strengen Fassung wurden nur solche Aussagen als sinnvoll akzeptiert, die sich empirisch verifizieren lassen. Für den logischen Empiristen sind Aussagen, die dieses Kriterium nicht erfüllen, empirisch sinnlos und als metaphysisch einzustufen. Beispielsweise sind demnach alle Aussagen über die Existenz Gottes empirisch sinnlos. Sowohl ein Atheist als auch ein Theist sind in dieser Sichtweise also Metaphysiker, die sinnlose Behauptungen aufstellen.

Für Carnap resultiert der Fakt, dass es überhaupt metaphysische Systeme gibt, daraus, dass es neben der Wissenschaft noch Kunst und Religion als geistige Tätigkeiten des Menschen gibt. Metaphysik ist für ihn ein unklares Mischgebilde aus diesen drei Gebieten. Für Carnap sind Metaphysiker etwa wie Künstler ohne künstlerische Begabung, die nicht in der Lage sind, ihr Lebensgefühl in Kunstwerken auszudrücken, und stattdessen völlig inadäquat versuchen, ihr Lebensgefühl in einer wissenschaftlichen Sprache auszudrücken. Sie leisten dabei weder etwas Sinnvolles für die Wissenschaft, noch sind sie wirklich in der Lage, ihr Lebensgefühl auszudrücken, so wie es etwa der begabte Künstler durch die Schaffung großer Kunstwerke tut.

Das ursprünglich strenge empiristische Sinnkriterium hat sich als nicht haltbar erwiesen, zum einen aufgrund der Kritik der Verifikations-Methode durch Karl Popper, zum anderen wegen der von Carnap entdeckten Problematik der theoretischen Terme. Carnap hat daraufhin ein modifiziertes, toleranteres Sinnkriterium entwickelt, das diesen Kritiken Rechnung trägt. Dieses modifizierte Sinnkriterium ist gemäß Stegmüller normativ und vom restlichen Instrumentarium des logischen Empirismus unabhängig. Somit besteht prinzipiell die Möglichkeit, dieses Kriterium entweder ganz abzulehnen oder es als Abgrenzungskriterium zwischen Metaphysik und den empirischen Wissenschaften aufzufassen, ohne die Metaphysik als sinnlos zu deklarieren. Damit ist es möglich, die vom logischen Empirismus entwickelten Methoden auch innerhalb von rationalistischen und metaphysischen Philosophierichtungen anzuwenden. Dies hat zur Folge, dass es in der heutigen analytischen Philosophie, die sich aus dem logischen Empirismus entwickelt hat, Strömungen gibt, in denen alte metaphysische Fragestellungen auf neuer Grundlage erneut behandelt werden.

Einheitswissenschaft

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Auf Grundlage der Anti-Metaphysik des Kreises wird die Aufhebung der methodologischen Trennung von Natur- und Geisteswissenschaften im Konzept der Universal- oder Einheitswissenschaft gefordert.[25]

Ein entscheidendes einheitswissenschaftliches Moment ist die gemeinsame induktive Methode der Erkenntnisgenerierung: Phänomene werden sensualistisch erfahren und führen durch Ableitungen zu Hypothesen und Theorien (s. Sensualismus).[26] Dabei entstehen Ebenen von unterschiedlicher Konkretion, die unterschiedlich sprachlich formuliert sind. Die Phänomenenebene ist in Elementarsätzen oder Protokollsätzen formuliert. Diese allein sind unmittelbar empirisch und beinhalten Angaben, die die Möglichkeit des empirischen Nachvollzuges gewährleisten.[27] Sie bilden in der Erkenntnisgenerierung die Ausgangsebene für logische Ableitungen.[28] Die daraus resultierenden Hypothesen, Theorien und Gesetze befinden sich deshalb auf der oberen, abstrakteren Ebene. So entsteht ein theoretisches Netzwerk, das über Berührungspunkte mit der Phänomenenebene verbunden ist.[29]

Die Berührungspunkte, die Beziehungen der Elemente und Ebenen zueinander, bedingen das Erklärungs- und Voraussagepotential des Netzwerkes[30] und werden statistisch, nämlich durch Korrelationen, zum Ausdruck gebracht.[31]

Die Einheitswissenschaft wird, besonders von Neurath, zudem als kooperatives Forscherkollektiv definiert, das als Gelehrtenrepublik dynamisch kommuniziert und sich über die Annahme oder Ablehnung von Hypothesen verständigt. Wissenschaftliche Erkenntnisgenerierung wird demnach als soziale, intersubjektive Konsensbildung verstanden.[32]

Auch die Protokollsätze unterliegen dieser Konsensbildung und bleiben hinterfragbar. Sie können somit nicht als gesicherte Erkenntnisgrundlage gelten.[33] Weil dieses konzeptionelle Moment, das grundsätzlich das ganze wissenschaftliche System zur Diskussion stellt, vor allem von Neurath vertreten wurde, wird es Neurath-Prinzip genannt.[34] (Die entsprechende Auseinandersetzung mit den übrigen Kreismitgliedern – insbesondere mit Moritz Schlick – über die Rolle der Protokollsätze wurde als Protokollsatzdebatte bezeichnet).

Die Konzeption der Einheitswissenschaft begründet sich demnach zum einen über die Anbindung der Fachdisziplinen an einheitliche methodologische Grundsätze, die einzig als erkenntnisgenerierend anerkannt werden. Darüber hinaus ergibt sich zusätzlich ein erkenntnistheoretischer Grund für ihre Konzeption: Getrennt voneinander agierende Fachwissenschaften können nicht das komplexe Bedingungsfeld abbilden, das weltliche Phänomene bestimmt.[35] Deshalb sind sie nicht in der Lage, Phänomene in ihrer Gänze zu erklären. Soll dies allerdings ein Anspruch sein, ist die Verknüpfung vieler Theorien verschiedener Disziplinen in einer Einheitswissenschaft zwingend notwendig.[36]

Kritik und Niedergang des logischen Empirismus

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Der logische Empirismus wurde vielfach kritisiert. Er hielt der Kritik nach heute dominierender Auffassung nicht stand. Im Ergebnis sprechen einige vom „Zusammenbruch“[37] des logischen Empirismus und von seiner „Auflösung“.[38] Der logische Empirismus habe „heute kaum noch Anhänger“.[39] Andere widersprechen dem nicht grundsätzlich, betonen aber, dass Elemente des logischen Empirismus weiterhin aktuell seien.[40] Welche genau ist naturgemäß umstritten.

Ein fast geflügeltes Wort[41] fiel 1967 von John Passmore (logischen Empirismus und logischen Positivismus als Synonyme behandelnd): „Logical positivism, then, is dead, or as dead as a philosophical movement ever becomes.“[42] („Der Positivismus ist so tot, wie eine philosophische Bewegung es überhaupt nur sein kann.“).

Zwei „Grundpfeiler“[43] des logischen Empirismus erwiesen sich als seine „Achillessehne“:[44] der Reduktionismus und der Verifikationismus.

Diese hielten, so der heutige Konsens, letztlich der grundlegenden Kritik von Karl Popper und W. V. O. Quine nicht stand. Ob der logische Empirismus durch weitere Argumente widerlegt ist, wird im Zweifel kontrovers(er) gesehen.

Karl Popper stand in einem zwiespältigen Verhältnis zum logischen Empirismus und dem Wiener Kreis. Einerseits war er einer der schärfsten Kritiker des logischen Empirismus, andererseits sah er in seinem Umfeld auch Verbündete gegen irrationalistische Strömungen in der Philosophie.[45] Popper kritisierte die Möglichkeit einer Verifikationsmethode als logisch widerlegt und setzte dem die Falsifikationsmethode entgegen. Nach Poppers Resumé in seiner berühmten Polemik Wider die großen Worte wurde diese Kritik von einigen Mitgliedern des Wiener Kreises später weitgehend akzeptiert.

W. V. O. Quine, ursprünglich ein Schüler Rudolf Carnaps, hat den logischen Empirismus von der Position eines radikalen Empirismus aus kritisiert. Quine kritisierte vor allem die (nicht nur) im logischen Empirismus vertretene Einteilung aller wahren Aussagen in synthetisch wahre und analytisch wahre Aussagen, die er als metaphysische Elemente betrachtete.[46] Als Reaktion auf diesen Kritikpunkt wurden von Carnap die so genannten Bedeutungspostulate eingeführt. Ein weiterer Kritikpunkt von Quine ist die Auffassung, nach der empirische Aussagen einzeln überprüft werden können. Für ihn sind Theorie und Sprache unauflöslich miteinander verknüpft, bei einer Überprüfung steht somit immer ein ganzes Aussagensystem in Frage (Holistischer Naturalismus).

In einer neueren Monographie[47] beurteilt Adrian Brücker den logischen Empirismus zwar letztlich ebenfalls als unzulänglich, verteidigt ihn jedoch gegen zentrale Kritikpunkte der nachpositivistischen analytischen Philosophie. Sowohl die analytisch/synthetisch-Dichotomie als auch die Annahme der Notwendigkeit, sinnvolle Sätze auf eine Basis im phänomenalen Erleben zurückzuführen, seien in einer genau ausbuchstabierten Form sehr wohl angemessen.[48]

  • Victor Kraft: Der Wiener Kreis, Der Ursprung des Neopositivismus. 3. Auflage. 1950, 1968 und 1997 Springer-Verlag/Wien, Verlag Springer, Wien, New York, ISBN 3-211-82956-3.
  • Wolfgang Stegmüller: Hauptströmungen der Gegenwarts-Philosophie eine kritische Einführung. Band I. 7. Auflage. Kröner, Stuttgart 1989, ISBN 3-520-30807-X, Kapitel IX: Moderner Empirismus: Rudolf Carnap und der Wiener Kreis.
  • Peter Achinstein, Stephen F. Barker: The legacy of Logical Positivism. Studies in the Philosophy of Science. The Johns Hopkins Press, Baltimore MD 1969, ISBN 0-8018-1014-0.
  • Rudolf Haller: Neopositivismus. Eine historische Einführung in die Philosophie des Wiener Kreises. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993, ISBN 3-534-06677-4.
  • Nikolay Milkov (Hg.): Die Berliner Gruppe. Texte zum Logischen Empirismus von Walter Dubislav, Kurt Grelling, Carl G. Hempel, Alexander Herzberg, Kurt Lewin, Paul Oppenheim und Hans Reichenbach. Meiner, Hamburg 2015.
  • Friedrich Stadler: Studien zum Wiener Kreis. Ursprung, Entwicklung und Wirkung des Logischen Empirismus im Kontext. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-58207-0. 2. Auflage bei Springer, Dordrecht 2015.
  • Michael Stöltzner, Thomas Uebel (Hrsg.): Wiener Kreis. Texte zur wissenschaftlichen Weltauffassung. Meiner, Hamburg 2006, ISBN 3-7873-1811-9.

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Stegmüller bezeichnet deswegen die Charakterisierung des logischen Empirismus als Positivismus als unzutreffend und forderte die entsprechenden Bezeichnungen nicht mehr zu verwenden. Er begründet dies damit, dass es zum einen innerhalb des Wiener Kreises keine einheitliche philosophische Lehrmeinung gab, nur in der Forderung nach einer möglichst exakten wissenschaftlichen Grundhaltung gab es eine Übereinstimmung. Des Weiteren werden als positivistisch nur solche Richtungen bezeichnet, die – wie beispielsweise Mach – vom unmittelbar Gegebenen ausgehen.
  2. In seiner Rezension von K. Poppers „Logik der Forschung“ erklärt R. Carnap, dass der Sinn, in dem der Begriff „Positivismus“ vom logischen Empirismus für sich selbst verwendet werde, sehr weit sei. Und zwar würden sie alle Positionen als Positivismus einordnen, in denen die Akzeptanz von Theorien letztlich durch Konfrontation mit der Wirklichkeit zustande käme, womit selbst Poppers Position noch unter diesem weiten Begriff des Positivismus fallen würde.
  3. Albert E. Blumberg, Herbert Feigl: Logical Positivism: A new Movement in European Philosophy. Journal of Philosophy 28, 281–296 (1931)
  4. siehe Einleitung zu „Logical Empiricism in North America.“ G. L. Hardcastle, A.W. Richardson (Editoren), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, XVIII, (2003)
  5. So Richard Creath: Logical Empiricism. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
  6. Greimann, Dirk: Der logische Empirismus und seine Auflösung in der amerikanischen Nachkriegsphilosophie. In: E. Fischer/W. Vossenkuhl: Die Fragen der Philosophie. Beck, München 2003, S. 346 (351)
  7. Richard Creath: Logical Empiricism. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
  8. Thomas E. Uebel: Anti-Foundationalism and the Vienna Circle's Revolution in Philosophy. Brit. J. Phil. Sci., 47, (1996), 415–440
  9. Wissenschaftliche Weltauffassung: Der Wiener Kreis@1@2Vorlage:Toter Link/philosci40.unibe.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. siehe etwas C.W Morris Logical Positivism, Pragmatism, and Scientic Empiricism. Paris 1937.
  11. Don Howard Two Left Turns Make a Right: On the Curios Political Career of North American Philosophy of Science at Midcentury. in Logical Empiricism in North America. G. L. Hardcastle, A. W. Richardson (Editoren)
  12. F. K. Stadler Transfer and Transformation of Logical Empiricism. in Logical Empiricism in North America. G. L. Hardcastle, A. W. Richardson (Editoren)
  13. [1] Karl-Peter Schwarz: Das Ende des Wiener Kreises: "So Hund, jetzt hast du es"
  14. Hans-Joachim Dahms: Positivismusstreit. Die Auseinandersetzungen der Frankfurter Schule mit dem logischen Positivismus, dem amerikanischen Pragmatismus und dem kritischen Rationalismus, Frankfurt/M. 1994
  15. Steve Awodey, Carsten Klein: Carnap brought home: the view from Jena. Open Court (2004), ISBN 0-8126-9551-8, S. 35.
  16. Detel, Wolfgang: Grundkurs Philosophie IV: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Reclam, Stuttgart 2007, S. 55.
  17. Greimann, Dirk: Der logische Empirismus und seine Auflösung in der amerikanischen Nachkriegsphilosophie. In: E. Fischer/W. Vossenkuhl: Die Fragen der Philosophie. Beck, München 2003, S. 346.
  18. Chalmers (1999/2007), Wissenschaftstheorie, S. 7 (für den logischen Positivismus); I.M. Bocheński, Europäische Philosophie der Gegenwart, Tübingen, Basel, Francke, 3. Aufl. (1994), S. 66 (für den Neopositivismus)
  19. I.M. Bocheński: Europäische Philosophie der Gegenwart. 3. Auflage. Francke, Tübingen, Basel 1994, S. 66.
  20. Ruß, Hans Günther: Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie und die Suche nach Wahrheit. Kohlhammer, Stuttgart 2004, S. 58.
  21. Wolfgang Detel: Grundkurs Philosophie IV: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Reclam, Stuttgart 2007, S. 56.
  22. Creath, Richard: Logical Empiricism. The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Spring 2014 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL =
  23. Ruß, Hans Günther: Wissenschaftstheorie, Erkenntnistheorie und die Suche nach Wahrheit. Kohlhammer, Stuttgart 2004, S. 58.
  24. Detel, Wolfgang: Grundkurs Philosophie IV: Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Reclam, Stuttgart 2007, S. 56: „Kernthese“.
  25. Neurath, Otto (1931): Physikalismus: Die Philosophie des Wiener Kreises. In: ders.: Gesammelte, philosophische und methodologische Schriften 1. Hrsg. v. Haller, Rudolf/Rutte, Heiner. Wien 1981, S. 416.
  26. Neurath, Otto (1936): Die Enzyklopädie als Modell. In: ders.: Gesammelte, philosophische und methodologische Schriften 2. Hrsg. v. Haller, Rudolf/Rutte, Heiner. Wien 1981, S. 733.
  27. Neurath, Otto (1930): Einheitlichkeit der Gegenstände aller Wissenschaften. In: ders.: Gesammelte, philosophische und methodologische Schriften 1. Hrsg. v. Haller, Rudolf/Rutte, Heiner. Wien 1981, S. 394.
  28. Geier, Manfred: Der Wiener Kreis. Reinbek bei Hamburg 1995, S. 74.
  29. Tschamler, Herbert: Wissenschaftstheorie. Eine Einführung. München 1977, S. 44f.
  30. Haller, Rudolf: Neopositivismus. Eine historische Einführung in die Philosophie des Wiener Kreises. Darmstadt 1993, S. 71, 160.
  31. Neurath, Otto (1928): Lebensgestaltung und Klassenkampf. In: ders.: Gesammelte, philosophische und methodologische Schriften 1. Hrsg. v. Haller, Rudolf/Rutte, Heiner. Wien 1981, S. 279.
  32. Haller, Rudolf: Geschichte und wissenschaftliches System bei Otto Neurath. In: Berghel, Hal u. a. (Hg.): Wittgenstein, der Wiener Kreis und der kritische Rationalismus. Wien 1979, S. 304ff.
  33. Neurath, Otto (1932/33): Protokollsätze. In: ders.: Gesammelte, philosophische und methodologische Schriften 2. Hrsg. v. Haller, Rudolf/Rutte, Heiner. Wien 1981, S. 579.
  34. Haller, Rudolf: Geschichte und wissenschaftliches System bei Otto Neurath. In: Berghel, Hal u. a. (Hg.): Wittgenstein, der Wiener Kreis und der kritische Rationalismus. Wien 1979, S. 305.
  35. Neurath, Otto (1931): Empirische Soziologie. In: ders.: Gesammelte, philosophische und methodologische Schriften 1. Hrsg. v. Haller, Rudolf/Rutte, Heiner. Wien 1981, S. 434.
  36. Uebel, Thomas: Vernunftkritik und Wissenschaft. Otto Neurath und der erste Wiener Kreis. Wien/New York 2000, S. 50.
  37. Hans-Johann Glock: Was ist analytische Philosophie? WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 2014, ISBN 978-3-534-25496-5, S. 58–62: Der Zusammenbruch des logischen Positivismus.; ähnlich: Moulines, Carlos Ulises: Die Entwicklung der modernen Wissenschaftstheorie (1890 - 2000). Hamburg, Lit 2008, S. 75: Zusammenbruch des Positivismus.
  38. Vgl. den Titel: Greimann, Dirk: Der logische Empirismus und seine Auflösung in der amerikanischen Nachkriegsphilosophie. In: E. Fischer/W. Vossenkuhl: Die Fragen der Philosophie. Beck, München 2003, S. 346 ff.
  39. Saporiti, Katia: Empirismus. In: Jordan/Nimtz (Hrsg.): Lexikon Philosophie: hundert Grundbegriffe. Reclam, Stuttgart 2009, S. 73 (75)
  40. Creath, Richard: Logical Empiricism. The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Spring 2014 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL = : Kapitel Impact
  41. Zitiert bei Popper und in der Creath, Richard: Logical Empiricism. The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Spring 2014 Edition), Edward N. Zalta (ed.)
  42. Passmore, J.: 1967, Logical Positivism”, The Encyclopedia of Philosophy (Volume 5). P. Edwards (ed.), New York: Macmillan, 52 (57), zitiert nach Creath, Richard, Logical Empiricism. The Stanford Encyclopedia of Philosophy (Spring 2014 Edition), Edward N. Zalta (ed.), URL =
  43. Moulines, Carlos Ulises: Die Entwicklung der modernen Wissenschaftstheorie (1890 - 2000). Hamburg, Lit 2008, S. 60 (über die moderne Wissenschaftstheorie sprechend, den logischen Empirismus damit meinend).
  44. Hans-Johann Glock: Was ist analytische Philosophie? WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt 2014, ISBN 978-3-534-25496-5, S. 61.
  45. „… In this new preface I intend to explain my attitude towards the present situation, and the two main schools of language analysis today. Now as then, language analysts are important to me; not only as opponents, but also as allies, in so far as they seem to be almost the only philosophers left who keep alive some of the traditions of rational philosophy.“ from the preface to the first english Edition of Popper's The Logic of Scientific Discovery (1959)
  46. W. V. Quine Two Dogmas of Empiricism [2]
  47. Adrian Brücker: Sprache, Erkenntnis und Wissenschaft. Eine Fundamentalanalyse der Möglichkeiten und Voraussetzungen von Erkenntnis und der logischen Stadien des Erkenntnisprozesses, Band 1: Erkenntnis und Sinn. Bouvier, Bonn 2017, ISBN 978-3-416-04017-4.
  48. Eine zentrale Schwäche des logischen Empirismus sieht Brücker in der Unterschätzung fortbestehender skeptischer Probleme, die sich vor allem im hochtheoretischen Charakter der normalsprachlichen Begriffe und Sätze ausdrückten, der zur Folge habe, dass die Wahrheitsbedingungen dieser Sätze in sehr komplizierter Weise von irrealen Konditionalen in Bezug auf kontrafaktische Wahrnehmungen unter kontrafaktischen Umständen abhingen. Dem logischen Empirismus sei „keine befriedigende Zurückführung der reistisch-physikalistischen Dingsprache auf die unmittelbar wahrgenommenen Sinnesdaten oder Phänomene“ (Ebd., S. 733) gelungen, wenngleich ein solches Programm keineswegs prinzipiell zum Scheitern verurteilt sei.