Schlackenfaser

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Schlackenfaser
Fasertyp

Chemiefaser aus natürlichen Polymeren anorganischen Ursprungs; künstliche Mineralfaser

Farbe

meist weiß bis grau[1]

Eigenschaften
Faserlänge 6 bis 50 mm[2]
Faserdurchmesser 0,3 bis 15,6 µm; Mittelwert: 3,5 bis 4,9 µm[2]
Dichte 2,30 bis 2,75 g∙cm−3 [3]
Höchstzugspannung 530 bis 900 N∙mm−2 [3]
Feinheitsbezogene Höchstzugkraft 0,21 bis 0,35 N∙tex−1 [3]
Produkte Schlackenwolle, Dämmstoff

Schlackenfaser (seltener Schlackefaser)[3] ist eine künstliche Mineralfaser, die aus metallurgischen Schlacken (Hochofenschlacke) durch Zerblas-[4] oder Schleuderverfahren in Form von Schlackenwolle[5] (auch als Hüttenwolle[6] bezeichnet), d. h. ungeordneten, lose zusammenhängenden Faserkollektiven der Schlackenfaser, in Ablagerungskammern oder unmittelbar auf Ablagebändern als Vlies abgelegt wird. Das Vlies kann durch Zugabe von Bindemitteln verfestigt werden. Die Schlackenwolle dient in unterschiedlichen Aufmachungsformen für Isolierungen aller Art, vor allem als Dämmstoff, dessen Anwendung gleichzeitig eine hohe Temperaturbeständigkeit erfordert.

Schlackenwolle wurde als erste Mineralwolleart in größerem Umfang schon seit dem 19. Jahrhundert hergestellt. Die erste kommerzielle Herstellung gelang 1871 im Stahlwerk des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins in Georgsmarienhütte.[7][8] Aufgrund der enthaltenen Schwermetalle und der krebsverdächtigen Faserstäube wird die Schlackenwolle heute nur noch selten zur Wärmedämmung eingesetzt.[9] Sie wird aber noch zur Anschlussdichtung genutzt.[10]

  • Eva Poeschel, Alfons Köhling: Asbestersatzstoff-Katalog, Bd. 4, Umweltbundesamt, Frankfurt am Main 1985.[1]

Einzelnachweise

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  1. Wolfgang Bobeth, Wolfgang Böhme, Jürgen Techel (Hrsg.): Anorganische Textilfaserstoffe. Verlag Technik, Berlin 1955, S. 237
  2. a b Autorenkollektiv: Textile Faserstoffe. Zweite, verbesserte Auflage. Fachbuchverlag, Leipzig 1967, S. 652
  3. a b c d Wolfgang Bobeth (Hrsg.): Textile Faserstoffe. Beschaffenheit und Eigenschaften. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1993, ISBN 3-540-55697-4, S. 170
  4. Wolfgang Bobeth, Wolfgang Böhme, Jürgen Techel (Hrsg.): Anorganische Textilfaserstoffe. Verlag Technik, Berlin 1955, S. 82
  5. zum Begriff Wolle bzw. Flocke als Faserkollektiv vgl.: Günter Schnegelsberg: Handbuch der Faser – Theorie und Systematik der Faser. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-87150-624-9, S. 71f
  6. Otto Graf(Hrsg.): Die Prüfung nichtmetallischer Baustoffe. 2. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1957, S. 513
  7. Swapna Mukherjee: Applied Mineralogy: Applications in Industry and Environment. Springer, Dordrecht (Niederlande) 2012, ISBN 978-94-007-1161-7
  8. Building "Science" Timeline
  9. Schlackenwolle auf Baunetzwissen
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rigips.at, S. 22