Alfons Scherer

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Alfons Maria Peter[1] Scherer (* 10. August 1885 in Straßburg; † 3. März 1964; laut Geburtsurkunde Alphons Maria Peter Scherer) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Schriftsteller.

Scherer wurde als Sohn des Oberlehrers Peter Scherer und dessen Ehefrau Gertrude Elisabeth Josephine Scherer, geborenen Hey in Straßburg geboren. Am Ende des Ersten Weltkriegs war Scherer von 1917 bis 1918 Bürgermeister von Schlettstadt im Reichsland Elsass-Lothringen. In der Weimarer Republik wurde er 1924 Regierungsvizepräsident im Regierungsbezirk Wiesbaden. 1926 wurde er Regierungspräsident der Hohenzollerischen Lande in Sigmaringen.[2] Es kennzeichnet preußisches Amtsverständnis, wenn sich der Verwaltungschef hohenzollernscher Stammlande gegen den (ehemaligen) Landesherrn stellt: Nach der Weimarer Verfassung und dem Preußischen Adelsgesetz von 1920 völlig zu recht, widersprach er 1928 Friedrich von Hohenzollern, der auf der Anrede Hoheit und dem Erstgeburtstitel Fürst bestand. Der jahrelange Streit hatte zur Folge, dass Scherer zum 31. August 1931 von Carl Severing, dem sozialdemokratischen Innenminister des Freistaats Preußen, in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde. Sein Nachfolger war Heinrich Brand.

Scherer zog nach Wiesbaden und widmete sich der Schriftstellerei. Er hinterließ unveröffentlichte Schauspiele, Erzählungen, Gedichte und literaturgeschichtliche Arbeiten. Seine Tochter Ruth M. Pauly überließ sie 1996 dem Landesarchiv Baden-Württemberg.[3]

1945 wurde Scherer in Rüdesheim kurzzeitig als Leiter der Spruchkammerverfahren eingesetzt.[2]

  • Thomas Klein: Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preußischen Provinz Hessen-Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 (= Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte. Bd. 70), Hessische Historische Kommission Darmstadt, Historische Kommission für Hessen, Darmstadt/Marburg 1988, ISBN 3884431595, S. 363.
  • Josef Mühlebach: Alfons Maria Scherer, in: Hohenzollerische Heimat 28 (1977), S. 9–13.

Einzelnachweise

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  1. Geburtsurkunde 2376/1885 Mairie Strasbourg
  2. a b Landesarchiv Baden-Württemberg
  3. J. Mühlebach