Benutzer:YourEyesOnly/MWT

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Memoiren über ein Gemeinschaftsprojekt kann man nicht schreiben, ohne die eigenen Erfahrungen mit einigen Mitgliedern der Gemeinschaft zu schildern. Hier sind die Namen dieser Mitglieder so dargestellt, daß sie sich unschwer selbst erkennen können und von - sagen wir - Eingeweihten erkannt werden. Jeder, den ich hier erwähne, darf sich durch Eintragen seines korrekten Benutzernamens zu erkennen geben, seinen, von mir verunglimpften Benutzernamen noch weiter abstrahieren und natürlich auch den betreffenden Abschnitt komplett löschen.YourEyesOnly schreibstdu 09:10, 14. Nov. 2006 (CET)


Wer mal auf dieser Seite war und sie gelesen hat, der möge doch bitte hier seine „Duftspur“ (vulgo: Signatur) hinterlassen und einen kurzen Kommentar, wie ihm diese Seite gefallen hat. Danke!


Der erste Kontakt

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Irgendwann passiert es - und meist ist google schuld! Du gibst dort ein Wort ein und findest einen Link zu Wikipedia, denkst dir „was'n das?“ und schaust nach. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: du bist zufrieden, weil du jetzt weißt, was das von dir gesuchte Wort für eine Bedeutung hat und gut ist. Die andere, viel gefährlichere Möglichkeit ist, daß der Wikipedia-Virus deine DNA infiziert hat. Das Krankheitsbild dieser Infektion wiederum ist vielfältig. Der eine schaut jetzt immer erst bei Wikipedia, dann bei google, der andere korrigiert dann auch schon mal einen Schreibfehler, wenn er denn einen findet und manch' einer ergänzt sogar etwas. Ein eher gravierender Infektionsverlauf deutet sich an, wenn man Benutzer wird, denn dies deutet darauf hin, dass man hier öfters etwas schreiben will (logisch, zum lesen braucht's ja keinen Zugang). Und dann wird's ernst!

Mein erster Kontakt

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Dieser verlief wie oben beschrieben, wobei ich mir irgendwann mal Wikipedia in meine Favoritenliste eingetragen habe. Eines schönen Tages (nein, es war sicher kein schöner Tag, denn sonst hätte ich ja im Garten liegend die Auswirkungen der UV-Bestrahlung auf die menschliche Haut wissenschaftlich im Eigenversuch erprobt oder wäre mit dem Cabrio durch die Gegend gefahren, mit Sicherheit aber nicht vor dem Rechner gesessen)...

...keines schönen Tages war ich bewusst hier, weil ich unbedingt mal sehen wollte, was Wikipedia zu einer Bekannten von mir zu sagen hat. Es war gar nicht so schlecht, bis auf einen Fehler: da stand doch tatsächlich ein falsches Erscheinungsdatum für ihr neuestes Buch und nur ein englischer Buchtitel - unfassbar - das muss doch jemand richtig stellen - ich - ich traue mich aber nicht. Na gut, nach langem Zögern habe ich dann doch gewagt, das Knöpfchen mit der Aufschrift Bearbeiten zu drücken und habe die Sachlage richtig gestellt. Das war am 14.07. um 19:50 Uhr als IP: 88.72.197.214

mittlerweile dürfte sie hoffen, ich hätte nie den Weg zu Wikipedia gefunden, da ihr sonst recht langweiliger Tagesablauf als Mutter dreier Kinder immer wieder durch Emails mit spannenden Fragen zu ihrem Leben unterbrochen wird...
...Kathy, ça se mange pas!
......und: ja, ich durfte den Inhalt des Kartons in ihrem Büro schon in der Hand halten :-)

Anmeldung und Nick

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Die Inkubationszeit des Wikipedia-Virus schien bei mir 10 Tage zu dauern, denn am 24.07. um 16:54 Uhr erfolgte mein erster Edit als angemeldeter Benutzer YourEyesOnly im Artikel Organspendeausweis. Wie man auf diesen Nickname kommt? Irgendwas muß man ja nehmen, lieschen müller war schon vergeben, licence to kill (Benutzername) war mir zu lang, also dann eben gucksduhier: (For)YourEyesOnly.

Meine Starterphase

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Laut meiner Beitragsstatistik trieb ich mich nach erfolgter Anmeldung anscheinend eine geschlagene Woche in der QS (Qualitätssicherung) und der LD (Löschdrossel, auch Löschhölle genannt, wohl weil dort immer höllisch heiß diskutiert wird) umher. Dort tat ich meine Meinung kund - die natürlich keinen interessierte. Außerdem mußte ich feststellen, daß es dort für mich viel zu wenig zu tun gab. Ich tat dann erstmal das, worum man mich im Begrüßungsschreiben auf meiner Diskussionsseite (Danke, Juliana!) bat: ich machte mich kundig und verinnerlichte Sachen wie WP:QA, WP:LIT, WP:WEB und WP:RK. Aber auch danach war ich - zumindest gefühlsmäßig - dort nicht so richtig zu Hause. Ich wollte Lemmata behalten, weil ich sie wichtig fand, sie entsprachen aber nicht den berühmten Relevanzkriterien und ich wollte Artikel löschen, die ich aber sowas von unwichtig fand (dass diese natürlich die Relevanzkriterien erfüllten, muß ich ja wohl nicht extra erwähnen, oder?).

Bis heute sind jedenfalls zwei Phänomene aus der QS-/LD-Zeit hängengeblieben: es gibt QS durch LD und der Energieaufwand für eine Löschdiskussion ist meist umgekehrt proportional zu dem in die Artikelarbeit gesteckten.

Nebst dieser Betätigung schrieb ich weiter am Organspendeausweis rum, kümmerte mich etwas um den Ah-Rezeptor, das Dehydroepiandrosteron und die Embolektomie. Letzterer ist ein so exzellenter Artikel, dass er seit dem 25.07.06, 11.00 Uhr, nie mehr verändert wurde (wahrscheinlich auch nicht gelesen). --> Einschub von einem anderen User: Doch, der wurde gerade gelesen. Ist aber auch wirklich exzellent. Danke!

Andere Wikipedianer

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Es kommt, wie es kommen mußte - man kann hier nicht in Ruhe arbeiten, denn es ist ja ein Gemeinschaftsprojekt! Irgendwann leuchtet der, nicht umsonst in warn-orange gehaltene, Hinweisbalken (gerne auch als Kackbalken bezeichnet) über dir auf. Das Damoklesschwert der Kontaktaufnahme hat begonnen:


Du hast neue Nachrichten (Unterschied zur vorletzten Version)


Der erste andere

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Bei mir fand Der Erste Kontakt am 29.07. um 17.44 Uhr statt. Ein Paul meckerte, ich solle mir WP:LKU durchlesen. “Aha!” – da dachte ich, ich wüßte schon alles und wäre perfekt. WP:LKU?? Wie unwichtig, ich will erstmal wissen, wer um Himmels willen, denn Paul ist. Er ist ein Bremer (0 Sympathiepunkte, Bremen sagt mir nichts), er hat eine Katze (3 Sympathiepunkte, mein Hund liebt Katzen), er hat das Nuhrsche Axiom auf seiner (im Übrigen sehr übersichtlichen) Benutzerseite (3 Sympathiepunkte), seine Ansprache war freundlich, wenn ich auch - bis heute - nicht so genau weiß, was eigentlich das Problem war (3 Sympathiepunkte), er ist in einer vernünftigen, eindeutig postpubertären Altersklasse (3 Sympathiepunke), er ist ein im September 2005 erschienes Buch von Jhumpa Lahiri und Barbara Heller (das ist jetzt superfies, wa?), erreicht damit automatisch die maximal mögliche Zahl an Sympathiepunkten.

dass er auch noch Admin ist, hat er natürlich geschickt verschwiegen und so gut war ich dann doch noch nicht, es daran zu erkennen, daß er (s)einen Löschknopf in Aktion bringen konnte.
heute bin ich natürlich schlauer und habe brav die Namen, Adressen und Telefonnummern aller Administratoren auswendig gelernt (haha). Nein, heute habe ich ein monobook (da steht dann stets hinter dem Benutzernamen dick und fett A, falls jener ein solcher ist (und Mr. D. nicht vergessen hat, ihn in markadmin.js einzutragen)

Ich glaube, mich daran erinnern zu können, daß ich ihm brav antwortete...

...heute würde ich dir natürlich eine spam-mail zuschicken und dir sagen, du sollst das gästezimmer lüften und den kühlschrank füllen!

Der zweite andere

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Richtig intensiven Kontakt mit einem Benutzer hatte ich dann ab dem 04.08., weil sich jener vehement für das Löschen eines Artikels einsetzte, ich mich - mindestens ebenso vehement - für das Behalten. Dieser Benutzer, nennen wir ihn mal Udo_F., hat eine wahrhaft imposante Liste an von ihm verfassten Artikeln, gibt an, Mitglied einer Geheimloge zu sein und ist auch Administrator. Hm, was mache ich denn jetzt, so eine Berühmtheit hier und ich bin noch feucht hinter den Ohren. Egal, ich bin zwar neu hier, aber ich habe eine Meinung und die wird kundgetan: Der Slogan Sei mutig! hat doch was!

Immerhin hatte ich bereits kapiert, daß einfaches blöken von behalten oder löschen wenig bringt - gefragt sind gute, sachliche, quellenbelegte Argumente. Okay, ich schreib' das Ding (den Artikel) halt nochmal neu: gesagt, getan.


...Wie dieser Kampf mit diesem löscht-was-ihm-nicht-passt, muffelkopf, kompromisslosen, unfehlbaren, mißbräuchlich schnellöschendem (das sind alles Zitate!) Herrn ausgegangen ist, dürfte ja wohl klar sein: den Artikel gibt es heute noch, die Grundstruktur blieb bis heute erhalten und er wurde um Abschnitte ergänzt, die Udo_F. anfangs gar sehr mißfallen haben. So ganz nebenbei hat er mir dann auch noch gezeigt, wie man ordentliche Artikel schreibt und wie korrekte Quellenangaben auszusehen haben.
Ein kleiner Exkurs über die Chronologie aus den Archiven: die Löschbegründung war folgende: Abgesehen vom dämlichen Lemma, ist das kein enzyklopädischer Text, sondern schwankt zwichen wirr (Ursachen) und grotesk (Einleitung). Einen Tag später um 11:51 kam dann mein Gegenschlag in Form eines neuen Artikels, um 14.03 uhr die Reaktion besagten Herrns auf meinen Artikel: Ich schlage vor [...] zum redirect auf [...] umzuwandeln, der Artikel hat bereits mehr substanz, als LA-Steller will ich dies aber nicht selbst tun. Exakt 5 Minuten später wurde dann diesem Vorschlag entsprochen - so schnell ist Wikipedia!
Jetzt wollt ihr bestimmt wissen,um welchen Artikel es geht? Nun denn: wer sucht, der findet. Es bleibt hier nichts verborgen! Wenn ihr ihn gefunden habt: Glückwunsch!

Der dritte andere

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der letzte - versprochen

Er fand den Weg zu mir, da ich im Portal Chemie ein Stellenangebot aufgab. Dieses portal hatte ich bei meinen eifrigen Streifzügen durch die Wikipedia entdeckt und sah es als fast ideales Betätigungsfeld für mich an. Schließlich habe ich Jahre meines Lebens damit vebracht, in einem stinkenden Labor zu stehen und Gifte zu mischen, nur um einen akdamischen Titel zu erlangen. Irgendwas an Wissen muß da doch hängengeblieben sein und sollte sich hier sinnvoll anbringen lassen. Jedenfalls suchte ich jemand, der Strukturformeln zeichnen kann (mein Programm aus dem Jahre 1418 ist nichtmal Windows-fähig) und es meldete sich: DerTrudner. Dieser gehört nun eindeutig einer völlig anderen Generation an (tatsächlich könnte er mein Sohn sein), hat aber den unschätzbaren Vorteil, in Berlin zu wohnen. Nachdem er alsbald die ihm gestellte Aufgabe (wir erinnern uns: Strukturformeln zeichnen) erfüllt hatte, wollte ich mich natürlich auch mal bei ihm bedanken und wagte daher einen Kontakt im Real-Life - ich ging zu einem Wikipedia-Stammtisch.

Einschub: alle anderen Benutzer

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Es ist halt in der Wikipedia, so wiä im richtigä läbä - es gibt solche und solche. Manch einer ist megasympathisch, ein Großteil sympathisch, dann gibt es noch nette, brauchbare und natürlich, wie überall, die Handvoll der unsympathischen.

Für das Projekt Wikipedia, ist es aber völlig egal, ob andere sympathisch oder unsympathisch sind, denn was zählt (respektive zählen sollte) ist ihr Wissen und ihre Bereitschaft, dieses hier einzubringen. Meiner Erfahrung nach hat sich bisher noch keiner verweigert (Stand März 2007), mir dann zu helfen, wenn ich alleine nicht mehr weitergekommen bin oder mir etwas zu erklären. Ich hoffe sehr, dies bleibt auch so!
Prinzipiell beachten sollte man bei der Kontaktaufnahme mit anderen die Problematik des geschriebenen Wortes. Dies bedeutet: ein ironischer Beitrag auf der Diskussions-Seite eines anderen Benutzers wird von ihm als solcher nur erkannt, wenn er entsprechend gekennzeichnet ist (eigentlich klar, denn das Grinsen im Gesicht des Schreibers sieht er ja nicht). Prinzipiell nichts falsch macht man, wenn man freundlich ist (und seinen beitrag brav signiert)...
Falls man einmal den Überblick verliert - was bei vielen Benutzern ja durchaus möglich ist -, kann man sich eine Vertrauensliste anlegen. Dort hält man dann diejenigen Benutzer fest, die einem vertrauensvoll erscheinen - und schmeißt sie gegebenenfalls wieder raus. Ich persönlich stehe auch auf der ein oder anderen, habe aber selbst keine. Warum? Weil ich sie pflegen müßte, außerdem ist Vertrauen immer eine zwiespältige Sache. Vertraut man demjenigen persönlich, im Hinblick auf seine Artikelarbeit, hinsichtlich seiner administrativen Fähigkeiten - sowohl als auch oder nur teilweise? Und bestimmt würde ich einen (oder zwei, oder drei...) vergessen - kurzum: ich bin zu kompliziert oder die Sache mit der Vertrauensliste ist mir zu kompliziert. Abgesehen davon hege ich aber natürlich die leise Hoffnung, daß diejenigen, denen ich vertraue, dies auch wissen?!
Dafür gibt es aber mittlerweile etwas viel besseres: meine Liste an Seilschaften. Dort halte ich fest, aus welchem Benutzer ein Mensch mit Gesicht und Namen wurde, sprich: wen ich schon persönlich getroffen habe. Derzeit unkommentiert und in alphabetischer Reihenfolge. Sollte ich einmal viel (oder zuviel) Zeit haben (also ungefähr dann, wenn es technische Lösungen zur Ausperrung aller Vandalen bzw. die Wikipedia ihren Redaktionsschluss bekannt gibt) werde ich die Namen mal mit kleinen Berichten zur Person schmücken. Ein alternativer Zeitpunkt, dieses zu vollbringen, wäre, wenn ich unbändige Lust auf ein Benutzersperrverfahren verspüre (das war jetzt 50%-Ironie).

Eine ganz hervorragende Gelegenheit, andere Benutzer persönlich kennenzulernen, sind die Wikipedia-Stammtische. Diese finden eigentlich in recht vielen Städten statt, natürlich ist der Berliner Stammtisch (wie könnte es auch anders sein) der Beste. Falls du (der Leser dieses Pamphlets) also zufällig Berliner bist, dann schau einfach mal vorbei. Der Berliner Stammtisch findet derzeit (2007) in ungeraden Monaten (für in Mathematik unversierte Leser: Januar, März, Mai,...) Freitags, in geraden Monaten am Sonntag statt.

Neben dem persönlichen Kennenlernen dient der Stammtisch natürlich auch der Verwaltung. So wird typischerweise auf dem Stammtisch besprochen, welche Artikel gelöscht und welche Benutzer gesperrt werden, außerdem werden dort gerne auch mal "Könige geboren". Dass diese Stammtischklüngelei von den Stammtischteilnehmern aufs heftigste bestritten wird, versteht sich von selbst ;).
Weitere Highlights des Berliner Stammtischs sind Fortbildungen (besonders beliebt macht sie hier einer, der Versionslöschungen am Beispiel der Spielwiese zeigen will), gemeinschaftliches Kochen (unter der Knute Regie von R&R), das Nacktbaden in der Spree (welches ich leider verpasst habe, der Badende mir aber versprach, dies im Sommer 2007 zu wiederholen), auch das gemeinschaftliche Schreiben von Artikeln wurde schon praktiziert (immerhin wurde dieser erst nach 30 Minuten schnellgelöscht).
Mittlerweile weiß ich auch, worin ein großer Unterschied zu anderen Stammtischen besteht: in Berlin sitzt man nicht festgenagelt an einem Tisch, sondern es bilden sich stets Grüppchen, in denen völlig Unterschiedliches besprochen wird. Je nach Lust und Laune wechselt man von einer Gruppe zur anderen, diskutiert hier und dort ein bißchen mit oder spielt am Computer (Notebook) herum.

Link zum Berliner Stammtisch

Administratoren

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In seiner Ausgabe vom 6. Dezember 2007 (Heft Nr. 50) schreibt der Stern auf Seite 40 : "Denn manche Schreiber sind gleicher als andere: die Administratoren, kurz „Admins genannt." Daraus schlußfolgern wir, diese besondere Gruppe weiß alles, kann alles und darf alles. Blöd nur, daß sie natürlich immer alles falsch machen. Aber vielleicht erzeugt ja gerade dieses die notwendige Spannung, um das Projekt Wikipedia am Laufen zu halten. Man stelle sich eine Wikipedia ohne Adminkandidatur, Vermittlungsausschuss, Adminproblem oder gar Temp-DeAdmin vor. Wohin nur sollten wir dann unsere unbändige Energie fließen lassen? Etwa in Artikelarbeit? Das fällt aus, denn es heißt ja Artikelarbeit. Dann doch lieber 6 Wochen diskutieren.

Bei der Beteiligung an Diskussionen gilt es übrigens ein paar Gepflogenheiten einzuhalten (die fallen mir gerade ein, deswegen stehen sie nun - etwas unpassend maybe - hier): Du musst unbedingt sachliche Argumente vermeiden, sonst besteht die Gefahr, daß die Diskussion vorzeitig zu Ende ist. Wenn es also beispielsweise darum geht, ob das korrektere Lemma "Bahnhof Nürnberg" oder "Nürnberger Hauptbahnhof" ist, dann weise mit Nachdruck darauf hin, dass Bratkartoffeln mit Speck für Vegetarier ungeeignet sind. Sofort wird Dir dann entgegnet, daß es speckähnliche Tofuzubereitungen gibt, womit auch Vegetarier glücklich werden können. Wenn Du Deine Sache richtig machst, konzentriert sich ein Großteil der Benutzer auf diese Diskussion und Du kannst ganz unbemerkt den Artikel auf das Lemma verschieben, daß Du für richtig hälst. Führt dies nicht zum Ziel, dann wähle beliebige Diskussionsteilnehmer mit anderer Meinung aus und behaupte, dies seien ausschließlich Sockenpuppen, Ihre Meinung sei daher völlig irrelevant und die Benutzer zu sperren. In schwerwiegenden Fällen rufe das Schiedsgericht an und verlange, daß sich ein Expertengremium einfindet, welches sich um Dein Problem bemüht.
Nun zurück zu den Administratoren. Tatsächlich sind sie eben nicht gleicher als andere Benutzer, Ihnen stehen nur mehr Funktionen zur Verfügung (im allgemeinen Wikipedia-Sprachgebrauch spricht man von "Knöppen" (Knöpfen)). Es gibt ein Knöpfchen, auf dem "Löschen" steht und eines, auf dem "Schützen" steht. Ersteres trifft die ausgelöste Funktion nicht ganz, denn die Seite ist dann nicht gelöscht, sondern für den "normalen Benutzer" nur nicht mehr sichtbar. Der Text selbst bleibt aber in der Datenbank gespeichert und kann mit einer Zugriffsberechtigung ab Administrator aufwärts wieder eingesehen und auch wiederhergestellt werden. Warum also auf dem Knöpfchen nicht "Verstecken" statt "Löschen" steht, bleibthier die große Frage. Beim "Schützen" eines Artikels wird entweder eine Bearbeitung durch anonyme Benutzer (IPs) oder durch alle Benutzer unterbunden. Hinter einem Benutzernamen oder einer IP hat ein Admin außerdem ein Knöpfchen mit der Aufschrift "Sperren" - das ist das dritte Knöpfchen. Damit wird erreicht, daß derjenige sich für einen bestimmten Zeitraum mit dem Lesen von Artikeln begnügen muß, Schreiben darf er nicht mehr. Falls Dich die Funktionen interessieren, sie stehen hier recht ausführlich erklärt, sogar mit hübschen, bunten Bildchen.
Aktuell (November 2009) wird die Benutzung (oder vielmehr die Nicht-Benutzung) dieser Knöpfchen durch die gut 300 Admins der WP heiss diskutiert. Es gibt nämlich seit kurzer Zeit die Möglichkeit, dass Admins sich einer Wiederwahl stellen müssen. Sobald auf einer speziellen Wiederwahl-Seite genügend Stimmen beisammen sind, muss diese Wiederwahl innerhalb von 4 Wochen erfolgen. Nachdem diese Wiederwahl-Aufrufseiten nun ein paar Tage laufen, ist festzustellen, dass insbesondere sehr inaktive Admins schnell die notwendige Anzahl von Stimmen beisammen hatten. Bleiben zwei Fragen: Warum meldet man sich nicht einfach ab (und gibt seine Zusatzfunktionen zurück), wenn man keine Zeit (oder keine Lust) mehr auf Wikipedia hat? Warum braucht es für diese Selektion inaktiver Admins einen so komplizierten und bürokratischen Prozess - hätte man das nicht einfacher lösen können? Das erste Problem zu lösen ist einfach: ab sofort sind die Zusatzfunktionen kostenpflichtig. Wer Admin ist und jährlich weniger als x Adminedits tätigt, muss jährlich einen Betrag "y" an den Verein abführen (wobei "y" schon "weh tun" muss). Und schon hätten wir eine Rückgabewelle - wahrscheinlich einen Rückgabe-Tsunami! (Nein, diese Idee muss man nicht ernst nehmen - hier muss man gar nicht ernst nehmen…).
Falls es Dich nun brennend interessiert, welcher Admin denn wie aktiv ist - natürlich gibt es auch dafür ein Tool: sysop statistics. Du wählst dort "dewiki_p" und "for all time" - schon wird dir eine Tabelle mit allen Adminactions präsentiert - manchmal erst nach geraumer Wartezeit. Nartürlich dürfen wir nicht die legendäre Wikipedia-polizei vergessen die nicht nur gut aussieht sondern auch den Rebellen den Spaß raubt

Ich mach das mal wie in meinen Blog: [Bericht folgt] - Tag: [unfertiger Eintrag] pder wie auf meiner Hompepaitsch: [Coming soon].

Nach diesem Exkurs über Zwischenmenschlichkeiten von Wikipedia-Benutzern und vor den (vielen) Kapiteln über die Feinheiten der Wikipedia-Mitarbeit sollten wir zu dem zurückkehren, wofür man - so ganz nebenbei - hier ist: dem Schreiben von Artikeln!