Carmen Hanganu

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Carmen Hanganu (* 1934 in Bukarest; † am oder vor dem 16. März 2024[1]) war eine rumänisch-deutsche Opern-, Operetten-, Lied-, Konzert- und Oratoriensängerin (Sopran).

Carmen Hanganu absolvierte ihre Ausbildung als Konzert- und Opernsängerin an der Musikakademie und Musikhochschule in Bukarest bei Eugenia Elinescu und Stela Simonetti. Ihr Operndebüt gab sie in Brașov als Violetta Valéry in La traviata. Daneben hatte sie immer wieder Gastauftritte an der Opera Națională București. Zu ihren Partien an beiden Bühnen gehörten u. a. Gilda in Rigoletto, Lucia in Lucia di Lammermoor, Mimi und Musette in La Bohème, Tatjana in Eugen Onegin, Konstanze in Die Entführung aus dem Serail, die Gräfin in Le nozze di Figaro oder die Hanna Glawari in Die lustige Witwe, um nur einige der vielen zu nennen.

Nachdem sie den 1. Preis beim Nationalwettbewerb für junge Solisten gewonnen hatte, folgten viele Rundfunk- und Fernsehaufnahmen. Ferner unternahm die Sopranistin, die seinerzeit, neben Ileana Cotrubaș, zu den bekanntesten Opernsängerinnen Rumäniens gehörte, Tourneen nach Polen, Deutschland, Iran, Bulgarien, Frankreich, Österreich und in die Schweiz. Fernseh- und Rundfunksendungen sowie Aufnahmen auf Tonträgern steigerten ihre Popularität.

1976 übersiedelte Carmen Hanganu nach Deutschland. Von 1979 bis 1981 hatte sie ein Engagement am Staatstheater am Gärtnerplatz und sang zugleich am Cuvilliés-Theater, vom Münchner Publikum frenetisch akklamiert, die Violetta Valéry sowie die Konstanze. Zudem war die Sopranistin als Konzert-, Lied- und Oratoriensängerin eine vielgefragte Interpretin:

Bei Liederabenden bewies sie, dass sie neben der leidenschaftlichen Dramatik von Opernpartien auch die Herausforderungen lyrischer Sensibilität souverän beherrschte. Bei Kirchenkonzerten und bei der Aufführung von Oratorien oder Kantaten überzeugte sie mit ihrer Fähigkeit, die unterschiedlichen Vokalstile von Bach, Schütz, Haydn und Dvořák ('Requiem') mit Brilanz zu verdeutlichen.[2]

Parallel zu ihrer solistischen Aktivität betätigte sich Carmen Hanganu als Gesangspädagogin. Als solche unterrichtete sie an den Musikschulen Dillingen an der Donau und Günzburg, ferner am Günzburger Maria Ward Gymnasium sowie am A. B. von Stettenschen Institut in Augsburg. Ab 1986 unterrichtete sie die damals 15-jährige Diana Damrau. Hanganus (inzwischen geschiedener) Mann, Dianas Musiklehrer, erkannte das sängerische Potential seiner Schülerin und empfahl sie seiner Frau. Die inzwischen weltweit bekannte Sängerin sagte über ihre Lehrerin:

Sie hat mich auf die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule Würzburg vorbereitet. Eine sehr temperamentvolle Dame, die von mir überzeugt war: ‚Du musst auf die Hochschule, kein Konservatorium, du musst machen Diploma‘ - da war sie streng. Wir haben dann für die Aufnahmeprüfung ein wirklich großes Repertoire erarbeitet, sie hat nicht nachgelassen.[3]

Um ihren Schützling weiter unterrichten zu können, erhielt Carmen Hanganu von 1990 bis 2001 einen Lehrauftrag als Gesangsdozentin an der Würzburger Musikhochschule und führte Diana Damrau zur Staatsprüfung.

Ein weiterer ihrer Schüler war Hubert Nettinger, inzwischen ein international gefragter Liedsänger und Interpret im Bereich des geistlichen Konzertfachs, ferner Mitglied des Vokalensembles die Singphoniker.

Um 2000 beendete die Sopranistin, die in Dillingen an der Donau lebte, ihre aktive künstlerische Laufbahn. Sie war aber weiterhin als gefragte Gesangspädagogin tätig, die junge Talente entdeckte und förderte.

  • Diana Damrau - Diva divina, ARTE (Montag, 7. Februar 2011)
  • Das Interview. Theaterfahrten zu Diana. In: Das Opernglas. 2007, Heft 11, S. 20–24
  • Erich Pawlu: Sie glänzte auf den Bühnen Europas. Carmen Hanganu entdeckte als Gesangspädagogin Diana Damrau. In: Donauzeitung, Nr. 243, 18. Oktober 2008, S. 28
  • Erich Pawlu: Wie Carmen Hanganu ein großes Talent entdeckte. In: Donauzeitung, Nr. 30, 7. Februar 2011, S. 29

Einzelnachweise

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  1. Augsburger Allgemeine Günzburg/Dillingen vom 16. März 2024: Gefeierte Sängerin und geliebte Lehrerin: Trauer um Carmen Hanganu, von Rebekka Jakob, abgerufen am 17. März 2024.
  2. Pawlu 2008, S. 28
  3. Das Opernglas 2007, S. 21.