Chlorfluorid

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Strukturformel
Strukturformel von Chlorfluorid
Allgemeines
Name Chlorfluorid
Andere Namen

Chlormonofluorid

Summenformel ClF
Kurzbeschreibung

farbloses Gas[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7790-89-8
EG-Nummer 232-229-9
ECHA-InfoCard 100.029.300
PubChem 123266
Wikidata Q417146
Eigenschaften
Molare Masse 54,451 g·mol−1
Aggregatzustand

gasförmig

Dichte
  • 2,23 g·l−1 (Gas bei 25 °C)[2]
  • 1,62 g·cm−3 (Flüssigk. bei −100 °C)[3]
Schmelzpunkt

−155,6 °C[2]

Siedepunkt

−101,1 °C[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−50 kJ/mol (Gas)[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Chlorfluorid ist eine Interhalogenverbindung, die aus den Elementen Chlor und Fluor besteht. Wie die meisten Interhalogene und alle Chlorfluoride ist sie extrem reaktiv.[6] Entdeckt wurde sie 1928 von Otto Ruff.[1]

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chlorfluorid kann hergestellt werden, indem man ein Gemisch von elementaren Chlor und Fluor in Anwesenheit von Kupferspänen auf 250 °C erhitzt.[1]

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Chlortrifluorid mit Chlor.[7]

Eigenschaften und Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Feststoff und Gas ist Chlorfluorid farblos, als Flüssigkeit besitzt es eine fahlgelbe Farbe. Mit Wasser, Metallen und vielen organischen Verbindungen reagiert es stürmisch unter Feuererscheinung; Glas greift es unter Bildung explosiver Chloroxide an.[8] Chlorfluorid kann als mittelstarkes Fluorierungsreagens eingesetzt werden.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 466.
  2. a b c Mary Lide, David R. Lide: CRC Handbook of Chemistry and Physics. 87. Ausgabe, CRC Press, 1998, ISBN 978-0-84930594-8, S. 4–58.
  3. a b J. E. Macintyre, F. M. Daniel, V. M. Stirling: Dictionary of inorganic compounds. CRC Press, 1992, ISBN 978-0-41230120-9, S. 2829.
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. 9. Auflage. Walter de Gruyter GmbH, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-035526-0, S. 431.
  6. Eintrag zu Chlorfluoride. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 26. Mai 2014.
  7. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 166.
  8. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Chlorfluoride im Lexikon der Chemie; abgerufen am 4. Juni 2009.