Lola Prusac

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Lola Prusac (* 18. Januar 1895 als Leontyna Prussak in Łódź, Kongresspolen; † 29. Oktober 1985 in Paris) war eine polnisch-französische Modedesignerin in Paris.

Prusac studierte unter anderem Malerei und Bildhauerei an der École du Louvre sowie Literatur an der Sorbonne.[1]

Eine von Lola Prusac entworfene Bluse in der Vogue, 1951

Prusac wurde 1926 von Émile Maurice Hermès (1871–1951), dem Eigentümer des Modehauses Hermès, angestellt[1], um den Bereich Frauenbekleidung zu entwickeln,[2] vor allem die Sport-, Bade- und Freizeitmoden.[3] In der Erinnerung ihres Vorgesetzten Jean René Guerrand ging auf ihre Idee das Hermès-Seidentuch zurück: „Lola Prusac, unsere Modellzeichnerin, entwarf bedruckte Badeanzüge und kam auf die Idee, dazu passende Schals zu entwerfen. Auf der Suche nach Mustern entdeckte sie zwei Bögen, die die Hemisphären darstellten, die sie drucken ließ und Zodiac nannte. Es waren keine eigentlichen carrés, aber der Geist war da und der Omnibus des dames blanches, das erste carré von Hermès, entstand schon bald“.[4][5] Das Seidentuch Zodiac erschien 1938, drei Jahren nachdem Prusac Hermès verlassen hatte.

Prusac gründete 1935 ihre eigene Boutique in Paris in der Rue du Faubourg Saint-Honoré 93.[6] Zu ihren Kundinnen zählten Wallis Simpson, Margaret Biddle, Dorothy Liebes, Leonor Fini und die Baronin Thyssen.[1] Prusac war bis 1980 dort aktiv.

Sie ist bekannt für ihre Strickmoden,[7] Seidenschals, zum Teil durchwirkt mit Gold- und Silberfäden, Fantasieschmuck, inspiriert durch den Surrealismus, Handtaschen für den Abend, sehr innovative Hüte und die beiden Parfüms Sega und Gant de crin.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b c Mary Brooks Picken und Dora Loues Miller: Dressmakers of France. The who, how, and why of the French couture. New York: Harper 1956, S. 132.
  2. Lola Prusac un chic excentrique, in: Magazine Jardin des Mode, Paris, September 1993, S. 18.
  3. Jean-R. Guerrand: Souvenirs cousus sellier. Un demi-siècle chez Hermès, Paris: Editions Olivier Orban 1987, S. 58 (ISBN 9-782855-653778). Darin heißt es: "Polonaise d'origine, très influencée par l'art folklorique de son pays, elle avait un sens de l'harmonie des couleurs absolument extraordinaire. Ses pull-overs eurent un succès aussi grand qu'immédiat." (Aus Polen stammend und stark beeinflusst von der Volkskunst ihres Landes, hatte sie einen Sinn für die Harmonie von außergewöhnlichen Farben. Ihre Pullover waren ein großer wie auch sofortiger Erfolg.)
  4. Jean René Guerrand: Souvenirs cousus sellier: un demi-siècle chez Hermès, éditions Olivier Orban, Paris 1987, S. 131.
  5. Guillaume Garnier (Hg.): Paris-couture-années trente, Ausst. Kat. Musée de la Mode et du Costume Paris, Paris 1987, S. 184.
  6. Les Métiers de l'art. Formation, tradition, restauration, création, Ausst. Kat. Musée des Arts décoratifs Paris, Paris 1980, S. 324.
  7. Alexandra Palmer: Couture & commerce. The transatlantic fashion trade in the 1950s. Vancouver 2001, S. 316ff. (ISBN 978-0-7748-0826-2).
  8. L'Officiel de la couture, Paris, Juni 1967.