Musiktheater Wil

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Musiktheater Wil (Eigenschreibweise teilweise: MUSIKTHEATERWIL; bis 2011: Theatergesellschaft Wil) ist ein Schweizer Verein aus Wil SG, der rund alle drei Jahre Werke aus den Bereichen Oper, Operette oder Musical aufführt.

Schlussbild Nonne von Wyl aus dem Jahr 1914, Bild von Hermann Tschopp

Das Gründungsjahr wird auf das Jahr 1866 gelegt, die Gründung lässt sich allerdings nicht mehr schriftlich belegen. 1866 lässt sich schriftlich belegen, dass der Männerchor «Concordia» und die Musikgesellschaft «Cäcilia» beabsichtigten, gemeinsam 1867 Albert Lortzings Zar und Zimmermann aufzuführen. Alle ein bis zwei Jahre führten diese beiden Vereine anschliessend getrennt verschiedene Produktionen auf. 1883 kam mit dem Pfarrcäcilienverein ein weiteres Mitglied dazu.[1]

Ab 1877 fanden die Produktionen in der Tonhalle Wil statt. Eine Ausnahme bildet die Inszenierungen von Giuseppe Verdis Nabucco im Jahre 2006 und Georges Bizets Carmen im Jahre 2010, welche im Wiler Stadtsaal aufgeführt wurde.[2]

Vereinsstruktur

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Der Verein besteht aus drei Vereinen: Männerchor «Concordia Wil», «Sinfonisches Orchester Wil» und «Chor zu St. Nikolaus Wil» sowie aus freien Mitgliedern.[3]

Inszenierungen des Musiktheaters Wil[4]
Jahr Stück Autor Kommentar
1867 Zar und Zimmermann Albert Lortzing
1868 Die Nonne von Wyl Carl Georg Jakob Sailer Erstaufführung
1870 Alessandro Stradella Friedrich von Flotow
1872 Die Rache des Ungarn
1877 Die Nonne von Wyl Carl Georg Jakob Sailer Erste Aufführung in der neuen Tonhalle
1878 Incognito oder Der Fürst wider Willen Karl August Görner
1879 Philippine Welser Oskar von Redwitz
1880 Der Zunftmeister von Nürnberg Oskar von Redwitz
1881 Joseph und seine Brüder Étienne-Nicolas Méhul
1882 Preciosa oder Die Zigeuner in Madrid Carl Maria von Weber
1883 Die Lieder des Musikanten Rudolf Kneisel / Ferdinand Gumbert
1884 Martha Friedrich von Flotow
1885 Weihnachtsoratorium Heinrich Fidelis Müller
1886 Alessandro Stradella Friedrich von Flotow
1889 Die Jungfrau von Orléans Friedrich Schiller
1891 Joseph und seine Brüder Étienne-Nicolas Méhul
1892 Der Verschwender Ferdinand Raimund / Conradin Kreutzer
1894 Der Löwe von Luzern oder Schweizertreu und Schweizerehre Joseph Ignaz von Ah
1895 Zar und Zimmermann Albert Lortzing
1898 Der Tatzelwurm oder das Glöck‘l vom Birkenstein Hermann von Schmid / Emil Erhardt
1901 Zriny Theodor Körner
1902 Die Nonne von Wyl Carl Georg Jakob Sailer
1903 Der Waffenschmied Albert Lortzing
1906 Wilhelm Tell Friedrich Schiller
1910 Die Rabensteinerin Ernst von Wildenbruch
1911 Die Jungfrau von Orléans Friedrich Schiller
1914 Die Nonne von Wyl Carl Georg Jakob Sailer
1920 Der Freischütz Carl Maria von Weber
1922 Der Verschwender Ferdinand Raimund / Conradin Kreutzer
1924 Wilhelm Tell Friedrich Schiller
1927 Fidelio Ludwig van Beethoven
1929 Jeanne d’Arc Jules Barbier / Charles Gounod
1931 Joseph und seine Brüder Etienne-Nicolas Méhul
1934 Die verkaufte Braut Bedřich Smetana
1936 Der Vogelhändler Carl Zeller
1938 Der Zigeunerbaron Johann Strauss (Sohn)
1946 Martha Friedrich von Flotow
1949 Zar und Zimmermann Albert Lortzing
1952 Der Wildschütz Albert Lortzing
1954 Der Bettelstudent Carl Millöcker
1957 Der Freischütz Carl Maria von Weber
1960 Das Märchen vom Zaren Saltan Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow
1963 Der schwarze Hecht Erik Charell / Jürg Amstein / Paul Burkhard
1966 Eine Nacht in Venedig Johann Strauss (Sohn)
1969 Die Fledermaus Johann Strauss (Sohn)
1972 Die lustige Witwe Franz Lehár
1975 Boccaccio Franz von Suppè
1979 Der Zigeunerbaron Johann Strauss (Sohn)
1982 Zar und Zimmermann Albert Lortzing
1985 Eine Nacht in Venedig Johann Strauss (Sohn)
1988 Martha Friedrich von Flotow
1991 Die Fledermaus Johann Strauss (Sohn)
1994 Der Wildschütz Albert Lortzing
1997 Showboat Jerome Kern
2000 Brigadoon Frederick Loewe
2003 Der Liebestrank Gaetano Donizetti
2006 Nabucco Giuseppe Verdi
2009 Carmen Georges Bizet
2012 Die Banditen Jacques Offenbach
2015 La traviata Giuseppe Verdi
2018 Die Regimentstochter Gaetano Donizetti
2024 Cavalleria rusticana Pietro Mascagni

Einzelnachweise

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  1. Sigi Blarer: Theatergesellschaft Wil, Wil SG. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1864 f.
  2. Andrea Häusler-Hilber: «Nabucco» und das Hebräervolk aus Wil. In: St. Galler Tagblatt. 20. Februar 2006, S. 10: „Wil. «Nabucco» – eine Oper von Weltformat. Die Theatergesellschaft Wil wagt sich mit ihrer 56. Inszenierung auf höchstes Niveau, setzt professionelle Solisten ein, sucht damit aber keineswegs die Abkehr vom Laientheater. Gespielt wird noch bis zum 8. April.“
  3. MUSIKTHEATERWIL. In: musiktheaterwil.ch. Abgerufen am 15. September 2023.
  4. FRÜHERE INSZENIERUNGEN. In: musiktheaterwil.ch. Abgerufen am 15. September 2023.