Pulverlöschanlage

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Eine Pulverlöschanlage (PLA) ist eine ortsfeste (stationäre) oder auf einem Fahrzeug montierte Feuerlöschanlage mit dem Löschmittel Pulver. Ortsfeste Pulverlöschanlagen werden in der Industrie und Forschung eingesetzt um gefährdete Produktions- und Lagerbereiche zu schützen. Fahrzeuge mit eingebauten Pulverlöschanlagen sind überwiegend bei Flughafen-, Werk- und Betriebsfeuerwehren im Einsatz.

Stationäre Pulverlöschanlagen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufbau-Schema
Stationäre PLA

Funktionsprinzip

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Pulverlöschanlage funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wie ein Auflade-Feuerlöscher. Wahlweise kann die Anlage per manueller Auslöseeinrichtung (z. B. per Druckknopf) oder per automatischem Flammen- oder Rauchmelder ausgelöst werden. Nach der Auslösung öffnet die Löschsteuerungs-Zentrale die Druckventile der Treibmittel-Flaschen, wodurch der Löschpulver-Behälter unter Druck gesetzt wird. Nun wird das Löschpulver durch Rohrleitungen zu den Löschdüsen gepresst. Hier tritt das Löschpulver über dem gefährdeten Bereich aus.[1]

Handelt es sich bei dem zu schützenden Bereich um einen geschlossenen Raum, in dem sich auch Menschen aufhalten, muss dieser vor der Löschung evakuiert werden, da Erstickungsgefahr droht. In der Regel ertönt hier ein Warnton einige Zeit vor Beginn der Löschung.

Eine Personengefährdung beginnt, sobald das Löschpulver aus den offenen Düsen in den Löschbereich austritt. Ab diesem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, dass feine Pulverteilchen eingeatmet werden können. Ferner stellt sich eine erschwerte bis unmögliche Sicht auf die Fluchtwege ein. Außerdem reduzieren die als Treibmittel eingesetzten Gase den Sauerstoffgehalt in der Atemluft. In Deutschland empfiehlt die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) diese Wirkungen zu beachten und in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen.[2]

Mobile Pulverlöschanlagen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Pulverlöschanlage, die in einem Fahrzeug verbaut ist, funktioniert grundsätzlich wie eine stationäre. Die Auslösung bzw. Bedienung erfolgt jedoch von einem Bedienstand im Geräteraum oder der Fahrerkabine aus. Das Löschpulver kann über Hochdruckschläuche und Pulver-Pistolen und über Pulver-Monitore (Werfer) ausgebracht werden.

Feuerwehrfahrzeuge mit Pulverlöschanlagen: PLF, ULF, SLF, TroTLF

Feuerwehranhänger mit 250 kg Löschpulver (P 250)

Mobile Pulverlöschanlagen können auch auf Anhängern aufgebaut sein.[3]

  1. vgl. Ortel, Erhard in Prendke, Wolf-Dieter: Lexikon der Feuerwehr, 2005, Kohlhammer Verlag, ISBN 3-17-018610-8
  2. FBFHB-015 Personengefährdung bei Pulver-Löschanlagen. In: dguv.de. DGUV, Januar 2020, abgerufen am 19. April 2022.
  3. Pulveranhänger PG 250. Freiwillige Feuerwehr Beselich-Obertiefenbach, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Mai 2019; abgerufen am 4. Dezember 2018 (Technische Daten und Abbildung).