Schleching

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Schleching
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schleching hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 43′ N, 12° 24′ OKoordinaten: 47° 43′ N, 12° 24′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Traunstein
Höhe: 569 m ü. NHN
Fläche: 45,17 km2
Einwohner: 1900 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83259
Vorwahl: 08649
Kfz-Kennzeichen: TS, LF
Gemeindeschlüssel: 09 1 89 141
Gemeindegliederung: 12 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 1
83259 Schleching
Website: www.schleching.de
Erster Bürgermeister: Josef Loferer (CSU)
Lage der Gemeinde Schleching im Landkreis Traunstein
KarteChiemseeLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis RosenheimLandkreis AltöttingLandkreis Mühldorf am InnWaginger SeeWonnebergWaging am SeeVachendorfUnterwössenÜbersee (Chiemgau)TrostbergTraunsteinTraunreutTittmoningTaching am SeeTachertingSurbergStaudach-EgerndachSiegsdorfSeeon-SeebruckSchnaitseeSchlechingRuhpoldingReit im WinklPittenhartPetting (Gemeinde)PallingObingNußdorf (Chiemgau)MarquartsteinKirchanschöringKienberg (Oberbayern)InzellGrassauGrabenstättFridolfingEngelsbergChiemingBergen (Chiemgau)Altenmarkt an der AlzÖsterreichÖsterreichÖsterreich
Karte

Schleching ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im oberbayerischen Landkreis Traunstein an der Grenze zu Tirol.

Schleching mit Kampenwand und Hochplatte

Die Gemeinde liegt im Chiemgau südlich des Chiemsees und mitten im weiten Achental, umgeben von Bergen. Zu nennen sind vor allem die Hochplatte, der Hochgern und der Blumenberg des Achentals mit seinem Naturschutzgebiet Geigelstein.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zwölf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benachbarte Gemeinden sind im Norden Grassau und Marquartstein, im Osten Unterwössen, im Westen Aschau und im Süden Kössen (Österreich).

In Schenkungsurkunden der Klöster Baumburg bei Altenmarkt und St. Peter in Salzburg sowie vom Domkapitel Salzburg aus der Zeit von 1122 bis 1147 wurde der Ort Slehingin zum ersten Mal erwähnt. Als unfreie Bauern waren die meisten bis Anfang des 19. Jahrhunderts Grunduntertanen des bayerischen Herzogs und des Salzburger Erzbischofs mit seinem Domkapitel. Landesherr war von jeher der bayerische Herzog.

Kirchlich wurde Schleching im Jahre 1709 zur Kuratie und 1921 zur selbständigen Pfarrei erhoben.

Am 1. April 1938 wurden Gebietsteile an die neue Gemeinde Marquartstein abgetreten.[4]

Seit 2017 ist Schleching Teil der internationalen Alpenvereinsinitiative Bergsteigerdörfer.[5]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1.522 auf 1.821 um 299 Einwohner bzw. um 19,7 %.

Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[6]

  • CSU/UBS: 84,34 % (10 Sitze)
  • SPD: 15,66 % (2 Sitze)

Josef Loferer (CSU) ist seit 1. Mai 2008 Erster Bürgermeister; dieser wurde am 15. März 2020 mit 74,75 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.

Blasonierung: „In Gold die Halbfigur des heiligen Bischofs Remigius in blauem Pluviale mit dem goldenen Pedum in der Linken und einem Ölgefäß, über dem eine weiße Taube ihm zufliegt, in der Rechten.“[7]
Wappenbegründung: Der heilige Remigius ist der Patron der Pfarrkirche und des Dorfes Schleching. Der Heilige wurde als Wappenfigur gewählt, um an das hohe Alter des Ortes und die Christianisierung des bajuwarischen Gebiets durch fränkische Missionare an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert zu erinnern. Ein Aspekt war auch, durch die Heiligenfigur einen sinnfälligen Bezugspunkt für den Heimatkundeunterricht zu schaffen. In der Zeit des Nationalsozialismus waren Heilige in Ortswappen nicht gern gesehen. Auch das Schlechinger Wappen wurde 1938 beanstandet und sollte abgeändert werden. Das Vorhaben gelangte aber nicht zur Durchführung.

Das Wappen wurde am 21. Oktober 1926 durch das Staatsministerium des Innern verliehen.

Die Flagge in den Farben Blau und Gold (vertikal) mit inkludiertem Wappen auf weißem Grund im horizontalen oberen Viertel wurde am 16. August 1954 genehmigt.[8][9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hammerschmiede von 1697 im Gemeindeteil Raiten (Achentalstraße 13)

  • Pfarrkirche St. Remigius von Abraham Millauer, erbaut 1735–1758
  • Friedhof mit zahlreichen schmiedeeisernen Grabkreuzen
  • Wallfahrtskirche Maria zu den sieben Linden im Ortsteil Raiten
  • Wallfahrtskirche St. Servatius auf dem Streichen, auch bekannt als Streichenkirche, mit Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert sowie Schnitzaltären aus dem 16. Jahrhundert und einem wertvollen Kastenaltar um 1410

Bodendenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nächstliegende Autobahn ist die BAB 8 zwischen Salzburg (Österreich) und München. Man erreicht Schleching über die Abfahrten Bernau (aus Richtung Westen, München) oder Grabenstätt (aus Richtung Osten, Salzburg). Die nächsten Bahnstationen liegen in Bernau am Chiemsee, Übersee am Chiemsee und Prien am Chiemsee an der Hauptstrecke München-Salzburg. Von dort gelangt man mit folgenden Busverbindungen nach Schleching:

  • ab Bahnhof Übersee mit dem RVO-Bus Linie 9509 nach Schleching oder
  • ab Bahnhof Prien mit dem RVO-Bus Linie 9505 Richtung Reit im Winkl, Umsteigen in Marquartstein, Richtung Schleching.

Die nächsten Flughäfen sind München (ca. 100 km) und Salzburg (ca. 65 km), beide mit Bahnanschluss.

Commons: Schleching – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Schleching in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  3. Gemeinde Schleching, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Januar 2022.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 581.
  5. Matthias Köpf & Christian Sebald: Das sind die beiden schönsten Bergsteigerdörfer Bayerns. Süddeutsche Zeitung, 22. Juli 2017, abgerufen am 8. November 2018.
  6. Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Schleching - Gesamtergebnis. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Schleching in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Entschl. vom 16. August 1954 Nr. I B 1 - 3000 - 29 Sch/2
  9. Abbildung: http://www.kommunalflaggen.eu/index.php?title=Datei:Schleching1.jpg