Trainer

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Ein Trainer (englisch to train ‚ausbilden; dressieren‘) ist im Sport eine Person, die Einzelsportler oder eine Mannschaft taktisch, strategisch, technisch und konditionell anleitet. Entsprechende deutsche Begriffe sind (je nach Kontext) Übungsleiter, Ausbilder oder Betreuer. Im amerikanischen Englisch ist ein Trainer der Physiotherapeut einer Mannschaft, während die Aufgaben des deutschen Trainers durch den Coach wahrgenommen werden. Der oberste Trainer eines Trainerstabs wird Cheftrainer – im US-Sport Head Coach – genannt.

Trainer im Bowlingsport
Trainer im Bowlingsport

Ein Trainer bestimmt den Trainingsablauf, die Mannschaftsaufstellung und die Strategie beim Spiel bzw. Wettkampf. Im Profisport (z. B. Fußballtrainer) unterliegen sie einem hohen Erfolgsdruck und werden bei länger ausbleibenden Erfolgen oft ausgewechselt. Der Trainer einer Nationalmannschaft wird als Nationaltrainer bezeichnet.

Die meisten Trainer sind ehrenamtlich in Sportvereinen tätig und erhalten allenfalls eine Aufwandsentschädigung. Lediglich im Profisport und Spitzensport sowie in Fitnessstudios ist eine Festanstellung die Regel.[1]

Arbeiten mehrere Trainer in einem Team, wird die Gesamtheit aller Trainer Trainerstab genannt. Seine Leitung obliegt einem Cheftrainer (im US-Sport US-Sport), ihm unterstellte Trainer werden meist als Trainerassistenten oder Co-Trainer bezeichnet; hinzu gibt es eventuell Trainer mit Spezialaufgaben, z. B. Konditionstrainer, Torwarttrainer oder Sportpsychologen. Mitunter werden auch weitere Betreuungspersonen wie Zeugwart oder Physiotherapeut, die keine Trainer sind, dem Trainerstab zugerechnet.

→ siehe Hauptartikel Trainerlizenz

Von 1976 bis 1990 gab es in der DDR an der Deutschen Hochschule für Körperkultur die Universitätsausbildung zum „Diplom-Trainer“; eine Festanstellung im Sport wurde an diese Ausbildung gekoppelt. Dasselbe gilt z. B. noch immer im heutigen EU-Land Litauen. Mit der Vereinheitlichung auf europäischer Ebene ist ein Trainer Bachelor (BA) eine Ausbildung auf Ebene 6, der Trainer Master (MA) auf Ebene 7.

Die Ausübung der Trainertätigkeit in der Bundesrepublik ist in der Regel an eine Trainerlizenz gekoppelt, die durch die Sportverbände nach absolvierter Ausbildung jeweils für eine bestimmte Sportart vergeben wird. Dabei gibt es zum Teil unterschiedliche Ausrichtungen für Breiten- oder Leistungssport und unterschiedliche Abstufungen.

Im Bereich des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ist eine Aufteilung in verschiedene Trainerlizenzstufen üblich:[2]

  • Trainer für den sportartspezifischen Leistungssport (Lizenzstufe C, B, A, Diplomebene)(europäische Ebenen 1–4)
  • Trainer im Breitensport (Lizenzstufe C, B, A) (sportartspezifisch)
  • Trainerassistent im Breitensport/Leistungssport (sportartspezifisch)
  • Fachübungsleiter im Breitensport (sportartspezifisch) (Übungsleiter C/B z. B.: Kraft/Fitness)
  • Übungsleiter im sportartübergreifenden Breitensport (Übungsleiter C Breitensport)
  • Team- und Gruppenleiter im sportartübergreifenden Breitensport (sportartübergreifender Grundlehrgang)

In einigen Sportarten gibt es auch Trainerlizenzen von Fachverbänden und anderen Bildungsträgern wie z. B.

  • DFAV (Deutscher Fitness & Aerobic Verband) für Trainer im Bereich Fitness und Aerobic (Fitnesstrainer A, B, C-Lizenz)[3]
  • ETBF (European Tenpin Bowling Federation) für Trainer im Bereich Bowling (Bowlingtrainer Lvl. 1, 2, 3)[4]
  • Verschiedene Anbieter für Trainer im Bereich Elektromyostimulation (EMS-Trainer)[5][6]

Der DOSB unterscheidet hierbei zwischen dem sportartspezifisch ausgebildeten Trainer und dem sportartübergreifend tätigen Übungsleiter, im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe jedoch synonym verwendet.

Im deutschen Sprachraum werden Trainer auch mit dem amerikanischen Begriff Coach bezeichnet. In den Vereinigten Staaten bezeichnen die Begriffe Trainer und Coach dabei unterschiedliche Inhalte. Während der Trainer für die Fitness und die Kondition der Mannschaft zuständig ist, übernimmt der Coach die zentralen Aufgaben des deutschen Trainers: Verantwortung für die Mannschaftsaufstellung und die Taktik. In manchen Sportarten, z. B. Baseball, ist für den Coach dabei die Bezeichnung manager gängig. Dies sollte nicht mit der gängigen Verwendung des Begriffs etwa bei deutschen professionellen Fußballvereinen verwechselt werden, wo der „Manager“ in aller Regel für die kaufmännischen und finanziellen Fragen der Mannschaft, nicht aber die sportlichen Fragen wie z. B. Mannschaftsaufstellung bei Spielen, verantwortlich ist.

  • Carmen Borggrefe, Ansgar Thiel, Klaus Cachay: Sozialkompetenz von Trainerinnen und Trainern im Spitzensport. In: Wissenschaftliche Berichte und Materialien / Bundesinstitut für Sportwissenschaft, Bonn. Band 2006,05. Sportverlag Strauss, Köln 2006, ISBN 3-939390-84-4, S. 1–294 (bisp.de [PDF; 1,5 MB] Fulltext im Web).
  • Arnd Krüger: Das Berufsbild des Trainers im Sport. International vergleichende Studie und Perspektiven der Traineraus- und -weiterbildung in der Bundesrepublik Deutschland. (= Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft. Band 30). Hofmann, Schorndorf 1980, ISBN 3-7780-7311-7.
  • Arnd Krüger: Coach Education and Training. In: R. Naul, K. Hardman (Hrsg.): Sport and Physical Education in Germany. Routledge, London 2002, ISBN 0-419-24540-5, S. 113–131.
Wiktionary: Trainer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Drucksache 18/3220 des Deutschen Bundestags vom 2. Dezember 2014. Aus ihr ergibt sich der aktuelle Bestand an Trainern, die vom Bund (mit)finanziert werden.
  2. DOSB-Lizenz für Ihre Trainerkarriere. DOSB, abgerufen am 6. September 2021.
  3. Fitness Ausbildungen - Kompaktausbildung Fitness Trainer, Fortbildungen Group Fitness. Abgerufen am 8. Oktober 2018.
  4. ETBF Training Centers. Abgerufen am 8. Oktober 2018 (amerikanisches Englisch).
  5. EMS Trainer Ausbildung | Academy of Sports. Abgerufen am 8. Oktober 2018.
  6. BSA-Akademie: Ausbildung / Lehrgang zum EMS-Trainer / EMS-Coach. Abgerufen am 8. Oktober 2018 (deutsch).