8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“

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SS-Kavallerie-Division
8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“

Wappen der 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“
Truppenkennzeichen
Aktiv 9. September 1942 bis 12. Februar 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Waffen-SS
Truppengattung Kavallerie
Typ Division
Gliederung Siehe Gliederung
Schlachten Deutsch-Sowjetischer Krieg
Besetzung Ungarns
Führung
Liste der Kommandeure

Die 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“ war eine Kavallerie-Division der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg, die zu großen Teilen aus Volksdeutschen aufgestellt wurde.

SS-Kavallerie-Brigade in Russland, 1941

Bereits im November 1939 wurde aus Angehörigen der Reiter-SS eine SS-Kavallerie-Einheit, die SS-Reiterstandarte „Totenkopf“, unter Hermann Fegelein gebildet. Diese unterstand dem Chef der Ordnungspolizei Kurt Daluege und wurde zur „Sicherung“ des polnischen Hinterlandes nach dem Überfall auf Polen eingesetzt. De facto bedeutete dies die Terrorisierung der polnischen Bevölkerung und die Ermordung jüdischer Einwohner.[1] Im Mai 1940 wurde die Standarte geteilt in die SS-Totenkopf-Reiter-Standarten 1 und 2, die im Februar 1941 in SS-Kavallerie-Regimenter umbenannt wurden. Wenig später wurden sie dem im Vorfeld des Überfalls auf die Sowjetunion gebildeten Kommandostab RFSS unterstellt.

Als solche waren sie nach dem Beginn der Kampfhandlungen an der Ostfront mit der „Säuberung“ des rückwärtigen Gebiets der Heeresgruppe Mitte beauftragt. Diese „Säuberungen“ waren nichts anderes als die gezielte Ermordung der jüdischen Einwohner sowie anderer „verdächtiger Elemente“, insbesondere versprengter Rotarmisten, kommunistischer Funktionäre und sogenannter „Banditen“.[1] Im September des gleichen Jahres wurden beide Regimenter in der SS-Kavallerie-Brigade zusammengefasst, die durch Unterstützungseinheiten ergänzt wurde. Ab Dezember 1941 wurde die Brigade bei der Schlacht um Moskau im Raum Rschew eingesetzt, wo sie erstmals ernsthafte Verluste erlitt. Bis Frühjahr 1942 war die Brigade auf eine Kampfgruppe von etwa 700 Mann geschrumpft, die zur Auffrischung in das Generalgouvernement verlegt wurde.[1]

Unter Hinzufügung eines dritten Regiments, wofür zahlreiche rumänische Volksdeutsche rekrutiert wurden, wurde zwischen Juni und September 1942 auf dem Truppenübungsplatz Debica bei Krakau die SS-Kavallerie-Division aufgestellt. Sie wurde zunächst der Heeresgruppe Mitte zugeteilt und bis April 1943 bei Rschew und Orjol eingesetzt, bevor sie zur Auffrischung abkommandiert wurde. Zwischen Juni und August wurde die Division zur Partisanenbekämpfung eingesetzt, danach an den Dnepr verlegt.[1] Am 22. Oktober 1943 erfolgte die Umbenennung in 8. SS-Kavallerie-Division.[2] Während der weiteren Kämpfe im Rahmen der Schlacht am Dnepr wurde die Division schwer in Mitleidenschaft gezogen und im Dezember aus der Front genommen. Es folgte die Verlegung in den Raum Osijek in Kroatien, wo die Division aufgefrischt und auf eine neue Verwendung vorbereitet wurde. Dabei wurde ihr auch das neuaufgestellte SS-Kavallerie-Regiment 18 unterstellt, während das SS-Kavallerie-Regiment 17 Anfang 1944 zur Aufstellung der 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division abgegeben wurde.

Im März 1944 nahm die Division an der Besetzung Ungarns teil und erhielt am 17. März 1944 den EhrennamenFlorian Geyer“, nach dem Heerführer aus den Bauernkriegen.[1] Im September wurde sie wieder an die mittlerweile in Siebenbürgen verlaufende Front verlegt, wo sie der 6. Armee der Heeresgruppe Südukraine unterstellt wurde. Ab Oktober musste sie sich mit dieser nach Ungarn zurückziehen und erreichte im November Budapest, wo sie im Dezember zusammen mit weiteren deutschen und ungarischen Einheiten im Zuge der Schlacht um Budapest eingeschlossen wurde.[1]

Nach der Vernichtung des Großteils der Division beim Fall von Budapest am 12. Februar 1945 wurden die außerhalb des Kessels befindlichen Divisionsteile zur Aufstellung der 37. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division „Lützow“ eingesetzt.[1]

Kriegsverbrechen

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Insbesondere während des Einsatzes zur „Bandenbekämpfung“ im besetzten Osteuropa werden den Einheiten der SS-Kavallerie-Division zahlreiche Kriegsverbrechen zugeschrieben. So hat eine Abteilung der (damals) SS-Kavallerie-Brigade zwischen dem 1. und 12. August 1941 beim Einsatz in den Prypjatsümpfen über 14.000 Juden ermordet. Am 7. August 1941 meldete die Brigade 7819 ermordete Juden in der Gegend von Minsk.

Zusammensetzung

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Die Division bestand zu 40 Prozent aus Volksdeutschen, was sich in der Beurteilung ihrer Zuverlässigkeit negativ niederschlug.[3]

SS-Kavallerie-Division
(1942)
8. SS-Kavallerie-Division
(22. Oktober 1943)
  • SS-Kavallerie-Regiment 1
  • SS-Kavallerie-Regiment 2
  • SS-Kavallerie-Regiment 3
  • SS-Kavallerie-Regiment 15
  • SS-Kavallerie-Regiment 16
  • SS-Kavallerie-Regiment 17
  • SS-Kavallerie-Regiment 18
  • SS-Artillerie-Regiment (Kavallerie-Division)
  • SS-Artillerie-Regiment 8
  • SS-Radfahr-Abteilung (Kavallerie-Division)
  • SS-Radfahr-Aufklärungs-Abteilung 8
  • SS-Panzerjäger-Abteilung (Kavallerie-Division)
  • SS-Panzerjäger-Abteilung 8
  • SS-Flak-Abteilung (Kavallerie-Division)
  • SS-Flak-Abteilung 8
  • SS-Nachrichten-Abteilung (Kavallerie-Division)
  • SS-Nachrichten-Abteilung 8
  • SS-Pionier-Bataillon (Kavallerie-Division)
  • SS-Pionier-Bataillon 8
  • SS-Sturmgeschütz-Batterie (Kavallerie-Division)
  • SS-Sturmgeschütz-Batterie 8
  • SS-Feldersatz-Bataillon (Kavallerie-Division)
  • SS-Feldersatz-Bataillon 8

Bekannte Divisionsangehörige

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Commons: 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Gordon Williamson: The Waffen-SS. Band 2: 6. to 10. Divisions. Osprey, Oxford 2004, ISBN 1-84176-590-2, S. 17–20: 8. SS-Kavallerie-Division Florian Geyer.
  2. Elfriede Frischmuth: 8. SS-Kavallerie-Division Florian Geyer, RS 3-8, 1941-1943. Bundesarchiv Koblenz, Mai 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. April 2011; abgerufen am 1. August 2011.
  3. George H. Stein: The Waffen-SS. Hitler's Elite Guard at War 1939–1945. Cornell University Press, Ithaka NY u. a. 1966, ISBN 0-8014-9275-0.