Alianza Lima

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Alianza Lima
Basisdaten
Name Club Alianza Lima
Sitz Lima, Peru
Gründung 15. Februar 1901
Farben blau, weiß
Präsident Fernando Salazar
Website clubalianzalima.com.pe
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Guillermo Salas
Spielstätte Alejandro Villanueva
Plätze 35.000
Liga Primera División
2023 2. Platz
Heim
Auswärts

Der Club Alianza Lima ist ein Fußballverein in Lima, Peru. Der Klub wurde am 15. Februar 1901 gegründet und spielt in der Primera División, der höchsten peruanischen Fußballliga.

Die Vereinsfarben von Alianza sind blau-weiß. Daraus ergibt sich auch das Aussehen ihrer Heimtrikots. Das Jersey ist blau-weiß längsgestreift. Hose und Stutzen sind vollständig in blau. Das Auswärtstrikot ist unterschiedlich gestaltet. Mal in kompletten blau (ohne Streifen), mal nur weiß. Zu Ehren von Señor de los Milagros tragen die Spieler im Oktober lilafarbene Spielkleidung. In Peru wird lila oft mit Religion und Glaube in Verbindung gebracht.

1901–1920: Anfangsjahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alianza Limas traditionelles Dress.

Am 15. Februar 1901 wurde der Klub unter dem Namen Sport Alianza von einer Gruppe junger Männer, welche im Pferdestall Alianza des ehemaligen peruanischen Präsidenten Augusto Leguía y Salcedo arbeiteten, gegründet. Das erste Trikot des neuen Vereins war grün-weiß längsgestreift, angelehnt an die Uniformen von Pferde-Jockeys. Etwas später änderte man das Trikot und verwendete die noch heute üblichen Farben dunkelblau und weiß. Elf Jahre nach Gründung, also 1912, schloss sich Alianza der peruanischen Amateurliga an. Bereits 1918 konnte die Mannschaft ihren ersten Meistertitel feiern. Man spielte damals vor allem gegen weitere Teams aus der Hauptstadt Lima und der Hafenstadt Callao. Besonders die Partien gegen Club Atlético Chalaco entwickelten sich zu einer großen Rivalität und Beliebtheit. Von Beginn an erfreute sich der Verein großer Popularität und einer ständig wachsenden Fanzugehörigkeit.

1921–1940: Umbenennung in Alianza Lima

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Anfangszeiten, in denen die Mitspieler auf Grund der wechselnden Belegschaft des Pferdestalls sowie der Ortschaften, in denen sie eingesetzt waren, häufig wechselten, beschloss der Vorstand 1928 in der Manco Capac Avenue, im Stadtteil La Victoria ein eigenes Vereinsheim einzurichten. Im selben Zug änderte man den Namen in Alianza Lima. Noch im gleichen Jahr spielte das Team erstmals gegen Federación Universitaria , welche sich später in Universitario de Deportes umbenannten. Zwischen beiden entwickelte sich eine große Konkurrenz und mit der Zeit entstand daraus das Superclásico Peruano, das größte Derby des Landes.

Die 1930er Jahre waren für den Verein sehr erfolgreich. In den Jahren 1931, 1932 und 1933 gewann der Hauptstadtklub drei Mal in Folge die nationale Meisterschaft, was noch nie zuvor einer peruanischen Mannschaft gelang. Doch 1938 folgte eine große Enttäuschung und Alianza stieg in die Zweitklassigkeit ab. Bereits zur Folgesaison stieg man wieder auf und blieb bis zum Abstieg 2020 in der ersten Liga.

1941–1980: Erfolgreiche Jahrzehnte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der 1940er, 1950er, 1960er und 1970er gewann das Team zehn Ligatitel. 1963 nahm der Klub erstmals an der 1960 eingerichteten Copa Libertadores teil. Bei der ersten internationalen Teilnahme wurde man zusammen mit dem brasilianischen Klub Botafogo FR und dem kolumbianischen Verein CD Los Millonarios in Gruppe A gelost. Mit einem Sieg, einem Unentschieden und zwei Niederlagen, schaffte man es allerdings nicht sich für die Folgerunde zu qualifizieren. Im Jahr darauf gewann die Mannschaft nicht ein Spiel in der Copa Libertadores und auch in den Spielzeiten 1966 und 1972 scheiterte das Team bereits in der Vorrunde. Erst 1976 feierte der Klub erstmals den Einzug in die Zwischenrunde, schied dort aber gegen LDU Quito aus Ecuador und das brasilianische Team von Cruzeiro Belo Horizonte aus. Zwei Jahre folgte das gleiche Schicksal. 1979 kassierte Alianza in der Vorrunde zwanzig Gegentore in sechs Spielen. Kein Spiel wurde gewonnen oder ein Unentschieden erreicht. Die wohl schlimmste Niederlage setzte es dabei beim 3:6 am ersten Spieltag, dem 24. Februar 1979, gegen Ligarivalen Universitario de Deportes. Einzig der bolivianische Verein Club Jorge Wilstermann in Gruppe zwei wies ein schlechteres Torverhältnis auf.

1981–1990: Magere Jahre und Totalverlust der Mannschaft bei Flugzeugabsturz

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 1980er Jahre waren nicht mehr so von Erfolg geprägt wie die Jahrzehnte davor. Mit Sporting Cristal kam ein weiterer starker Konkurrent, der ständig um den Ligatitel kämpfte. Zudem schnappte sich dieser gute Spieler und lockte auch einige aus dem Kader von Alianza an. 1978 gab es den letzten Meisterschaftserfolg. 1987 sah alles nach einem erneuten Titelgewinn für Alianza aus. Kurz vor Ende der Saison stand der Klub auf Platz eins in der Primera División Peruana, doch eine Katastrophe verhinderte diesen Erfolg. Am 7. Dezember des Jahres reiste die Mannschaft zum Auswärtsspiel nach Pucallpa, welches sie mit einem Tor von Carlos Bustamante gewann. Am Tag darauf flog die Mannschaft in einem Flugzeug Typ Fokker F-27 zurück nach Lima. Kurz vor der Küste stürzte es in den Ozean. Alle Spieler, Trainer und Betreuer verstarben bei diesem Unglück. Einziger Überlebender war der Pilot. Alianza beendete die Saison mit Jungspielern und geliehenen Akteuren vom chilenischen Klub CSD Colo-Colo. Zwischen beiden Teams entstand daraus eine große Fanfreundschaft. Alianza schaffte es nicht den Klub auf Rang eins zu halten und man musste dem großen Rivalen Universitario de Deportes den Vortritt lassen. Um einen Neuaufbau zu starten, reaktivierte man einige Spieler wie Teófilo Cubillas und César Cueto, um so wieder an erfolgreichere Zeiten anknüpfen zu können. 1988 sicherte sich Alianza erst spät den Klassenerhalt. In den Folgejahren regenerierte sich das Team.

1991–2000: Zurück zum Erfolg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1997, erstmals seit 1978, gewann Alianza wieder die Meisterschaft unter dem damaligen Trainer Jorge Luis Pinto. 18 Jahre mussten Fans und Spieler auf diesen Triumph warten. In der Copa Libertadores 1998 zog man ins Achtelfinale ein, scheiterte dort aber an Peñarol Montevideo aus Uruguay nach Elfmeterschießen. 1999 feierte das Team die Vizemeisterschaft, außerdem erreichte man das Halbfinale der Copa Merconorte. Anfang des Jahres 2000 starb der damalige Mannschaftskapitän Sandro Baylón bei einem Autounfall, was den Klub ein weiteres tragisches Ereignis brachte.

2001–heute: Hundertjahrfeier und Gegenwart

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 2001 begannen die Feierlichkeiten zur 100-Jahr-Feier des Klubs. Im gleichen Jahr belohnte sich die Mannschaft selbst und beschenkte sich mit der Meisterschaft. 2003 und 2004 wiederholte Alianza diese Erfolge unter der Leitung von Gustavo Costas.

Alianza trägt seine Heimspiele im Estadio Alejandro Villanueva oder „La Caldera“ in Lima aus. Das Stadion hat Kapazitätsmöglichkeiten von 35.000 Zuschauern. Erbaut wurde es zwischen 1969 und 1974 von Walter Lavalleja. Um diesen Bau erst zu ermöglichen, spendete Manuel Apolinario Odría Amoretti einen Teil seines Landes. Die Eröffnung der Sportstätte war am 27. Dezember 1974. Gast im ersten Spiel war der uruguayische Vertreter Nacional Montevideo. Die Partie endete 1:1. Im Jahr 2017 verzeichnete Alianza Lima 218.000 Zuschauer.[1]

  • Peruanische Meisterschaft
    • Meister (25): 1918, 1919, 1927, 1928, 1931, 1932, 1933, 1948, 1952, 1954, 1955, 1962, 1963, 1965, 1975, 1977, 1978, 1997, 2001, 2003, 2004, 2006, 2017, 2021, 2022
    • Vizemeister: 1930, 1934, 1935, 1937, 1943, 1953, 1956, 1961, 1964, 1971, 1982, 1986, 1987, 1993, 1994, 1996, 1999, 2009, 2011, 2018, 2019

Alianza Lima erreichte zweimal das Halbfinale in der Copa Libertadores (1976, 1978) und einmal das Halbfinale in der Copa Merconorte (1999).

Bekannte Spieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Auswahl)

Alianzas Trainer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(unvollständig)

Trainer Zeitraum Gewonnene Titel
Peru Guillermo Rivero 1928–1934 1928, 1931, 1932, 1933
Peru Adelfo Magallanes 1946–1948
1954–1956
1948, 1954, 1955
Peru Luis Guzmán 1952–1953 1952
Brasilien Jaime de Almeida 1961–1966 1962, 1963, 1965
Peru Marcos Calderón 1975–1976 1975
Argentinien Uruguay Juan Hohberg 1977–1978 1977, 1978
Kolumbien Jorge Luis Pinto 1997–1998, 1999–2000 1997
Brasilien Paulo Autuori 2001 2001
SpanienSpanien Bernabé Herraez 2001 2001
Argentinien Gustavo Costas 2003–2004 2003, 2004
Uruguay Gerardo Pelusso 2006–2007 2006
Gustavo Costas
Uruguay Guillermo Sanguinetti Januar 2014[2]18. Mai 2015
Uruguay Gustavo Roverano 18. Mai 2015[3]
Uruguay Pablo Bengoechea 2017–2020 2017
Argentinien Carlos Bustos 2021–2022 2021
Peru Guillermo Salas 2022 2022[4]

Alianzas Präsidenten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Präsident bei Alianza Lima, damals noch Sport Alianza, war 1901 José Carreño. Als einzige Personen waren bisher José Vásquez Benavides und Augusto Mulanovich in diesem Amt. Mulanovich hält zudem mit fünfzehn Jahren (in zwei Amtsperioden) den vereinsinternen Rekord auf diesem Posten. Zudem war er in seiner zweiten Zeit bei Alianza insgesamt elf Jahre am Stück Präsident des Klubs, was ebenfalls einen Rekord darstellt. Bisher besetzten nur Peruaner diesen Posten.

Name des Präsidenten Zeitraum
Peru José Carreño 1901–1902
Peru Carlos Villarreal 1903–1904
Peru Esteban Manuel Aranda 1905–1906
Peru Manuel Carballo 1907–1908
Peru Julio Chacaltana Chacón 1909–1910
Peru Foción Mareátegui 1911
Peru Ricardo Pérez 1911–1914
Peru Carlos Pedreschi Penisqui 1915–1918
Peru Ernesto Vergara 1918–1919
Peru Hipólito Venegas 1920–1924
Peru Manuel Parra del Riego 1925–1926
Peru Juan Bromley Seminario 1927–1931
Peru Víctor Oyaque 1931
Peru Juan Carbone Gardella 1931–1933
Peru Adolfo Pedreschi 1934
Name des Präsidenten Zeitraum
Peru Carlos Arias Schreiber 1935
Peru Jorge Checa Eguiguren 1936–1940
Peru Humberto Fernandini 1941
Peru José Vásquez Benavides 1942–1944
Peru Augusto Mulanovich 1945–1950
Peru José Vásquez Benavides 1951–1960
Peru Augusto Mulanovich 1961–1972
Peru Luis Vargas Hornes 1972–1974
Peru Enrique Zevallos Távara 1975–1982
Peru Agustín Merino Tapia 1983–1989
Peru Alberto Espantoso Pérez 1990–1993
Peru Pío Dávila Esquenazi 1994–1996
Peru Alberto Masías Ramírez 1996–2001
Peru Alfonso de Souza F. 2002–2009
Peru Guillermo Alarcón 2010–

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. El Comercio Lunes 26 de febrero del 2018, Beilage DIA Seite 18, Claudia Inga Martinez, Los retos de Alianza Lima
  2. Guillermo Sanguinetti – Profil auf soccerway.com, abgerufen am 11. Dezember 2016
  3. Me voy yo (spanisch) auf futbol.com.uy, abgerufen am 19. Mai 2015
  4. Carlos Nieto: Liga 1 de Futbol Profesional 2022 - PERUFOOTBALL. Abgerufen am 10. März 2023.