Aromatisierung (Chemie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Aromatisierung bezeichnet die Reaktion einer ungesättigten cyclischen chemischen Verbindung zu einer aromatischen Verbindung.[1] Da hierbei die Oxidationsstufe der zuvor ungesättigten Ringatome ansteigt, handelt es sich um eine Oxidation. Die Aromatisierung ist in der Regel energetisch günstig, da ein energiearmes mesomeriestabilisiertes aromatisches System entsteht.[2]

Aromatisierungen sind oftmals die letzten Reaktionsschritte in der Synthese von Heteroaromaten, beispielsweise bei gängigen Pyridin-, Chinolin-, Isochinolin- oder Indolsynthesen.[3][4]

Aromatisierung von Dehydrochinolin zu Chinolin durch Oxidation mit Nitrobenzol

Bei elektrophilen aromatischen Substitutionen treten Aromatisierungen durch Abspaltung eines Protons als letzter Reaktionsschritt auf. Da in diesem Fall bereits ein Aromat als Edukt vorlag (1) und das aromatische System nur intermediär aufgebrochen wird (2b), spricht man in diesem Fall von einer Rearomatisierung.[2]

Mechanismus der elektrophilen aromatischen Substitution. Der intermediäre nicht aromatische σ-Komplex (2b) wird durch Abspaltung eines Protons rearomatisiert.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eintrag zu Aromatische Verbindungen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 28. Dezember 2014.
  2. a b Hans Beyer und Wolfgang Walter: Lehrbuch der Organischen Chemie, 24. Auflage, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7776-1221-9.
  3. D. T. Davies: Basistexte Chemie: Aromatische Heterocyclen, 1. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 1995, ISBN 3-527-29289-6.
  4. J. A. Joules, K. Mills: Heterocyclic Chemistry, 5. Auflage, S. 125–141, Blackwell Publishing, Chichester, 2010, ISBN 978-1-4051-9365-8.