Blatina

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Blatina aus Čapljina

Blatina ist eine autochthone Rotweinsorte aus Bosnien-Herzegowina aus der Region der Herzegowina, wo sie etwa ein Drittel der gesamten Weinanbaufläche ausmacht.

Herkunft und Geschichte

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Blatina stammt sehr wahrscheinlich aus der Gegend um Mostar.[1] Bereits zu Beginn der österreichisch-ungarischen Verwaltung von Bosnien und Herzegowina (1878) war Blatina – weit vor der damals dort ebenfalls angebauten Skadarkarebe – die wichtigste rote Rebsorte in der Herzegowina. Nach zeitgenössischer Schilderung um 1900 zeichneten sich Blatina-Weine durch einen „hohen Farbstoff- und Tanningehalt“ aus und besäßen im Vergleich zu den Skadarkaweinen, deren Blume an schwere Bordeauxweine erinnere, „einen mehr an die Burgunderweine erinnernden Charakter“.[2]

Auch heute ist 'Blatina' die dominierende rote Rebsorte in der Herzegowina.

Blatina ist eine Sorte der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera). Die Blüten sind funktional weiblich (autosteril). Deshalb wird die Rebsorte stets zusammen mit einer Befruchtersorte, zumeist mit den gleichzeitig blühenden Sorten 'Kambuša', 'Merlot' oder 'Trnjak', angebaut. Trotzdem kann es bei stärkerem Regen während der Befruchtung zu weitgehenden Ernteausfällen kommen, weshalb 'Blatina' auch den Spitznamen und das Synonym „Praznobačva“ (kroatisch/bosnisch/serbisch für „leeres Fass“) trägt.

Diese spät reifende Sorte wird als im Allgemeinen wenig krankheitsanfällig, aber empfindlich gegen Winterfröste beschrieben.[1] Die Traube wiegt zum Erntezeitpunkt 200 bis 300 Gramm.[3]

Blatina wird fast ausschließlich in der West-Herzegowina um Čitluk, Međugorje, Ljubuški und Čapljina angebaut. In der Ost-Herzegowina um Trebinje ist das Terroir dagegen für den Blatina-Anbau ungeeignet. Dort wird stattdessen als rote Sorte Vranac angebaut.[4]

Blatina ergibt rubinrote, vollfruchtige und mittelschwere Qualitätsweine mit 12 bis 13,5 % Alkohol, 5 bis 7 g/l Säure, 25 bis 32 g/l Extrakt und Johannisbeer- und Brombeer-Aromen.[5] Blatina-Weine enthalten stets ca. 15 % Beimischung der Befruchtersorte. Aus besseren Lagen werden auch Spitzenweine erzeugt. Eine Holzfasslagerung von bis zu fünf Jahren erhöht die Qualität. Einige Erzeuger bauen Blatina auch im Eichenholzfass aus.[1]

Blatina-Weine empfehlen sich mit 18 bis 20° Celsius zu intensiv gewürzten Speisen, Wild, Gegrilltem, Fischeintopf oder Rinderschinken.[6]

Synonyme für 'Blatina' sind 'Blathina', 'Blatina Crna', 'Blatina Hercegovačka', 'Blatina Mala', 'Blatina Nera', 'Blatina Velika', 'Blatyna', 'Blaue Blatina', 'Praznobačva', 'Tribidrag', 'Tribirad' und 'Zlorod'. 'Blatina' als „Tribidrag“ ist weder mit der kroatischen Sorte 'Crljenak Kaštelanski', die ebenfalls das Synonym „Tribidrag“ hat[7], noch mit der auf Korčula angebauten 'Cetinka', deren eines Synonym ebenfalls 'Blatina' lautet[8], zu verwechseln.

Einzelnachweise

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  1. a b c Robinson, Harding, Vouillamoz: „Wine Grapes“, HarperCollins Publishers, New York 2012, ISBN 978-0-06-220636-7, S. 112
  2. Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild („Kronprinzenwerk“), Band 22, Bosnien und Hercegowina, Wien 1901, S. 462. online. Abgerufen am 14. Oktober 2014
  3. Blatina In: Mali podrum. (Memento des Originals vom 18. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.mali-podrum.com Abgerufen am 25. Mai 2014.
  4. Raško Vlastelica, Dušan Jelić: A building block of Herzegovina Wine Report 2013. In: WINES of BALKANS, 14. November 2013. Abgerufen am 14. Oktober 2014
  5. Blatina In: Wein-Plus.eu. Abgerufen am 24. Mai 2014.
  6. Blatina In: Vinska Cesta Hercegovine. (Memento des Originals vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vinskacesta.ba Abgerufen am 24. Mai 2014.
  7. Blatina In: Wein-Plus.eu. Abgerufen am 24. Mai 2014.
  8. Robinson, Harding, Vouillamoz: Wine Grapes, HarperCollins Publishers, New York 2012, ISBN 978-0-06-220636-7, S. 112, 217