Der Wehrwolf

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Buchdeckel aus dem Jahre 1939 mit Wolfsangel
Faksimile seiner Handschrift. Beginn des ersten Kapitels „Die Haidbauern“

Der Wehrwolf ist ein Roman von Hermann Löns aus dem Jahr 1910; er erzählt, wie eine Schar übel heimgesuchter Bauern sich während des Dreißigjährigen Krieges blutig und gnadenlos gegen marodierende Feinde verteidigt.

Der Krieg verheert das Land, und besonders die wehrlosen Bauern haben darunter zu leiden. Harm Wulf verliert seine Familie bereits in den ersten Jahren. Darüber wird er zum sich wehrenden Wulf, zum Wehr-Wulf, der erbarmungslos Landstreicher, Marodeure und alles Kriegsvolk umbringt, das sich in den Bruch wagt. Dort haben sich die Heidebauern in einer alten Wallburg einen befestigten Rückzugsort eingerichtet. Als historisches Vorbild diente Löns dabei der frühmittelalterliche Ringwall von Burg bei Altencelle.

Harm Wulf findet für seine Verteidigungshandlungen Gesinnungsgenossen, die es ihm gleichtun. Dreimal elf Männer gründen schließlich den Bund der Wehrwölfe, und dem Beispiel folgen immer weitere, bis schließlich bei elf mal elf Männern die offizielle Anwerbung beendet ist.

Harm ist ein alter Mann, als Frieden einkehrt. Ihm ist das von seinen Vorfahren geerbte Lachen vergangen, und seine Nachkommen erben diese Ernsthaftigkeit.

Das Wort Wehrwolf gab vielfach Anlass zu Verwechslungen mit dem mythologischen Fabelwesen Werwolf. Hermann Löns selbst schrieb dazu: „Dann schreibt sich einer Schwielen in seine Kritikerseele, um rauszukriegen, was der Name Wehrwolf bedeutet. Daß das weiter nichts bedeutet, als daß Harm Wulf sich wehrt; da kommt kein Mensch drauf. Faseln sie da alles mögliche zusammen.“[1]

Der Roman wurde in der Zeit des Nationalsozialismus zum Bestseller. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Buch jungen Flakhelfern und Hitlerjungen zur Lektüre empfohlen, um sie zum Untergrundkampf gegen die Alliierten in We(h)rwolf-Manier zu animieren[2].

Handlungsort Ringwall von Burg

Ein Teil des Buches, nämlich die Schlacht im Bruch aus der Wallburg heraus gegen die Schweden, war häufig in Lesebüchern für den Deutschunterricht enthalten, auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wikisource: Hermann Löns – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Knottnerus-Meyer, Hermann: Der unbekannte Löns. Gespräche und Erinnerungen, Jena (Diederichs) 1928, S. 118.
  2. Druckvermerk einer Auflage: Vom Amt Rosenberg zur Schulung innerhalb der NSDAP empfohlen