Deutsche Leichtathletik-Mehrkampfmeisterschaften

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Logo des Deutschen Leichtathletik-Verbandes

Deutsche Mehrkampfmeisterschaften in der Leichtathletik werden nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1946 ausgetragen. Bis zu den letzten deutschen Meisterschaften während des Zweiten Weltkriegs 1943 waren die Mehrkämpfe ein Teil der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften und keine eigenständige Veranstaltung.

Deutsche Meisterschaften im Zehnkampf der Männer gibt es schon seit dem Jahr 1911. Von 1937 bis 1973 gab es parallel dazu auch den an einem Tag ausgetragenen Fünfkampf. Bei den Frauen gab es in den Jahren 1925 bis 1927 einen Dreikampf, der ab 1928 zum an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführten Fünfkampf erweitert wurde. Ab 1981 wurde dann der heute übliche Siebenkampf ausgetragen. Der seit einigen Jahren gelegentlich stattfindende Zehnkampf der Frauen wird bei den Meisterschaftswettbewerben bislang nicht berücksichtigt.

In der DDR fanden vom 23. bis 24. September 1950 in Berlin die ersten Mehrkampfmeisterschaften statt.[1]

Die zeitliche und räumliche Auslagerung der Mehrkämpfe hat zwei Gründe: Zum einen ermöglicht sie den Athleten den Start bei Einzeldisziplinen. Immer wieder reichen Leistungen von Mehrkämpfern in ihren Paradedisziplinen an die besten Leistungen der Spezialisten heran, bis hin zum Meistertitel. Zum anderen entlastet die Auslagerung den engen Zeitplan der Meisterschaften. Jedoch führen die meist im Abstand weniger Wochen stattfindenden nationalen und internationalen Meisterschaften oft dazu, dass die besten deutschen Mehrkämpfer nicht an den nationalen Meisterschaften teilnehmen. So fanden beispielsweise die deutschen Mehrkampfmeisterschaften 2016 während der Olympischen Spiele statt, die des Jahres 2017 am letzten Wochenende der Leichtathletik-Weltmeisterschaften.

Neben den Freiluftwettbewerben finden auch Hallen-Mehrkampfmeisterschaften statt.

Die Mehrkampfmeisterschaften gibt es für unterschiedliche Altersgruppen und auf verschiedenen regionalen Ebenen.

Veranstalter ist der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV). Ausrichter sind jeweils der der Austragungsstätte zugehörige Landesverband und ein Sportverein am Veranstaltungsort. In den letzten Jahren wurde es zunehmend schwieriger einen austragenden Verein zu finden, sodass die Meisterschaften des Jahres 2015 mangels Ausrichter nicht stattfinden konnten. Die Mehrkampfmeisterschaften der Jahre 2016 und 2017 wurden im Bundesleistungszentrum Kienbaum durchgeführt.

Erstmals wurde 708 v. u. Z. bei den Olympischen Spielen der Antike ein Pentathlon ausgetragen. Er bestand aus Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Stadionlauf („ein Stadion“ = 192,2 m) und Ringen.

Im Mittelalter musste sich jeder ritterliche Mann in sieben Disziplinen bilden: Reiten, Schwimmen, Schießen, Klettern, Fechten, Ringen und Tanzen.[2][3]

Im 18. Jahrhundert bezogen sich die Philanthropen bewusst auf das griechische Vorbild und förderten neben der allgemeinen körperlichen Bildung einen Fünfkampf aus Laufen, Springen, Klettern, Balancieren und Tragen.[2][3]

Deutsche Mehrkampfmeisterschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Datum Ort Stadion Ergebnisse
1946 29. September Braunschweig
1947 9. August Köln
1948 18./19. September Hamburg
1949 20./21. August Feuerbach
1950 19./20. August Kassel
1951 18./19. August Wetzlar
1952 16./17. August Hamm
1953 22./23. August Balingen Au-Stadion
1954 24./25. Juli Duisburg
1955 6./7. August Frankfurt/M.
1956 4./5. August Augsburg
1957 27./28. Juli Oberhausen
1958 30./31. August Ludwigsburg
1959 29./30. August Düsseldorf
1960 24./25. September Hamm
1961 23./24. September Heilbronn
1962 23./24. Juni Hamm
1963 7./8. September Hannover Niedersachsenstadion
1964 18./19. Juli Karlsruhe
1965 4./5. September Augsburg
1966 16./17. Juli Hamm
1967 9./10. September Leverkusen
1968 31. Aug./1. Sept. Hannover Niedersachsenstadion
1969 2./3. August Hannover Niedersachsenstadion Sieger
1970 12./13. September Stuttgart Neckarstadion
1971 25./26. September Hannover Niedersachsenstadion
1972 23./24. September Offenbach
1973 7./8. Juli Hannover Niedersachsenstadion
1974 13./14. Juli Trostberg
1975 21./22. Juni Lübeck
1976 4./5. September Hannover Niedersachsenstadion
1977 27./28. August Hannover Niedersachsenstadion
1978 29./30. Juli Bernhausen
1979 15./16. Juni Krefeld
1980 6./7. September Lage Sportzentrum Werreanger
1981 8./9. August Lage Sportzentrum Werreanger
1982 14./15. August Ulm Donaustadion
1983 16./17. Juli München
1984 8./9. September Ahlen Sportpark Nord
1985 13./14. Juli Ulm Donaustadion
1986 19./20. Juli Hannover Erika-Fisch-Stadion
1987 12./13. Juni Ulm Donaustadion
1988 9./10. Juli Rhede
1989 9./10. September Bernhausen
1990 21./22. Juli Salzgitter
1991 25./26. Mai München
1992 29./30. August Ahlen
1993 19./20. Juni Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten
1994 1.–3. September Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten
1995 26./27. August Ulm Donaustadion
1996 30. Aug.–1. Sept. Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten
1997 29.–31. August Wesel Auestadion
1998 28.–30. August Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten
1999 3.–5. September Lage Sportzentrum Werreanger
2000 1.–3. September Wesel Auestadion
2001 24.–26. August Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten Ergebnisliste
2002 30. Aug.–1. Sept. Berlin Mommsenstadion Ergebnisse
2003 22.–24. August Wesel Auestadion Ergebnisliste
2004 3.–5. September Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten Ergebnisliste
2005 26.–28. August Lage Sportzentrum Werreanger Ergebnisliste
2006 1.–3. September Wesel Auestadion Gesamtergebnis
2007 7.–9. September Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten Wertungen
2008 29.–31. August Hannover Erika-Fisch-Stadion Endergebnis
2009 28.–30. August Lage Sportzentrum Werreanger Ergebnisliste (pdf 346 kB)
2010 26.–29. August Potsdam Stadion Luftschiffhafen Ergebnisse
2011 9.–11. September Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten Ergebnisse (htm), (pdf)
2012 24.–26. August Hannover Erika-Fisch-Stadion offiz. Endergebnis
2013 24./25. August Lage Sportzentrum Werreanger Ergebnisliste
2014 23./24. August Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten Wettkampf-Resultate
2015 keinen Ausrichter gefunden
2016 13./14. August Kienbaum Bundesleistungszentrum Ergebnisse
2017 12./13. August Kienbaum Bundesleistungszentrum Ergebnisliste
2018 24.–26. August Wesel Auestadion Ergebnisse
2019 10.–11. August Bietigheim-Bissingen Sportpark Ellental Ergebnisliste (pdf 146 kB)
2020 21.–23. August Vaterstetten Sportzentrum Vaterstetten Wettkampfresultate und Berichte
2021 20.–22. August Wesel Auestadion
2022 26.–28. August Filderstadt-Bernhausen Fleinsbachstadion Ergebnisse und Berichte
2023 1.–3. September Hannover Erika-Fisch-Stadion Ergebnisse
2024 23.–25. August Hannover Erika-Fisch-Stadion
  1. Chronik zur Geschichte der DDR September 1950, auf: isa-md.de, abgerufen am 10. April 2016.
  2. a b Geschichte der Mehrkämpfe im Sport und im DTB, Auszüge aus einer Diplomarbeit von A. Hellmann, 1992, auf: jahnkaempfer.de, abgerufen am 3. Juni 2021
  3. a b Handbuch turnerischer Mehrkampf (Memento des Originals vom 3. Juni 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kienzlers-world.de, auf: kienzlers-world.de, S. 5, abgerufen am 3. Juni 2021 (pdf 2,3 MB)