Friedhelm Gieske

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Friedhelm Gieske (* 12. Januar 1928 in Schwege; † 21. August 2021) war ein deutscher Manager in der Energiewirtschaft und leitete das Unternehmen RWE von 1989 bis 1994 als Vorstandsvorsitzender.[1]

Persönlicher und beruflicher Werdegang

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Grab auf dem Friedhof Bredeney in Essen

Gieske verbrachte sein gesamtes Berufsleben beim RWE. Er war Sohn eines Elektromeisters im Osnabrücker Land, die Familie hatte ihre Wurzeln in der Landwirtschaft. 1945 wurde er Hilfsmonteur bei der RWE-Tochtergesellschaft Niedersächsische Kraftwerke in Osnabrück, bei der sein Vater als Betriebsmeister tätig war.[2] Gieske holte 1947 auf dem Osnabrücker Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium das Abitur nach.[3] Anschließend absolvierte er bei den Niedersächsische Kraftwerken eine Lehre als Industriekaufmann. Danach studierte er in Göttingen Jura und Betriebswirtschaft. Seit 1948 gehörte er der Burschenschaft Frisia Göttingen an, der er im Sommersemester 1951 als Sprecher vorstand.[4] Nach der Ersten juristischen Staatsprüfung 1952 promovierte er 1954 zum Dr. jur. Dazwischen trat Gieske 1953 in die Zentrale des RWE in Essen ein. Gieske war mit seiner Frau Erika verheiratet und hatte eine Tochter und zwei Söhne.

Führungspositionen bei der RWE

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1967 wurde er Prokurist, dann 1968 stellvertretendes und 1972 ordentliches Vorstandsmitglied. Dort verantwortete er das Ressort Finanzen. 1988 wurde er zusammen mit Günther Klätte Vorstandssprecher.[5] Von 1989 bis zu seiner Pensionierung 1994 war er Vorstandsvorsitzender. In dieser Zeit baute Gieske die RWE zu einem Mischkonzern mit 53 Milliarden DM Umsatz in sieben Sparten aus, darunter fiel der Kauf der Deutschen Texaco sowie der Einstieg in die Abfallwirtschaft.[6] Darüber hinaus trieb er die Internationalisierung des Unternehmens voran.[7] RWE bezeichnete ihn im Nachruf als „Architekten der modernen RWE“.

Anfang 1995 wechselte Gieske in den Aufsichtsrat, wo er bis 2001 verblieb.[8] Gegen diese Berufung gab es Widerstand von den kommunalen Energieversorgern, denn Gieske hatte geplant, die Mehrfachstimmrechte der 140 kommunalen Aktionäre abzuschaffen, welche mit 30 Prozent Anteil 60 Prozent der Hauptversammlungsstimmen hielten.[9]

Weitere Funktionen

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Ehrenamtliche und kulturelle Arbeit

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Gieske wirkte von 1989 bis 1996 als Moderator des Initiativkreises Ruhr[13] und engagierte sich im kulturellen Bereich.[14] Er war Rotarier.

Einzelnachweise

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  1. Nachruf des RWE. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. September 2021, abgerufen am 20. Januar 2023.
  2. Friedhelm Gieske im Munzinger-Archiv, abgerufen am 20. Januar 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Abiturjahrgang 1947. In: Homepage des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums. 29. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2023.
  4. Walter Egeler: Friedhelm Gieske 70. In: Burschenschaftliche Blätter, 113. Jg. (1998), H. 1, S. 54.
  5. D. Kampe, R. Rickelmann: Wir sind Nummer eins und wollen es bleiben. In: Spiegel Online. 6. August 1989, abgerufen am 20. Januar 2023.
  6. Das Portrait: Friedhelm Gieske. In: die tageszeitung. 3. Juni 1994, abgerufen am 20. Januar 2023.
  7. Friedhelm Gieske 90. In: Börsen Zeitung. 12. Januar 2018, abgerufen am 20. Januar 2023.
  8. Karel van Miert wird RWE-Aufsichtsratsmitglied. In: Nachrichtenportal Energie & Management, Herrsching. 2. April 2001, abgerufen am 20. Januar 2023.
  9. Christoph Garding: 40 Jahre unter Strom. In: Focus Online. 13. November 2013, abgerufen am 20. Januar 2023.
  10. Nachruf der National-Bank. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. September 2021, abgerufen am 20. Januar 2023.
  11. Wirtschaft: Aktionäre kritisieren Thyssen-Krupp-Fusion. In: Berliner Tagesspiegel. 16. Februar 1998, abgerufen am 20. Januar 2023.
  12. Societe Electrique de l`Our S A: Rapport financier annuel 2020. In: marketscreener.com. 29. April 2021, abgerufen am 20. Januar 2023.
  13. Moderatoren. In: Homepage des Initiativkreis Ruhr. Abgerufen am 20. Januar 2023.
  14. Klavier-Festival Ruhr 2022. In: Veröffentlichung der Stiftung Klavier-Festival Ruhr. 25. Juni 2022, abgerufen am 20. Januar 2023.