Günter Hopfinger

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Günter Hopfinger (* 6. August 1950[1] in München; † 15. Februar 2024 in München[2]) war ein deutscher Grafiker und ehemaliger Geldfälscher.

Leben und Wirken

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Seine Kindheit verbrachte er bei Pflegeeltern in der Nähe von München.[1] Er absolvierte eine dreijährige Lehre als Chemigraf und Tiefdruckätzer.[3] Anschließend besuchte er die Akademie des graphischen Gewerbes und der bildenden Kunst in München. Später arbeitete er als Grafiker in München.

Bekanntheit erlangte er 1973 als „Blüten-Rembrandt“, indem er mehrere Dutzend 1000-DM-Scheine per Hand bzw. Rapidograph[4] nachzeichnete.[5] Für ein Exemplar soll er nur etwa acht Stunden gebraucht haben.[6][7]

Für dieses Verbrechen (Herstellung von Falschgeld) musste er vier Jahre ins Gefängnis. Der Fall diente als Vorlage für die Tatort-Folge 28 Stuttgarter Blüten, wo er von Willy Reichert verkörpert wurde.

Fälschungen Hopfingers waren etwa in der Ausstellung Echt oder falsch? im Leipziger Museum für Druckkunst im Jahr 2012 zu sehen.[8]

Später war Günter Hopfinger als freier Künstler tätig. Sein Repertoire umfasste verschiedene Stilrichtungen.

Im Jahr 2000 porträtierte das Bayerische Fernsehen Hopfinger im Rahmen der Dokumentarfilmreihe Lebenslinien (Folge Heute male ich einen Rembrandt, Regie: Bernd Dost).[1]

2009 wurde Hopfinger zu drei Jahren Haft sowie Unterbringung in einer Alkohol-Entziehungsanstalt verurteilt, weil er nach einer durchzechten Nacht seiner Halbschwester Johanna M. mit der Faust ins Gesicht geschlagen und sie mit Füßen getreten haben soll.[9]

Am 15. Februar 2024 starb er im Alter von 73 Jahren in seiner Münchner Wohnung.

Einzelnachweise

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  1. a b c Heute male ich einen Rembrandt (nicht erreichbar am 29. Oktober 2020);
    YouTube, Bayerisches Fernsehen, Lebenslinien vom 20. August 2018 (nicht erreichbar am 29. Oktober 2020).
  2. Münchner Merkur, 7. März 2024: Das wilde Leben des Blüten-Rembrandt: Meister-Fälscher Günter Hopfinger stirbt mit 73
  3. Thierry Backes: Die besten Geldfälscher der Welt. merkur-online.de, 11. Dezember 2009.
  4. Falscher Tausender vom "Blüten-Rembrandt". 8. Oktober 2002, auf presseportal.de.
  5. Falschgeld: Kölsche Mark. In: Der Spiegel, 31. Januar 1977, abgerufen am 9. Mai 2013.
  6. Steffen Armbruster: Echt oder falsch?, auf kulturstruktur.de, 19. Dezember 2009 (Memento des Originals vom 1. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturstruktur.net
  7. 27. Juli 2009 – Vor 45 Jahren: Bundesbank gibt Tausend-Mark-Schein aus, wdr.de, Stichtag.
  8. Falschgeld als Kunstobjekt (Memento vom 16. Oktober 2012 im Internet Archive) auf www.mdr.de
  9. Bettina Link: Drei Jahre Haft für den "Blüten-Rembrandt" – Hopfinger kommt in Entziehungsanstalt. Auf merkur.de, 2. April 2009.