Günter Wewel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Günter Wewel (* 29. November 1934 in Arnsberg; † 9. Mai 2023 ebenda) war ein deutscher Opernsänger (Bass) und Moderator.

Günter Wewel absolvierte zunächst eine Ausbildung als Beamter bei der Bundesbahn. Es folgte sein Gesangsstudium an der Musikhochschule in Detmold sowie unter anderem bei Rudolf Watzke in Dortmund. Von 1963 bis in die 1990er Jahre war er festes Ensemblemitglied der Oper Dortmund. Zudem gastierte er an zahlreichen deutschen und europäischen Opernhäusern, zum Beispiel an der Bayerischen Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, der Staatsoper Stuttgart, der Deutschen Oper am Rhein, der Budapester Staatsoper, am Opernhaus Zürich sowie in Köln, Hannover, Karlsruhe, Nürnberg, Salzburg, Paris, Straßburg, Bordeaux und Rouen. Insgesamt sang er in über 80 Opernproduktionen (unter anderem den Sarastro in Mozarts Zauberflöte oder den Daland in Wagners Fliegendem Holländer). 1989 wurde ihm in Dortmund der Titel Kammersänger verliehen.[1][2]

Neben seinen Opernengagements sang Wewel auch als Konzert- und Oratoriensänger sowie in Operetten.[2]

Von 1989 bis 2007 war Wewel als Moderator der musikalischen ARD-Unterhaltungssendung Kein schöner Land für das Fernsehen tätig.[3] Die vom Saarländischen Rundfunk produzierte Sendereihe mit mehr als 150 Folgen lief in unregelmäßigen Abständen. Wewel führte darin seine Gäste in verschiedene Gegenden Europas und stellte Menschen, Landschaften und Brauchtum vor. Der musikalische Teil der Sendung erstreckte sich von landestypischer Folklore über Schlager und volkstümliche Musik bis hin zur leichten Klassik. Auch Wewel selbst steuerte regelmäßig Lieder bei.

Mitte der 1980er Jahre wirkte er an einer Gesamtaufnahme des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken von Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg in der Partie des Landgrafen Hermann mit. Neben Operntiteln nahm Wewel auch zahlreiche Volkslieder und volkstümliche Titel auf.

Mit seiner Ehefrau Gisela Wewel († 2014) war er seit 1959 verheiratet.[4] Dem Ehepaar Wewel wurde 2013 gedroht, sein Wohnhaus zu sprengen. Der Erpresser wurde bei einer fingierten Geldübergabe gestellt und zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt.[5][6]

Günter Wewel starb am 9. Mai 2023 im Alter von 88 Jahren.[7]

Opernrepertoire (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1979: Ihr mögt den Rhein (Westfalenlied)
  • 1987: Alle Tage ist kein Sonntag
  • 1987: Müde kehrt ein Wandersmann zurück
  • 1992: Die wilde Jagd
  • 1994: Es dunkelt schon in der Heide
  • 1998: Auf auf, zum fröhlichen Jagen

Diskografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oper, Operette und Konzert

Lied und Volkstümliche Musik

  • Wo man Bier trinkt – Lieder zum fröhlichen Umtrunk (1980)
  • Heimatland Heimatlied (Teldec; 1984)
  • Günter Wewel singt Loewe-Balladen. Orchesterbearbeitung. Mit dem Rundfunkorchester Hannover des NDR, Dirigenten: Richard Müller-Lamperts, Werner Eisbrenner (Polyphonia; 1985)
  • Wer die Heimat liebt – Die schönsten Heimatlieder Deutschlands (Teldec; 1989)
  • Ein russisches Märchen – Die schönsten russischen Volkslieder (Ariola; 1989)
  • Wer die Heimat liebt. Günter Wewel singt die schönsten Heimatlieder Deutschlands. Dirigent: Michael Müller-Lampertz (Teldec; 1989)
  • Ein Portrai in Musik (Pilz; 1991)
  • Eine Deutschlandreise (Pilz; 1992)
  • Kein schöner Land (1994)
  • Jagd- und Waldlieder (u. a. Polyphonia; 1988 / Sonia; 1998)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Theater Dortmund: Oper Dortmund trauert um Kammersänger Günter Wewel. Abgerufen am 12. Mai 2023.
  2. a b Günter Wewel. In: Operissimo. Abgerufen am 12. Mai 2023.
  3. Uwe Mantel: Nach 18 Jahren: Aus für "Kein schöner Land". In: DWDL.de. 11. Juni 2007, abgerufen am 10. Juni 2023.
  4. Ursula Wiethoff-Hüning: Kammersänger Günter Wewel – Die Bassstimme aus dem Sauerland. In: Woll-Magazin. 22. Juli 2019, abgerufen am 15. April 2021.
  5. 100.000 Euro: TV-Moderator Günter Wewel wurde erpresst. In: t-Online. 12. Juni 2013, abgerufen am 11. Mai 2023.
  6. Rolf Hansmann, Klaus Lindner: Wewel-Erpresser aus Arnsberg muss für 18 Monate in Haft. In: Westfalenpost. 12. Juni 2013, archiviert vom Original am 15. April 2021; abgerufen am 11. Mai 2023.
  7. Sänger und Moderator Günter Wewel gestorben. In: tagesschau.de. 11. Mai 2023, abgerufen am 12. Mai 2023.