Hüseyin Erdem

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Hüseyin Erdem (* 1949 in Yayladere, Provinz Bingöl, Türkei) ist ein aus der Türkei stammender kurdischer Schriftsteller und Drehbuchautor, der auf Deutsch, Türkisch und Kurdisch veröffentlicht. Er war 1988 Initiator und Gründungsvorsitzender des kurdischen PEN-Zentrums.

Erdem wuchs in Istanbul auf und studierte später an der Universität Istanbul Rechtswissenschaften. Von 1969 bis 1976 war er Redakteur der türkischen Literaturzeitschrift Yeni Ufuklar – Neue Horizonte. Im Jahre 1980 emigrierte er dann nach Deutschland und arbeitet dort zunächst als Redaktionsmitglied der türkischsprachigen Zeitung Demokratie Türkiye. An der Universität zu Köln studierte er dann Germanistik, Slavistik, sowie Völkerrecht und Allgemeine Sprachwissenschaft.[1] 1984 gründete er das Institut für Turkologie und Kurdologie und unterrichtet dort seitdem nicht nur türkische und kurdische Sprache, Literatur und Sprachwissenschaften, sondern auch Osmanistik. Er arbeitet ferner als freier Mitarbeiter des Westdeutschen Rundfunks.[2]

In Deutschland wurde Erdem literarisch erstmals innerhalb der "Gastarbeiterliteratur"- Anthologie Annäherungen – Prosa, Lyrik und Fotografiken aus dem Gastarbeiteralltag, die 1982 von Franco Biondi, Jusuf Naoum und Rafik Schami herausgegeben wurde, von einem größeren Publikum wahrgenommen.

1985 veröffentlichte er dann das von ihm auf Deutsch und Kurdisch erzählte kurdische Märchen Siyabend und Xecê, das auf einer alten kurdischen Sage beruht, als zweisprachiges Bilderbuch. 1991 wurde das Buch als deutsch-türkische Co-Produktion (Senar Film/WDR) verfilmt.[3] Für diesen Film, der oft als erster kurdischsprachiger Spielfilm überhaupt bezeichnet wird, schrieb Erdem auch das Drehbuch.

Erdems Hörspiel Das Feuer wird nie erlöschen (1986), das sich der kurdischen Minderheit in der Türkei widmet, wurde vom WDR produziert. Ein weiterer Hörfunkbeitrag Erdems (Türkische Lieder über die Fremde) wurde 1991 mit dem Civis-Medienpreis ausgezeichnet.

Bei der internationalen PEN-Konferenz 1988 in Cambridge leitete Hüseyin Erdem, der seit 1984 Kurdologie an der Universität Köln lehrt, einen Prozess ein, der zur Gründung eines kurdischen PEN-Zentrums führte, dessen Mitglieder heute zu einem großen Teil in Deutschland leben. Unterstützt wurde Erdem durch andere PEN-Zentren und diverse kurdische Autoren. Erdem ist auch langjähriges Mitglied des deutschen PEN-Zentrums.

Deutsche Übersetzungen

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  • Siyabend und Xecê, Essen : Klartext-Verlag, 1985.
  • Die Schlange des Hauses. Ein kurdisches Märchen (Kalligrafie: Rolf Lock), Raunheim, 1993.[5]
  • Die Mohnblumen. Ein kurdisches Märchen (Kalligrafie: Rolf Lock), Raunheim, 2004.[6]

Einzelnachweise

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  1. PEN Autorenlexikon 2012/2013. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2012, ISBN 978-3-7795-0421-4.
  2. Mahmood Hama Tschawisch, Die kurdische Exilliteratur in Deutschland von den 70er Jahren bis heute, Marburg, 1996
  3. Der Kameramann 12/1991, Georg Berg: Spielfilmproduktion im Ausnahmezustand (PDF-Datei; 535 kB)
  4. Auszeichnung für außerordentliche Verdienste an der Philosophischen Fakultät (Memento des Originals vom 25. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/zib.phil-fak.uni-koeln.de
  5. Michael Rau, Rosemarie Kloos-Rau: Schreibschriften Script Types. novum press, München 1993, ISBN 3-7654-2572-9
  6. PEN Autorenlexikon 2012/2013. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2012, ISBN 978-3-7795-0421-4.