Halsdorf (Wohratal)

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Halsdorf
Gemeinde Wohratal
Koordinaten: 50° 55′ N, 8° 57′ OKoordinaten: 50° 54′ 56″ N, 8° 56′ 53″ O
Höhe: 221 m
Fläche: 5,71 km²[1]
Einwohner: 900 (2014) ca.[2]
Bevölkerungsdichte: 158 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 35288
Vorwahl: 06425

Halsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Wohratal im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Das Dorf befindet sich ca. 16 km nordöstlich von Marburg an der Wohra.

Die erste bekannte Erwähnung Halsdorfs erfolgte in einer zwischen 780 und 802 datierten Urkunde als „Habelescendorf“ im Urkundenbuch des Klosters Fulda.[1] In dieser Zeit bestand das Dorf wahrscheinlich nur aus ein paar Häusern, vielleicht sogar nur aus einem einzelnen Gehöft. Der Ort kann damit eine über 1200-jährige Geschichte vorweisen und gehört zu den ältesten (nachgewiesenen) Orten der Region.

Am 1. Juli 1970 wurde die Gemeinde Wohratal im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch den freiwilligen Zusammenschluss der bisherig selbstständigen Gemeinden Halsdorf und Wohra neu gebildet.[3] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Wohratal wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Einwohnerentwicklung

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1577: 49 Hausgesesse
• 1629: 6 Einläuftige
• 1681: 18 hausgesessene Mannschaften
• 1747: 58 Haushalte
• 1838 Familien: 54 nutzungsberechtigte, 18 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 32 Beisassen
Halsdorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2014
Jahr  Einwohner
1834
  
662
1840
  
642
1846
  
657
1852
  
647
1858
  
604
1864
  
568
1871
  
481
1875
  
463
1885
  
464
1895
  
453
1905
  
464
1910
  
505
1925
  
542
1939
  
549
1946
  
867
1950
  
900
1956
  
784
1961
  
760
1967
  
758
1980
  
?
1990
  
?
1999
  
872
2004
  
880
2011
  
882
2014
  
900
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[5]; nach 1970 Gemeinde Wohratal:[6][2]

Religionszugehörigkeit

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1861: 556 evangelisch-lutherische (= 91,60 %), 11 evangelisch-reformierte (= 1,81 %), 40 jüdische (= 6,59 %) Einwohner
• 1885: 427 evangelische (92,03 %), ein katholischer (= 0,22 %), 36 jüdische (= 7,76 %) Einwohner
• 1961: 679 evangelische (= 89,34 %), 68 katholische (= 8,59 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

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• 1787: 6 Schmiede, 1 Wagner, 3 Schneider, 2 Schuhmacher, 1 Schreiner, 4 Branntweinbrenner, -wirte, -schenker, 8 Leineweber, 1 Zeugmacher, 1 Müller, 2 Handelsjuden, 2 Zimmermädchen, 24 Vorspänner.
• 1838 Familien: 49 Ackerbau, 12 Gewerbe, 43 Tagelöhner
• 1961: Erwerbspersonen: 165 Land- und Forstwirtschaft, 160 Produzierendes Gewerbe, 37 Handel und Verkehr, 31 Dienstleistungen und Sonstiges
Feuerwehr Halsdorf, 2011

Halsdorf verfügt über ein reges Vereinsleben. Diese Vereine erhalten die dörfliche Kultur, fördern die Jugendarbeit oder sorgen mit zahlreichen Veranstaltungen für Abwechslung im Dorf.

  • Der Männergesangverein ist der älteste Verein Halsdorfs. Als Gründungsdatum des MGV Halsdorf gilt das auf der Vereinsfahne dargestellte Jahr 1873.
  • Der Posaunenchor bietet ein Repertoire besteht aus alten und neuen kirchlichen und weltlichen Musikstücken.
  • Der 1. DV Kastebier ist eine 1977 gegründete „Schoppenelf“, die fußballinteressierten Amateuren Gelegenheit gab, jenseits der etablierten Sportvereine Fußball zu spielen. Inzwischen ist der Verein für eine Maiwanderung und das Backhausfest, die Instandhaltung des Sportplatzgeländes und des Backhauses zuständig. Zur 1200-Jahr-Feier des Ortes führte der 1. DV Kastebier den Grenzgang durch.
  • Der eingetragene Fanclub der Eintracht-Frankfurt „Wohrataler Adler“ wurde am 3. Oktober 1998 gegründet. Er hat den größten Jugendanteil der Halsdorfer Vereine.
  • Die Freiwillige Feuerwehr leistet neben dem Brandschutz und der allgemeinen Hilfe auch einen wichtigen Beitrag in der Jugendarbeit.
  • Auch die Halsdorfer Burschenschaft veranstaltet jährlich einen Dämmerschoppen und die Kirmes für die Dorfgemeinschaft. Sie kann auf eine Tradition von über 100 Jahren zurückblicken.
  • Der Schützenverein ist aus dem sog. „Kriegerverein“ hervorgegangen. Dieser Verein beging 1927 sein 25-jähriges Jubiläum, wurde also 1902 gegründet.
  • Die Trachten- und Volkstanzgruppe e.V. Halsdorf wurde 1962 gegründet und widmet sich der Pflege und Darstellung von Volkstänzen, Volksliedern und Mundart. Der Verein hat rund 130 Mitglieder. Die Gruppe trägt die evangelische Marburger Tracht und nimmt regelmäßig am Hessentag teil.

Infrastruktur und Wirtschaft

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Öffentliche Einrichtungen

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In Halsdorf befinden sich neben einer Mittelpunktschule und einer Kindertagesstätte auch einige Gewerbebetriebe.

Der Bahnhof vor der Streckenstilllegung

Verkehrsmäßig angeschlossen ist Halsdorf über die Landesstraße 3073 und die Bundesstraße 3. Bis 1981 war Halsdorf Haltepunkt der Wohratalbahn. Das ehemalige Bahnhofsgebäude von Halsdorf wurde nach der Streckenstilllegung 1981 zu einem Wohnhaus umgebaut.[1]

Unmittelbar am Bahnhofsgebäude führt der Hessische Fernradweg R6 vorbei.

Persönlichkeiten

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  • Ortsteil Halsdorf. In: Webauftritt. Gemeinde Wohratal, archiviert vom Original am 4. März 2016;.
  • Halsdorf. Ortsgeschichte, Infos. In: www.halsdorf.net. Private Website;
  • Halsdorf, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Halsdorf, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Ortsteil Halsdorf. In: Webauftritt. Gemeinde Wohratal, archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen im September 2015.
  3. Zusammenschluß der Gemeinden Halsdorf und Wohra im Landkreis Marburg zu der neuen Gemeinde „Wohratal“ vom 11. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 26, S. 1300, Punkt 1228 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,6 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 104 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Wohratal, abgerufen im November 2020.
  5. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  6. Wohratal in Zahlen (Memento vom 25. Januar 2001 im Internet Archive)