Hans Krell

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Vermutetes Selbstporträt, Detail: Schlacht bei Orscha

Hans Krell (* um 1490 in Crailsheim (?); † 1565 in Leipzig) war ein deutscher Maler der Renaissance.

Hans Krell stand während der Regierungszeit des ungarischen Königs Ludwig II. von 1522 bis 1526 in dessen Diensten. Er arbeitete zunächst in Prag, dann in Ofen und in Preßburg.

1531 wurde er in Leipzig sesshaft. Er kaufte ein Haus am Alten Neumarkt 20 (ab 1839 Universitätsstraße[1]) 1533 erhielt er auf Fürsprache von Herzog Georg dem Bärtigen das Leipziger Bürgerrecht. 1535 erlaubte ihm der Rat der Stadt, „einen Turm auf sein Haus zu setzen, damit er die Wolken besser abmalen könnte“.[2] Dieser Atelieraufbau auf dem Dach brachte dem Haus den Spitznamen „die Arche“ ein. Krells Nachkommen besaßen das Haus bis 1678.

In Leipzig fertigte er zahlreiche Porträts für deutsche Fürstenhäuser an, was zum Namen „Fürstenmaler von Leipzig“ führte. Aber auch historische Darstellungen werden ihm mehr oder weniger sicher zugeschrieben. So gilt die Belagerung von Leipzig 1547 als eine der ersten Darstellungen der Stadt Leipzig. In dem Monumentalgemälde Schlacht bei Orscha über eine Auseinandersetzung von 1514 zwischen polnisch-litauischen Truppen und jenen des Großfürstentums Moskau wird mitunter eine beobachtende Zivilperson als der Maler des Bildes Hans Krell angesehen.[3]

  • Horst Riedel, Thomas Nabert (Red.): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. 1. Auflage. Pro Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8, S. 320.
  • Dieter Köpplin: Neue Werke von Lukas Cranach und ein altes Bild einer polnischen Schlacht – von Hans Krell? Basel 2003, hier S. 71–104
  • Kurt Löcher: Der Maler Hans Krell aus Crailsheim in den Diensten des Markgrafen Georg von Brandenburg-Ansbach und König Ludwigs II. von Ungarn. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken 97 (1994/1995). Ansbach 1995, S. 151–186. ISSN 0341-9339
  • Kurt Löcher: Hans Krell – Court Painter to King Louis II of Hungary and his Consort, Mary of Hungary. In: Mary of Hungary. The Queen and Her Court 1521–1531. Budapest History Museum – Slovenská národná galéria, Budapest 2005, S. 69–78.
  • Kurt Löcher: Der Maler Hans Krell aus Crailsheim als „Fürstenmaler“ in Leipzig. In: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums o. J. (2007), S. 29–83
  • Hans Jürgen Wunschel: Der Maler Hans Krell. Beiträge zu Werk und Biographie. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken 95 (1990/91, ersch. 1991). Ansbach, 1991, S. 79–82
  • Hans Jürgen Wunschel: furstemaler und burger alhier zu Leiptzigk. Das Testament Johann Krells des Älteren. In: Leipziger Kalender (2002). Leipzig, 2002, S. 93–99
  • Gustav Wustmann: Hans Krell der Fürstenmaler. In: Aus Leipzigs Vergangenheit, Band 1, Leipzig 1885, S. 120–134
Commons: Hans Krell – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Gina Klank, Gernoth Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen. Hrsg.: Stadtarchiv Leipzig. 1. Auflage. Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 213.
  2. Ernst Müller: Die Häusernamen von Alt-Leipzig. (Schriften des Vereins für die Geschichte Leipzigs, 15. Band). Leipzig 1931; Reprint Ferdinand Hirt, 1990, ISBN 3-7470-0001-0, S. 84
  3. Polnischer Kunstschatz von großer nationaler Bedeutung. In: Hohenloher Tageblatt. 23. Mai 2020, abgerufen am 16. November 2021.