Ibn Hazm

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Denkmal des Ibn Hazm in Puerta de Sevilla, Córdoba
"Das Halsband der Taube", eines der bekanntesten Werke von Ibn Hazm.
(Ms. in UB Leiden)

Abū Muhammad ʿAlī ibn Ahmad Ibn Hazm az-Zāhirī al-Andalusī (arabisch أبو محمد علي بن أحمد ابن حزم الظاهري الأندلسي, DMG Abū Muḥammad ʿAlī ibn Aḥmad Ibn Ḥazm aẓ-Ẓāhirī al-Andalusī; geb. 7. November 994 in Córdoba; gest. 16. August 1064 auf dem Gut Casa Montija bei Niebla) war ein arabischer Universalgelehrter im Kalifat von Córdoba. Er war der wichtigste Vertreter der Rechtsschule der Zahiriten.[1]

Ibn Hazm wurde 994 in Córdoba geboren. Da sein Vater Wesir unter Almansor war, hatte er in seinen ersten Jahren Zugang zu den höfischen Kreisen in Córdoba. Auf Grund seiner umfassenden Ausbildung stieg er bald zu einem bedeutenden Universalgelehrten auf, der in Theologie, Philosophie und Dichtung umfassend bewandert war.

Da er aber Anhänger der muslimischen Rechtsschule der Zahiriten war, erhielt er in der Großen Moschee Lehrverbot und wurde auch später deshalb immer wieder vertrieben. In Sevilla wurden sogar seine Werke verbrannt. Ein weiterer Grund für seine mehrmalige Verbannung war seine angeblich pro-umayyadische Gesinnung, die in den Taifa-Königreichen verdächtig war. Nachdem er zeitweise Wesir unter dem umayyadischen Kalifen Abd ar-Rahman V. (1023–1024) gewesen war, zog er sich aus der Politik zurück.

Werke (Auswahl)

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  • Arnold Hottinger: Die Mauren. Arabische Kultur in Spanien. Wilhelm Fink Verlag, München 1995, ISBN 3-7705-3075-6.
  • Camilla Adang, Maribel Fierro, Sabine Schmidtke (Hrsg.): Ibn Ḥazm of Cordoba: The Life and Works of a Controversial Thinker (im Handbuch der Orientalistik I.103). Leiden u. a., Brill 2013, ISBN 978-90-04-23424-6.
  • Ghulam Haider Aasi: Muslim Understanding of Other Religions: A Study of Ibn Ḥazm's Kitāb al-Faṣl fi al-Milal wa al-Ahwāʾ wa al-Niḥal. New Delhi 2004, ISBN 81-7435-359-3.
Commons: Ibn Hazm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. R. Arnaldez, Ibn Ḥazm. Encyclopaedia of Islam, Second Edition. Brill Online, 2013. Reference. 09 January 2013
  2. Bernd Roeck: Der Morgen der Welt. 1. Auflage. C.H. Beck, 2017, ISBN 978-3-406-69876-7, S. 271.
  3. Vgl. sein Kitāb al-Muḥallā. 1928–1933, Bd. V, S. 127.