Ishaq al-Mausili

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Ishaq al-Mausili (arabisch إسحاق الموصلي, DMG Isḥāq al-Mawṣilī, geb. 776/772, gest. 850) war zeitlebens ein bedeutender Dichter und der führende Musiker im Abbasiden-Kalifat. Bis zu seinem Tod wirkte er am Hofe von sechs Abbasiden-Kalifen in Bagdad und Samarra, beginnend in der Zeit von Harun al-Raschid (reg. 786–809), bis zu seinem Tod während der Herrschaftszeit von al-Mutawakkil (reg. 847–861). Er besaß ein eigenes Etablissement, in dem er sich der Ausbildung von Sängersklavinnen widmete.

Al-Mausili tritt in der arabischen Literatur unter anderem in den Geschichten aus Tausendundeiner Nacht in Erscheinung.

Leben und Werk als Dichter und Musiker

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Das Abbasiden-Kalifat zur Zeit von Ishaq al-Mausili.

Ishaq al-Mausili war ein Sohn von Ibrahim al-Mausili (742–804) und genau wie dieser ein berühmter Dichter und Musiker. Zu seinen Lehrern zählten für Koran, Hadith und Literatur unter anderem Huschaim bin Basir, al-Kisa'i, al-Farra', al-Asmai'i und Abu 'Ubaida. Sein Vater, sein Stiefbruder Zalzal und die berühmte Sängersklavin Atika bint Schuhda.[1] Al-Mausili wirkte am Hof von sechs Kalifen der Abbasiden, beginnend unter dem fünften Kalifen Harun al-Raschid über al-Amin, al-Ma'mun, al-Mu'tasim, al-Wathiq bis al-Mutawakkil (reg. 847–861).[1]

Al-Mausili war ein Vertreter des klassisch-konventionellen Musikstils und Verteidiger der alten Dichtkunst; er wandte sich entschieden gegen moderne Dichter.[1] Sein musikalischer Gegner war Ibrahim bin al-Mahdi (779–839).[1] Während der Herrschaftszeit von al-Wathiq gab er eine Sammlung von einhundert Liedern heraus, an der bereits sein Vater gearbeitet hatte; ebenso schrieb er biographische Werke über Musiker.[1] Zu seinen Schülern gehörte Ali bin Yahya bin al-Munaddschim.[1]

Ausbilder von Sängersklavinnen

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Sängersklavinnen. Gemälde von Otto Pilny (1866–1936).

Neben seiner Dicht- und Musikkunst besaß al-Mausili ein eigenes Etablissement, wo er junge Mädchen und Frauen zu Sängersklavinnen ausbildete, die an die Kalifen und gesellschaftliche Elite im Kalifat verkauft wurden. Die Tausendundeine-Nacht-Geschichte Die Sklavin Tuhfat al-Qulub (ANE 339) schildert seine Ausbildung der fiktiven Sängersklavin Tuhfat al-Qulub.

Er war Lehrer bzw. Ausbilder von folgenden Sängersklavinnen:

Von weiteren ist zumindest bekannt, dass er mit ihnen in Kontakt stand, so mit

Auftreten in der Literatur

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Al-Mausili tritt – wie sein Vater Ibrahim al-Mausili – in der arabischen Literatur unter anderem in den Geschichten aus Tausendundeiner Nacht in Erscheinung. Neben kleineren Erwähnungen ist er eine wichtige Handlungsfigur in den Geschichten Ishaq al-Mausili, die Sklavin und der Teufel (ANE 221) und Die Sklavin Tuhfat al-Qulub (ANE 339).

Hammad, ein Sohn von Ishaq al-Mausili, berichtet, dass sein Vater in seine Sklavin Raiya verliebt war bzw. sie sexuell begehrte. Später verkaufte er sie an den Kalifen al-Mutawakkil.[2]

Arabische Primärquellen

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  • Ibn Fadlallah al-Umari (1301–1349): Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār. Ins Deutsche teilübersetzt von Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021.

Sekundärliteratur

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  • Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 12f.
  2. Yasemin Gökpinar: Der ṭarab der Sängersklavinnen: Masālik al-abṣār fī mamālik al-amṣār von Ibn Faḍlallāh al-ʿUmarī (gest. 749/1349): Textkritische Edition des 10. Kapitels Ahl ʿilm al-mūsīqī mit kommentierter Übersetzung, Ergon Verlag, Baden-Baden 2021, S. 132–139.