Jürgen Haase (Produzent)

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Jürgen Haase, 2014

Jürgen Haase (* 8. März 1945 in Berlin) ist ein deutscher Filmproduzent, Regisseur und Autor. Er war Vorsitzender der Geschäftsführung der Tellux Beteiligungsgesellschaft mbH sowie Geschäftsführer der Progress Film-Verleih GmbH.

Haase studierte an der Filmakademie Berlin und arbeitete anschließend als Autor und Regisseur für Fernsehspiele der ARD und des ZDF. 1983 übernahm er die Geschäftsführung der Provobis – Gesellschaft für Film und Fernsehen mbH, die er bis 2007 innehatte. Seit 1994 ist er Gesellschafter und Geschäftsführer der Tellux Beteiligungsgesellschaft. 1997 übernahm er die Geschäftsführung des Traditionsunternehmens Progress Film-Verleih GmbH. Von 2002 bis 2010 war er Vorsitzender der Geschäftsführung der Tellux Beteiligungsgesellschaft mbH. Von 1996 an lehrte er an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland, so an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam, an der FAMU Prag und an der Hochschule Magdeburg. Seit 2003 ist er Geschäftsführer des gemeinnützigen Wilhelm Fraenger-Institut Berlin, Gesellschaft zur Förderung von Bildung und Kultur. Das Wilhelm Fraenger-Institut organisiert Veranstaltungen zur politischen und kulturellen Bildung und unterstützt kulturelle Projekte mit gesellschaftspolitischem Bezug. Dazu zählen Ausstellungen, Filmreihen, Kulturveranstaltungen, Publikationen oder mediale Projekte. Im Vordergrund stehen dabei die jüngere deutsche Vergangenheit und die Gestaltung eines gemeinsamen Europa der kulturellen Werte.

Haase war Vorsitzender des Aufsichtsrates des „PROGRESS Film-Verleih“ und ist als unabhängiger Filmproduzent tätig. 2007 wurde er für seine Verdienste um die deutsche Kultur mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Haase wurde 2015 mit dem Kavalierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen ausgezeichnet für herausragende Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit in Kultur und Bildung.

2022 wurde ihm im Rahmen einer Höherstufung das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Neben preisgekrönten Filmen wie Das Spinnennetz (1989), Mario und der Zauberer (1994), Operation Rubikon (2002), Nikolaikirche (1995) und Feuerreiter (1998) produzierte Haase auch jahrelang SFB- und mdr-Beiträge des Tatort, jüngst auch aktuelle Märchenverfilmungen nach den Gebrüdern Grimm. 2004 und 2006 war er Produzent von Volker Schlöndorffs preisgekrönten Filmen Der neunte Tag und Strajk – Die Heldin von Danzig. Seine Produktionen erhielten u. a. eine Oscar-Nominierung, Deutsche Filmpreise, Bayerische Filmpreise, den Friedenspreis des Deutschen Films und die Movieguide Awards Los Angeles. Seit Mitte der 1980er Jahre betätigte er sich zudem als Autor und Herausgeber zahlreicher Begleitbücher zu Filmprojekten mit politischer und historischer Relevanz.

Selbst Regie führte Haase bei seinem von 1982 bis 1984 zusammen mit dem NDR produzierten Kinderfilm Gülibik, zugleich war er Koautor. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, so während der Berlinale 1984. Eine weitere Regiearbeit legte Haase mit Eine Liebe in Istanbul (1990) vor. 2005 war er Autor, Regisseur und Produzent des Dokumentarfilms Mit den Augen der Seele. Straßensänger und Kaiser wollt’ ich werden über den österreichischen Maler Ernst Fuchs.[1] 2009 porträtierte er für den MDR den Filmkomponisten und Jazzmusiker Günther Fischer in Lebensläufe. Günther Fischer – Von Zwickau in die Welt. 2011 führte er Regie bei dem MDR-Dokumentarfilm Eine Vision lebt – Das Weimarer Dreieck. Von 2016 bis 2022 produzierte er mehrere Dokumentarfilme. Darunter Der Fall Wolfgang Schnur – Ein unmögliches Leben, Splitter im Kopf – Haftbedingungen in der DDR (Autor, Ko-Regisseur, Produzent), Eltern, Kinder, Stasihaft – Albträume und Traumata (Ko-Autor, Regisseur, Produzent). 2022 produzierte er für den RBB einen biographischen Interviewfilm über den Liedermacher und ehemaligen DDR-Dissidenten Stephan Krawczyk – Ich dagegen singe… (Autor, Regisseur, Produzent).

2022 inszenierte Haase im Renaissance-Theater Berlin ein Theaterstück in zehn Szenen. „Die Anhörung“ basiert auf dem authentischen letzten Interview von Wolfgang Schnur, dem Stasi-Spitzel und DDR-Oppositionellen-Anwalt.

Filmografie (Produzent)

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Jury-Mitgliedschaften

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  • 2000 Internationales Kinderfilmfestival in Zlin, Tschechien
  • seit 2004 Mitglied der Deutschen Filmakademie
  • 2005 Internationales Filmfestival „go east“ in Wiesbaden
  • seit 2006 Mitglied der Europäischen Filmakademie
  • 2007 Internationales Filmfestival Almaty, Kasachstan

Auszeichnungen und Ehrungen

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  • 2007: Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland[2]
  • 2015: Kavalierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen
  • 2023: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse[3]
Audio-Interviews
Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

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  1. Filmbeschreibung (Memento vom 18. Februar 2010 im Internet Archive) beim Progress Film-Verleih
  2. Bundespräsidialamt
  3. Bundespräsidialamt: Bekanntgabe vom 1. März 2023. 1. März 2023, abgerufen im Jahr 2023.