Julia Slingo

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Julia Slingo

Dame Julia Mary Slingo DBE (* 13. Dezember 1950 in Kenilworth, Warwickshire, England) ist eine britische Meteorologin und Klimawissenschaftlerin.[1]

Am 13. Dezember 1950 wurde Julia Mary Walker als Tochter von Herbert Walker und Lucy Mary Walker in Kenilworth geboren.[2] Sie besuchte die King's High School for Girls in Warwick und studierte Physik an der University of Bristol. Das Studium schloss sie im Jahr 1973 mit dem Bachelor of Science ab. Im Jahr 1978 heiratete sie den Umweltwissenschaftler Anthony Slingo.[3]

Nach dem Abschluss ihres Studiums arbeitete sie am Met Office, dem britischen meteorologischen Dienst, in der Abteilung für dynamische Meteorologie. Sie forschte im Bereich Wolken und deren Wechselwirkungen mit der übrigen Atmosphäre und war Vorreiterin bei der Darstellung von Wolken in Wettervorhersagen und Klimamodellen. Im Jahr 1985 ging sie an das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMWF) in Reading und 1986 an das National Center for Atmospheric Research (NCAR) in den Vereinigten Staaten. Noch während ihrer Zeit in den Vereinigten Staaten erwarb sie im Jahr 1989 von der University of Bristol ihren Doctor of Philosophy. Slingo kehrte 1990 ins Vereinigte Königreich zurück.[3]

Slingo war lange an der Universität Reading tätig, wo sie das National Centre for Atmospheric Science leitete und im Jahr 2006 das Walker-Institut für Klimasystemforschung gründete, das sich fächerübergreifend mit den Herausforderungen und Auswirkungen des Klimawandels befasst.[1]

Von 2009 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2016 war sie als leitende Wissenschaftlerin des Met Office tätig und leitete dort eine Gruppe von mehr als 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich mit Wetter- und Klimavorhersagen sowie Projektionen zum Klimawandel befassten. Sie war die erste Professorin für Meteorologie im Vereinigten Königreich.[1]

Slingos Arbeit befasste sich insbesondere mit der tropischen Wetter- und Klimavariabilität, ihrem Einfluss auf das Klimasystem der Erde und ihrer Rolle bei der Klimavorhersage im Rahmen von Monaten bis Jahrzehnten.[1] Sie hat damit wichtige Beiträge zum Verständnis des Klimasystems geleistet und Wetter- und Klimamodelle zur Vorhersage seiner Fortentwicklung entwickelt und genutzt.[1] Der Schwerpunkt ihrer Forschung war der Bereich der tropischen Klimavariabilität und Cumuluskonvektion, sowie deren Einfluss auf das globale Klima und ihre Rolle bei saisonalen und dekadischen Klimavorhersagen. Unter ihrer Führung entstanden neue, hochauflösende Klimamodelle. Ein besonderer Schwerpunkt waren die Monsune in Indien und China.[3] Für Aufmerksamkeit sorgte Slingo, indem sie die Überschwemmungen in England 2013–2014 unmittelbar auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurückführte.[4]

Slingo gilt als eine der einflussreichsten Frauen in der öffentlichen Debatte um Auswege aus der Klimakrise.[5] So weist sie eindringlich auf die Rolle des CO2-Budgets hin, das nicht überschritten werden darf, um die 1,5- und Zwei-Grad-Ziele des Pariser Übereinkommens noch einhalten zu können.[6] Ein Anliegen ist Slingo auch die Verbesserung der Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse; so sorgte sie mit dem Aufruf nach einer Nutzung vielfältigerer Kommunikationskanäle zur Vermittlung der Klimakrise an die breite Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit. Sie sagte: „Und dies geschieht nicht mithilfe von Tabellen und Diagrammen. Manchmal geschieht dies durch Kunst, durch Musik, durch Poesie und das Erzählen von Geschichten, und darüber müssen wir uns zunehmend Gedanken machen – wie wir auf humanistischere Weise kommunizieren.“[7]

Slingo war am Stern-Report beteiligt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Julia Slingo: Biography. Royal Society, 2019, abgerufen am 9. Februar 2019 (britisches Englisch).
  2. Slingo, Dame Julia (Mary). In: ukwhoswho.com. Abgerufen am 9. Februar 2019 (englisch).
  3. a b c d e f g h i j UpClosed: Julia Slingo. In: upclosed.com. Abgerufen am 9. Februar 2019 (englisch).
  4. The Life Scientific: Julia Slingo. BBC Radio 4, 8. April 2014, abgerufen am 9. Februar 2019 (englisch).
  5. 20 women making waves in the climate change debate. Road to Paris, 2016, abgerufen am 9. Februar 2019 (englisch).
  6. Weather and climate: in the eye of the storm. Financial Times, 13. April 2017, abgerufen am 9. Februar 2019 (englisch).
  7. Unleash metrics on the climate change sceptics! Met Office chief wants scientists to turn to poetry to promote research. Independent, 8. Juni 2014, abgerufen am 9. Februar 2019 (englisch).
  8. Professor Dame Julia Slingo. National Academy of Engineering, abgerufen am 14. September 2019 (englisch).
  9. Eric Winsberg: Philosophy and Climate Science. Cambridge University Press, 2018, ISBN 978-1-108-16429-0, S. 73, doi:10.1017/9781108164290.