KZ-Friedhof

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Zentraler Gedenkstein auf dem KZ-Friedhof Kaufering–Nord – hier fanden die Alliierten 1945 in Massengräbern die sterblichen Überreste von 2000–2500 meist jüdischen KZ-Opfern vor.

Ein KZ-Friedhof ist ein eigener Friedhof, meist mit entsprechenden Gedenksteinen, auf dem Insassen aus deutschen Konzentrationslagern begraben liegen. Diese KZ-Friedhöfe stehen im Zusammenhang mit diesen Konzentrationslagern, zugehörigen KZ-Außenlagern und Todesmärschen, zu denen die Insassen der deutschen Konzentrations- und Außenlager kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs gezwungen wurden.[1]

In Deutschland existieren KZ-Friedhöfe vor allem in Süddeutschland, in den Ländern Baden-Württemberg und Bayern. In beiden Bundesländern existieren neben eigenen KZ-Friedhöfen zahlreiche KZ-Grabstätten auf anderen jeweiligen Friedhöfen und KZ-Gedenkstätten, in denen KZ-Opfer bestattet sind.

KZ-Friedhöfe in Baden-Württemberg

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KZ-Friedhöfe in Baden-Württemberg befinden sich in:[2]

KZ-Friedhöfe in Bayern

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In Bayern existieren noch 20 eigenständige KZ-Friedhöfe und 55 weitere KZ-Grabstätten auf anderen Friedhöfen oder in den KZ-Gedenkstätten. Alle diese Gedenkstätten werden seit 1953 von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen gepflegt. Seit 2013 liegt die Verantwortung für die KZ-Friedhöfe bei der Stiftung Bayerische Gedenkstätten.[3]

Großer Sammel-KZ-Ehrenfriedhof der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg (2019)

Sammel-KZ-Friedhöfe

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Massengräber auf dem KZ-Friedhof Dachau-Leitenberg, ohne Kennzeichnung (2022)

Bis in die 1950er Jahre wurden in Bayern über 400 KZ-Friedhöfe und -Grabstätten von KZ-Außenlagern und Todesmärschen aufgelöst, die Verstorbenen exhumiert und auf Sammel-KZ-Friedhöfe, v. a. Dachau-Leitenberg und Flossenbürg umgebettet, auch auf den Waldfriedhof Dachau[3] und den KZ-Friedhof Neunburg vorm Wald.

Zentraler Gedenkstein auf dem KZ-Friedhof Landsberg am Lech (2021)

KZ-Außenlagerkomplex Kaufering

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KZ-Friedhof Igling–Stoffersberg–Wald (2021)

Im Auftrag der Bayerischen Schlösserverwaltung erschien 2011 eine Dokumentation über einen Teil der noch vorhandenen bayerischen KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. Diese wurden von der Historikerin Constanze Werner ausführlich dargestellt.[3]

  • Ulrike Puvogel, Martin Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. 2 Bände. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1996 (online).
  • Constanze Werner: KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. Schnell und Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3795424831.
Commons: KZ-Friedhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Constanze Werner: KZ-Friedhöfe und -Gedenkstätten in Bayern, Schnell und Steiner, Regensburg 2011.
  2. Puvogel/Stankowski: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus
  3. a b c KZ-Friedhöfe in Bayern. In: stiftung-bayerische-gedenkstaetten.de. Stiftung Bayerische Gedenkstätten, 2020, abgerufen am 3. Oktober 2021: „Ende 1945 bestehen allein in Bayern mehrere Hundert Grabstätten mit KZ-Opfern, […] werden in Bayern viele kleine Friedhöfe aufgelöst und auf größere, leichter zu pflegende Grabanlagen überführt – vor allem auf die beiden neu gestalteten Sammelfriedhöfe am Dachauer Leitenberg und in der Gedenkstätte Flossenbürg. Von 493 KZ-Grabstätten im Jahr 1949 sind nach der Zusammenlegung in den 1950er Jahren nur rund 75 übrig. […] verschwindet vielfach auch das lokale Wissen um die KZ-Häftlinge. […] auf den großen Grabanlagen erfährt der Besucher kaum etwas über die Schicksale der dort Bestatteten. […] häufig werden Bibelverse oder Sinnsprüche verwendet, die den historischen Hintergrund eher verschleiern.“