Karl Hemmeter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Hemmeter (* 18. Februar 1904 in Weißenburg; † 6. August 1986 in München) war ein deutscher Bildhauer und Künstler.

Kreuztragung an der Stuttgarter Stiftskirche, 1956

Karl Hemmeter wurde 1904 als zweiter Sohn von Sophie und Friedrich Hemmeter in ein streng evangelisches, aber auch sehr armes Elternhaus geboren. Er wurde in der Heigertgasse 7 geboren. Bereits im ersten Lebensjahr erkrankte er an Rachitis und litt infolgedessen unter beidseitiger Hüftluxation, welche ihm erst mit drei Jahren ein hinkendes Gehen erlaubte.

Die Umstände zwangen den damals 15-jährigen vorerst zu einer Lehre in der väterlichen Werkstatt. Ab 1924 durfte Hemmeter die Nürnberger Kunstgewerbeschule (damals „Staatsschule für angewandte Kunst“) besuchen und erlernte dort bei Rudolf Schiestl den Holzstich.
Ab 1925 beschäftigte er sich als Schüler von Wilhelm Nida-Rümelin mit der Plastik. Im Herbst 1926 wechselte er nach erfolgreich bestandener Aufnahmeprüfung an die Kunst-Akademie in München und schloss das Studium dort ab. Das Studium finanzierte er mit Stipendien seines Geburtsortes Weißenburg und anderer Helfer. Seit 1932 arbeitete Karl Hemmeter als selbständiger Künstler. In der Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste und u. a. 1938 und 1940 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit insgesamt vier Arbeiten vertreten.

Hemmeter heiratete 1934 Els Endl, ließ sich in Großhadern im eigenen Haus nieder und wurde Vater von vier Kindern.

Hemmeter fertigte jeweils sechs Kopien aus Bronze seiner teils im Auftrag privater Gönner in Holz gefertigten bzw. geschnitzten Vorlagen, welche er anschließend wieder zerstörte.

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter den ersten Werken waren ein lebensgroßer Kruzifixus für St. Andreas in Weißenburg (1928) sowie ein Kruzifix im Evangelischen Landeskirchenamt in München (heute als Leihgabe in St. Katharinen (Kiew)).

Hemmeter arbeitete mit Holz, Stein und Bronze. Damit schuf er Plastiken, Tiefenreliefs, Holzstiche, Lesepulte, Porträts, Grabmäler, Brunnen, Bauplastiken und Denkmäler.

  • Karl Hemmeter, Karl Baur [Mitarb.]: Der Bildhauer Karl Hemmeter. Aus seinem Werk. Mit einer Einführung von Karl Baur. Callwey, München 1986, ISBN 3-7667-0798-1
Commons: Karl Hemmeter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Empfindungen des Menschen zum Ausdruck bringen. Das Werk des Bildhauers Karl Hemmeter von Alexandra Korimorth (Information auf gmund-evangelisch.de, abgerufen am 23. März 2011). Archiviert vom Original am 11. Februar 2013; abgerufen am 12. April 2015.
  2. Die Kunstwerke der Stiftskirche Stuttgart (Information auf stiftskirche.de, abgerufen am 1. März 2011). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2015; abgerufen am 12. April 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stiftskirche.de
  3. Kunst in Erlangen – Kunst im öffentlichen Raum. Abgerufen am 12. April 2015.
  4. Die Fußwaschung von Karl Hemmeter in Olaf Kühl-Freudenstein: Alte Kirchen – neu entdeckt. Kirchenpädagogik am Beispiel der Würzburger Johannis-, Deutschhaus- und Stephanskirche, J.H. Röll Verlag, September 2005, ISBN 3-89754-236-6 (Link auf Google Books)
  5. Chronik der Deutschhausgemeinde, (PDF-Datei, 1,3 MB, abgerufen am 1. März 2011)
  6. Denker im Sitzungssaal des ORH, (abgerufen am 4. Juli 2012). Archiviert vom Original am 15. November 2011; abgerufen am 12. April 2015.