Karl Lindau

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Karl Lindau (1886)

Karl Lindau (auch Carl Lindau, eigentlich Karl Gemperle; * 26. November 1853 in Wien; † 15. Januar 1934 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler und Schriftsteller.

Lindau war der Sohn des Surrogatkaffee-Fabrikanten Anton Gemperle; sein Großvater, der Schweizer Johann Baptist Gemperle, hatte die erste Wiener Surrogatkaffee-Fabrik gegründet. Nach einer technischen Schulbildung wandte sich Lindau dem Theater zu und debütierte am 20. Oktober 1870 in Graz im Don Carlos. Es folgten Engagements am Deutschen Theater in Pest, in Frankfurt am Main und in Dresden, 1879 wieder in Graz und 1880 kurz in Olmütz. In dieser Zeit wandte sich Lindau langsam vom klassischen Rollenfach ab und dem komischen Fach zu. Im Jahr 1881 wurde er schließlich von Direktor Franz Steiner am Theater an der Wien engagiert und gehörte dort bis 1901 als Komiker zum Ensemble. Seine Rollen in Operetten und Wiener Possen machten ihn zu einem Publikumsliebling. Von Oktober 1882 bis März 1883 tourte er mit Josefine Gallmeyer, Wilhelm Knaack und Franz Tewele erfolgreich durch die USA und Kanada.

Ab 1876 war Lindau außerdem als Schriftsteller für die Bühne tätig. Insgesamt verfasste er mehr als 100 aufgeführte abendfüllende Stücke, darunter Lustspiele, Possen und Libretti für Operetten. Sehr populär wurden einige gemeinsam mit Leopold Krenn (1850–1930) verfasste Possen, darunter Heißes Blut (1892), Ein armes Mädel (1893) und Der Nazi (1895). Mit Operetten wie Der Fremdenführer (Musik von Carl Michael Ziehrer) lieferten Krenn und Lindau Paraderollen für Alexander Girardi. Weiters übersetzte Lindau zahlreiche französische Schwänke ins Deutsche und schrieb Schlagertexte, beispielsweise „Da fahr’n ma halt nach Nußdorf ’raus“, „Margarete, Mädchen ohne gleichen“, „Der Eiserne Rathausmann“, „Hupf, mein Mäderl“ und „O mein Girl, meines Herzens Perl“.

Lindau war mit Mathilde Gräfin von Pourtalès († 1902) verheiratet.

Werke (Auswahl)

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Libretti: