Karl Pündter

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Karl Johann Franz Pündter (* 21. März 1883 in München; † 15. Dezember 1975 in Hamburg-Altona)[1] war ein deutscher Schauspieler, Regisseur, Hörspielsprecher und nach 1945 Leiter der Abteilung Schulfunk beim NWDR Hamburg in Hamburg.

Karl Pündter wurde in der elterlichen Wohnung (Lindemannstraße 21 in München) geboren. Seine Eltern waren der bayerische Premierleutnant außer Dienst Franz Xaver Martin Gustav Ludwig Emil Pündter und dessen Ehefrau Carolina Maria Auguste, geborene Sauer, beide protestantischen Glaubens. Seinen jüngeren Bruder Ernst Pündter zog es ebenfalls 1924 nach Hamburg zur neugegründeten Nordischen Rundfunk AG, wo beide auch oft gemeinsam bei den frühen Hörspielen (damals Sendespiele genannt) als Sprecher und Regisseure mitwirkten.[2]

Seine Ausbildung zum Schauspieler absolvierte Pündter beim Hofschauspieler Eugen Gura in München. Sein erstes Engagement führte ihn im September 1904 nach Annaberg im Erzgebirge an das dortige Stadttheater. Anschließend kam er an das Fürstliche Hoftheater in Gera. Er wurde seinerzeit dem Rollenfach Heldenvater und gesetzte Helden zugeordnet.

Zu seinem Repertoire gehörten damals u. a.:

Danach verlagerte der Münchener seinen künstlerischen Schwerpunkt nach Norddeutschland. Stralsund, Neustrelitz, Stettin, Magdeburg und Lübeck wurden die weiteren Stationen seiner Theaterlaufbahn.

Am 16. September 1924 kam Pündter zum Rundfunkhaus in der Hamburger Binderstraße, welches im Fernsprechamt Schlüterstraße untergebracht war. Dort hatte die Nordische Rundfunk AG (NORAG) am 2. Mai desselben Jahres ihren Sendebetrieb aufgenommen.

Er engagierte sich vorwiegend im Arbeitsbereich Hörspiel sowohl als Sprecher als auch als Regisseur. Bedingt durch die ständigen technischen Entwicklungen dieses Genres, musste er seinen Regiestil immer wieder den veränderten Gegebenheiten anpassen.

Wegen fehlenden und/oder unvollständigen Datensätzen aus der damaligen Zeit konnte bei der ARD-Hörspieldatenbank seine erste Regiearbeit erst vom 15. September 1926 nachgewiesen werden. Hierbei handelt es sich um Die Anna-Lise, einem Lustspiel von Hermann Hersch, in dem er u. a. neben Cläre Goericke, Kurt Gerdes, Friedel Lind und Hans Freundt selbst eine der Hauptrollen sprach. Sein erster nachgewiesener Einsatz vor dem Mikrophon ist vom 22. Oktober 1924 datiert. Hier sprach er unter der Regie von Hermann Beyer die Rolle des Theseus, Herzog von Athen in William Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum.

Darüber hinaus leitete er auch über viele Jahre die literarischen Sendungen der NORAG. Sein Lieblingsfach wurden jedoch die Kindersendungen.

Nach Kriegsende wurde er bei seinem Sender, der nach einer kurzen Übergangszeit als Radio Hamburg, nun als Nordwestdeutscher Rundfunk weitergeführt wurde, Leiter der Abteilung Schulfunk. Zu den Leuten, die ihm beim Aufbau mithalfen, gehörte auch sein Schauspielkollege vom Ohnsorg-Theater Otto Lüthje, der hauptberuflich als Mittelschullehrer tätig war.

Pündter besuchte auch zahlreiche Stadt- und Landschulen, um sich in den dortigen Klassen vor Ort selbst ein Bild zu machen. Er erhielt damals zahlreiche Briefe von Kindern, die vermuten lassen, dass er nicht nur den technischen Anforderungen weiter gewachsen war, sondern auch noch die Sprache der dritten Generation nach ihm verstand. In den ersten Jahren dieser Tätigkeit stand er auch noch häufiger als Hörspielsprecher vor dem Mikrophon. Allerdings war er, im Gegensatz zu NORAG-Zeiten, fast nur noch in Nebenrollen zu hören.

Am 16. September 1949 feierte der Schauspieler sein 25-jähriges Rundfunk- und zugleich sein 45-jähriges Bühnenjubiläum.

Er verstarb 1975 im Alter von 92 Jahren in seiner Wahlheimat Hamburg.

Hörspiele (Auswahl)

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Regie und Sprecher

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Einzelnachweise

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  1. S. 666 aus: Deutsches Bühnenjahrbuch : d. große Adreßbuch für Bühne, Film, Funk u. Fernsehen / hrsg. von d. Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger. – 85. Jhrg. 1977 - Hamburg: Verl. d. Bühnenschriften-Vertriebs-Ges., 1976; hier: Sterbeort und -datum
  2. Stadtarchiv München; hier: Die Geburtsurkunden von Karl und Ernst Pündter, dort auch mit Angabe sämtlicher Vornamen und genauen Sterbeort.
  3. S. 63 aus: Fach-Lexikon der deutschen Bühnen-Angehörigen : 1. Jahrgang / hrsg. von Heinrich Hagemann. - Berlin: Pallas u. a., [1906]. - 210 S. : zahlr. Il