Kronprinzenpalais (Stuttgart)

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Kronprinzenpalais, Entwurf von Ludwig Friedrich Gaab, 1845. Fassade zur Königstraße, rechts Nebengebäude in der Fürstenstraße.

Das Kronprinzenpalais war ein klassizistisches Stadtpalais an der Königstraße 32 in Stuttgart. Es wurde 1846 bis 1850 von dem Architekten Ludwig Friedrich Gaab für den Kronprinzen Karl von Württemberg erbaut. Nach 1918 wurde es von einer Messegesellschaft und nach 1930 von der Staatsgalerie genutzt. Das historische Baudenkmal wurde 1944 bei Luftangriffen beschädigt und 1963 nach einer umstrittenen Entscheidung für den Planiedurchbruch abgerissen. Das Kronprinzenpalais bildete das Gegenstück des Wilhelmspalais.

Kurzbeschreibung

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Anmerkung: Die in Fuß angegebenen Abmessungen älterer Quellen wurden in Meter umgerechnet und gerundet. Nach Klimpert 1885, Seite 88, entsprach in Stuttgart 1 Fuß 0,286490 m.

Name Kronprinzenpalais, auch Kronprinzenpalast,[1] Kronprinzliches Palais[2] oder Palais des Kronprinzen[3]
Ort ehemals: Stuttgart, Königstraße, zwischen Kanzleistraße und Fürstenstraße[4]
Bauwerk Stadtpalais
Bauzeit Gebäude: 1846–1850
Innenausstattung: 1850–1854
Abriss: 1963[5]
Baustil Spätklassizismus, im Stil der römischen Hochrenaissance
Bauherr König Wilhelm I. (1781–1864)
Architekt Ludwig Friedrich Gaab (1800–1869)
Höhe über NN 257 m[6]
Hauptgebäude Länge × Breite: ca. 77 × 26 m[7]
Stockwerke: Untergeschoss, 3 Hauptgeschosse und Attika
Höhe an der Ecke zur Kanzleistraße: 19,5 m
Höhe an der Ecke zur Fürstenstraße: 20,5 m[8]
Nebengebäude Länge × Breite: ca. 34 × 20 m[9]
Stockwerke: Untergeschoss und 2 Hauptgeschosse[10]

Hinweis:

Das Kronprinzenpalais ist nicht zu verwechseln mit dem alten Kronprinzenpalais oder dem Prinzenbau.

  • Das alte Kronprinzenpalais an der Königstraße 46, das auch Erbprinzenpalais genannt wurde (vormals Hohenheimsches Palais, heute Mittnachtbau), diente ursprünglich dem Erbprinzen und späteren König Friedrich und danach dem Kronprinzen und späteren König Wilhelm I. als Wohnsitz und wurde 1816 zu einem Verwaltungsgebäude umgewidmet.
  • Der Prinzenbau am Schillerplatz beherbergte im 18. Jahrhundert einen Erbprinzen (Thronfolger des Herzogs), aber während des Königtums nur Prinzen und keine Kronprinzen. Hier wurde 1848 der spätere König Wilhelm II. geboren, der aber erst zum Kronprinzen wurde, als absehbar wurde, dass die Ehe von König Karl und Königin Olga kinderlos blieb.

Das Kronprinzenpalais wurde entlang der Königstraße an der südwestlichen Ecke des Schloßplatzes errichtet, dort wo seit 1970[11] das Gebäude der Buchhandlung Wittwer und seit 2005 das Kunstmuseum steht. An den Seiten wurde der Bau von der Kanzleistraße und der Fürstenstraße begrenzt. Das Palais bildete das städtebauliche Pendant zu dem 1840 vollendeten Wilhelmspalais (ursprünglich „Prinzessinnenpalais“), das sich am anderen Ende der Planie befindet und den beiden ältesten Töchtern König Wilhelms I., den Prinzessinnen Marie (1816–1887) und Sophie (1818–1877), als Wohnsitz dienen sollte.[12]

Der Gebäudekomplex des Kronprinzenpalais bestand aus einem dreistöckigen Hauptgebäude an der Königstraße und einem zweistöckigen Nebengebäude an der Fürstenstraße. Beide Gebäude waren dreiflügelig angelegt.

Aufriss der Hauptfassade.[13]

Das Hauptgebäude erstreckte sich fast 80 Meter entlang der Königstraße. Da deren Niveau von der Kanzleistraße zur Fürstenstraße hin abfiel, ergaben sich unterschiedliche Gebäudehöhen zwischen 19,5 und 20,5 Metern.

Zum Größenvergleich: Der später neben dem Palais erbaute Königsbau war einschließlich der seitlichen Portiken etwa 120 Meter lang und bis zum Kranzgesims etwa 17 Meter hoch.[14]

Das Hauptgebäude bestand aus drei Flügeln, einem langen Mitteltrakt und zwei gleich langen, kurzen Seitenflügeln. Die Hauptfassade wurde senkrecht durch Risalite und waagerecht durch ein Friesband und Gesimse gegliedert. Die Mittelachse des Gebäudes wurde im Erdgeschoss durch einen dreiachsigen Mittelrisalit hervorgehoben, dessen Säulenvorbau mit einem Balkon abschloss. Durch drei rundbogige Einfahrten im vorderen Teil und eine Durchfahrt im hinteren Teil gelangte man zu den Höfen bzw. der Wagenremise im Nebengebäude. Zwei einachsige Risalite flankierten den Vorbau, der von einer Attika gekrönt wurde. Sie traten kaum um Mauerdicke aus der Fassade heraus, genauso wie die identischen Eck- und Seitenrisalite der Seitenfassaden. Zwischen den Risaliten der Haupt- und Seitenfassaden reihten sich je fünf weitere Fensterachsen, so dass sich die Hauptfront über 17 Achsen und die Seitenfronten über je sieben Achsen erstreckten.

Die Fassaden zeichneten sich durch Gliederungen aus heimischem Sandstein, das Erdgeschoss wies dabei Sandsteinquader mit horizontaler Nutung, die Obergeschosse verputztes Sandsteinmauerwerk auf, während die Zwischenwände aus Backsteinen gemauert, verputzt und zum Teil stuckiert waren.[15]

Fenstergewände

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Das Fenstergewändeprogramm des Gebäudes war variantenreich und für Risalite und Rücklagen sowie zwischen Haupt- und Seitenfassaden unterschiedlich:

  • Die Sockelzone unterhalb des Erdgeschosses war pro Achse mit je einem vergitterten rechteckigen Kellerfenster versehen.
  • Das Erdgeschoss verfügte über die schönsten Fenstergewände des ganzen Baus: rechteckig gerahmte Rundbogenfenster, deren Zwickel und Sturz mit schönen Reliefornamenten ausgeschmückt waren und mit einer architravierten Verdachung abschlossen (Abbildung). Bei den fünf Mittelfenstern der Seitenfassade fehlten Rahmung und Ornamente. Die Sohlbänke wurden von je zwei Volutenkonsolen getragen.
  • Die Fenstergewände im ersten Obergeschoss schlossen an der Hauptfassade mit einer einfachen architravierten Verdachung ab, in den Risaliten mit einem Dreiecksgiebel und an den Mittelachsen der Seitenfassade mit einer hohen ornamentierten Relieftafel.
  • Die Fenstergewände des zweiten Obergeschosses trugen an der Hauptfassade und den Risaliten eine konsolgestützte Verdachung, die an den Risaliten von einem dreieckigen Schmuckrelief gekrönt wurde. Die Mittelachsen der Seitenfassade schlossen mit einer niedrigen ornamentierten Relieftafel ab.
  • Die neun rechteckigen Attikafenster-Gewände waren in Dreiergruppen über den drei Fensterachsen des Mittelrisalits angeordnet.

Vertikalgliederung

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Im Erdgeschoss flankierten breite rustizierte Pilaster die Risalite (Abbildung, denen in den Obergeschossen (unrustizierte) Doppelpilaster entsprachen). Die drei Achsen des Mittelrisalits und die fünf Mittelachsen der Seitenflügel wurden von einfachen Pilastern flankiert.

Horizontalgliederung

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Unter- und Erdgeschoss waren durch ein einfaches Gesimsband getrennt. Das Erdgeschoss schloss mit einem ornamentierten Relieffries ab (Abbildung). Die Geschosse wurden durch Gurtgesimse begrenzt, die sich in den beiden Obergeschossen in einfacheren Sohlgesimsen wiederholten. Den Abschluss bildete das weit vorkragende, von Volutenkonsolen gestützte Kranzgesims. Darüber erhob sich über das Mittelrisalit die Attika und im übrigen Gebäude eine niedrige Blendmauer, die das flache Zinkdach hinter sich verbarg.

Aufriss des rechten Seitenflügels und des Nebengebäudes, Entwurf von Ludwig Friedrich Gaab, 1845.

Das Nebengebäude schloss sich im rechten Winkel an den rechten Seitenflügel in der Fürstenstraße an. Es wurde von zwei einstöckigen, überdachten Einfahrten zu den Hinterhöfen flankiert. Über der linken Einfahrt, die sich zwischen Haupt- und Nebengebäude schob, lagen zwei bedeckte Übergänge, durch die beide Gebäude im ersten Obergeschoss miteinander verbunden waren.

Der Bau bestand aus elf Achsen, davon entfielen je drei auf die beiden Eckrisalite und fünf auf den leicht zurückspringenden Mittelbau. Die beiden äußeren und die fünf Einfahrten des Mittelbaus waren mit gleichartigen rundbogigen Toren ausgestattet. Die Eckrisalite öffneten sich in einer schmalen Rundbogentür und zwei flankierenden Rundbogenfenstern. Die Fenster im Obergeschoss waren rechteckig und gerahmt, wobei je drei Fenster der Eckrisalite gekuppelt waren. Die Eckrisalite wurden anders als beim Hauptgebäude nur von einfachen Pilastern begrenzt. Die Gesimsbänder des Hauptgebäudes setzten sich in gleicher Weise am Nebengebäude fort. Der Bau war nicht wie das Hauptgebäude mit einem Flachdach, sondern mit einem Walmdach gedeckt.

Beachten Sie zu den folgenden Ausführungen auch die Grundrisse des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses.

Der rechte Hauptflügeltrakt war im Erdgeschoss für die Wohnung des Kronprinzen, im ersten Obergeschoss für die Wohnung der Kronprinzessin reserviert. Beide Wohnungen bestanden aus je acht Zimmern. Der linke Trakt beherbergte im Erdgeschoss ebenfalls acht Zimmer, die ursprünglich als Gästezimmer und später als Dienstzimmer dienten. Der linke Teil des ersten Obergeschosses war für den zweigeschossigen Tanzsaal mit zwei Nebensälen, Gesellschaftszimmern und Büffet reserviert. Von den Vestibülen rechts und links der Eingangshalle führten je zwei gegenläufige Haupttreppen in das erste Obergeschoss. Über dem Eingang befand sich dort der Speisesaal, der sich zum Altan hin öffnete. Die 20 Zimmer im obersten Stockwerk waren für Kavaliere, Hofdamen und das Dienstpersonal vorbehalten.

Das zweistöckige Nebengebäude war durch zwei bedeckte Übergänge im ersten Obergeschoss mit dem Hauptgebäude verbunden. Es enthielt im Erdgeschoss beiderseits Stallungen, in der Mitte die Wagenremise und in den rückwärtigen Seitenflügeln Lagerräume für Zubehör. Im oberen Stockwerk lagen sechs Garderobenzimmer, fünf Zimmer für die Verwaltung sowie eine russische Kapelle für die Kronprinzessin.

Die Bilder oben zeigen einige Innenräume des Kronprinzenpalais, weitere Bilder siehe hier. Eine detaillierte Beschreibung der Innenräume befindet sich in Büchele 1858 und Herrmann 2000. Büchele beschreibt auch die Möbel und das sonstige Inventar der Räume in den 1850er Jahren.[16]

Vorgängerbauten

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Säulen des Neuen Lusthauses vom Gebäude des Indigo-Müller.

An der Fürstenstraße, etwa an der Stelle des Nebengebäudes des Kronprinzenpalais, stand schon vor 1500 ein Gebäude, das Herzog Ulrich 1505 erwarb. Er schenkte es im gleichen Jahr seinem Erbmarschall Konrad Thumb von Neuburg, nach dem es Thumbenhaus oder Marschallenhaus genannt wurde. Das Haus blieb bis 1658 im Besitz der Thumbschen Familie und wechselte dann rasch hintereinander den Besitzer. 1748 erwarb Herzog Carl Eugen das Gebäude und richtete es als Witwensitz für seine Mutter Marie-Auguste von Thurn und Taxis ein. Nach deren Tod 1756 wurde das Haus zur Aufnahme fürstlicher Personen bestimmt und daher Fürstenhaus oder Fürstenbau genannt. 1816 wurde in dem Haus eine griechisch-katholische Kapelle für Königin Katharina eingerichtet. Später wurde der Bau zum Sitz des Geheimen Rats. Außer dem Fürstenhaus waren dem Neubau des Kronprinzenpalais noch zwei weitere Gebäude im Weg: an der Ecke Königstraße und Fürstenstraße das Gebäude der Gewölbsverwaltung mit dem Stoffmagazin des Hofes und links davon bis zur Kanzleistraße das Indigo-Handelshaus Johann Gottlob Müller & Co. („Indigo-Müller“), das der König von diesem erwarb. Alle drei Gebäude wurden 1845 abgebrochen, um dem Neubau Platz zu machen.[17]

Herzog-Max-Palais in München, Aufriss von Leo von Klenze, 1830.
Palazzo della Cancelleria in Rom

Nach der Thronbesteigung König Wilhelms I. 1816 wurde das alte Kronprinzenpalais an der Königstraße 46, das er bisher bewohnt hatte, zum Sitz des Auswärtigen Ministeriums, des Geheimen Rats und des Staatsministeriums umgewidmet.[18] Als Wilhelms Sohn Karl herangewachsen war, fehlte daher ein standesgemäßer Wohnsitz für den jungen Kronprinzen, der ihm nach den Landesgesetzen zustand.[19] Da das Fürstenhaus nach Wilhelms Ansicht dafür ungeeignet war, fasste er Ende 1843 den Beschluss, „auf der Stelle in der Königs-Straße, auf welcher gegenwärtig der Fürstenbau steht, ein entsprechendes Palais für Seine königliche Hoheit neubauen zu laßen“.[20] Der Hofkammerbaumeister Ludwig Friedrich Gaab wurde mit der Planung des Bauwerks beauftragt und einer seiner drei vorgelegten Pläne Ende 1845 genehmigt. Gaab lehnte sich in seinem Entwurf teilweise an das Herzog-Max-Palais von Leo von Klenze in der Münchener Ludwigstraße an, das übrigens lange vor dem Kronprinzenpalais schon 1937/1938 im Zug der nationalsozialistischen Stadtumgestaltung abgebrochen wurde. Klenze wiederum hatte sich in seinem Entwurf an den Palazzo della Cancelleria in Rom angelehnt.

Mitte 1845 bewilligte die Kammer den Kostenvoranschlag von 400.000 Gulden für den Bau,[21] so dass die Vorgängerbauten abgerissen und der Neubau unter der Leitung von Gaab begonnen werden konnte.[22] Die Bauarbeiten wurden 1850[23] abgeschlossen und der Innenausbau 1854 vollendet.

Gebäudenutzung

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Das Gebäude diente zwischen 1854 und 1918 verschiedenen Mitgliedern des württembergischen Königshauses als Stadtresidenz. Im Dezember 1854 konnte das Kronprinzenpaar (Karl hatte 1846 die russische Zarentochter Olga geheiratet) aus seiner Interimswohnung im Neuen Schloss in das Kronprinzenpalais umziehen.[24] Als Karl seinem Vater nach dessen Tod 1864 auf dem Königsthron nachfolgte, zog er mit seiner Frau in den Gartenflügel des Neuen Schlosses. Das Kronprinzenpalais wurde nun von der Königinwitwe Pauline bis zu ihrem Tod 1873 bewohnt. Ab 1876 wohnte Kronprinz Wilhelm, der spätere König Wilhelm II., in dem Palais. Er selbst zog 1887 in das Wilhelmspalais, während sein Hofstaat bis 1892 im Kronprinzenpalais verblieb. Von 1893 bis 1918 residierten als letzte fürstliche Bewohner Herzog Albrecht von Württemberg und seine Frau Margarete Sophie in dem Palais.[25]

Ab 1919 nutzte die Stuttgarter Handelshof AG, eine Vorgängerin der heutigen Messegesellschaft, einen großen Teil des Palais als Ausstellungsgebäude, in dem zahlreiche Messen veranstaltet wurden.[26] Ab 1930 bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg 1944 war das Palais Sitz der Staatlichen Kunstsammlungen und nahm Bestände aus der Württembergischen Staatsgalerie auf (Kupferstichkabinett, Schwäbische Malerei seit 1860, neuere Plastik). Die im Krieg ausgelagerte Sammlung hat größtenteils überlebt.[27]

Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten veranstaltete der Kunsthistoriker und SS-Führer Klaus Graf von Baudissin im Kronprinzenpalais vom 10. bis zum 24. Juni 1933 unter dem diffamierenden Titel Novembergeist – Kunst im Dienste der Zersetzung eine der ersten sogenannten „Schandausstellungen“, in der Reproduktionen von Werken der Novembergruppe, von George Grosz und Otto Dix als „abschreckende Beispiele“ gezeigt wurden. Ebenfalls im Kronprinzenpalais organisierte er im September des gleichen Jahres eine kriegsverherrlichende Ausstellung mit dem Titel Von Krieg zu Krieg.

Planiedurchbruch

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Ruine des Kronprinzenpalais ca. 1952

Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte zur Anbindung des Stuttgarter Westens an die Innenstadt eine Querspange durch die Planie gezogen werden. Der Realisierung dieses städtebaulichen Ansatzes stand das Kronprinzenpalais im Weg. Ein langanhaltender Streit zwischen Modernisten und Traditionalisten, die für bzw. gegen den Abbruch des Kronprinzenpalais votierten, wurde 1959 durch den Bebauungsplan „Planiedurchbruch“ entschieden.[28]

Traditionalisten. Die traditionalistische Strömung wurde vom Land vertreten, dem Eigentümer des Kronprinzenpalais, und von einigen herausragenden Architekten wie Paul Bonatz und Otto Ernst Schweizer. Dieser schrieb in einem Planungsgutachten für die Neuordnung der Stuttgarter Innenstadt 1953 über das Kronprinzenpalais: „Würde ein derartiges Bauwerk verschwinden, so verschwände auch eine ganze Epoche in ihrer anschaulichen Darstellungskraft und ihrer historischen Bedeutung. Nach den riesigen Verlusten an Bau- und Kulturwerten durch den Krieg ist es umso wichtiger, die wenigen noch erhaltenen Zeugen der Vergangenheit zu erhalten und zu pflegen.“[29]

Modernisten. Die Position der Modernisten behaupteten vor allem die Vertreter der Stadt, die vorwiegend verkehrsplanerische Argumente ins Feld führten und die kunsthistorische und städtebauliche Bedeutung des Kronprinzenpalais in Abrede stellten. Einer der Hauptvertreter dieser Richtung war der Oberbürgermeister Arnulf Klett, der sich in einem Brief an Paul Bonatz 1951 so äußerte: „Die Erhaltung ist dort sinnvoll, wo die geschichtlich gewordene Gegenwart die Zukunft befruchtet, dort aber nicht, wo sie die gegenwärtige und künftige Entwicklung ausschließlich oder überwiegend hemmt […]. Wertvoller als die beschädigte Fassade der Ruine des Kronprinzenpalais […] ist der lebendige Mensch unserer Zeit und unserer Stadt.“[30]

Epilog. 1963 wurde das Kronprinzenpalais schließlich abgebrochen. An seiner Stelle wurden sechs Tunnelröhren gebohrt, fünf für den Autoverkehr und eine für die Straßenbahn. Die Röhren wurden 1968 mit einer Platte überdeckelt, die als Kleiner Schloßplatz bezeichnet wurde. Wenige Jahre danach gingen „Teile des riesigen Verkehrsbauwerks wieder außer Betrieb, weil sich zeigte, dass dieser Funktionalismus gar nicht funktionierte und die Anlagen eigentlich auch nicht gebraucht wurden“.[31] 1980 wurde die Straßenbahn in den Untergrund verlegt, und 1993 verschwanden auch die Fahrstreifen unter der Erde. Die Eingänge der nunmehr nutzlosen Tunnelröhren wurden durch eine große Treppe verdeckt, die sich zu einem beliebten Treffpunkt entwickelte.[32] Die nicht mehr benötigten Tunnelröhren wurden in das 2002–2005 an dieser Stelle gebaute Kunstmuseum als Ausstellungsräume integriert.[33]

Einige Überreste des Kronprinzenpalais wurden beim Abbruch des Gebäudes 1963 gerettet und sind nun im Städtischen Lapidarium Stuttgart aufgestellt:[34]

  • 5 Ornamentfriesplatten mit zwei verschiedenen Mustern (Nr. 261–265)
  • 2 Pilasterkapitelle (Nr. 267/268)
  • 1 Rundbogenfenster vom Erdgeschoss des Seitenflügels an der Kanzleistraße (Nr. 269)

Das Rundbogenfenster wurde zuerst am Kleinen Schloßplatz aufgestellt, wo es bis 1993 verblieb. 1996 erhielt es seinen jetzigen Platz im Städtischen Lapidarium.

Gleichzeitig mit dem Kronprinzenpalais, der amtlichen Stadtresidenz des Kronprinzenpaars, wurde 1854 die Villa Berg bezugsfertig, die private Landhausvilla des Paars, die Christian Friedrich von Leins erbaut hatte. Beide Bauten waren im Stil der italienischen Hochrenaissance erbaut, unterschieden sich aber sonst sehr deutlich voneinander. Das prachtvolle Privatschloss mit seinem weitläufigen Park lief dem eher nüchternen, allseits eingezwängten Amtssitz den Rang ab in der öffentlichen Beachtung und Wertschätzung.[35] Ähnlich erging es dem Kronprinzenpalais auch im Vergleich mit dem 1860 vollendeten Königsbau, der durch seinen ausladenden Baukörper und die durchgängigen, kolossalen Kolonnaden, aber auch als Kontrapunkt des Neuen Schlosses eher die Blicke auf sich zog, als das am Rande des Schloßplatzes liegende Palais.[36]

  • Eine der frühesten Äußerungen über das Kronprinzenpalais stammt von Karl Moser, der in seiner Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart von 1856 eine rein sachliche Darstellung liefert, während er die Villa Berg als eine „der schönsten und reizendsten Schöpfungen der Neuzeit“ herausstreicht.[37]
  • In seinem Stuttgart-Führer von 1858 findet Karl Büchele lobende Worte über das Palais: „Das kronprinzliche Palais steht, eine Zierde desselben, am Schlossplatze […]. Von der Königsstrasse aus macht das Palais bei seiner reichen Ornamentik einen nicht ungefälligen Eindruck […]“[38] Die Beurteilung der Villa Berg übernimmt er wörtlich von Karl Moser und fügt hinzu, sie sei „im edelsten Renaissancestyl“ erbaut.[39]
  • In seiner Chronik der Stadt Stuttgart berichtet Julius Hartmann 1886 lediglich vom Einzug des Kronprinzenpaars in das Palais am 2. Dezember 1854, auf die bauliche Qualität des Gebäudes geht er nicht ein. Hingegen stellt er die Villa Berg heraus, die etwa einen Monat früher, am 29. Oktober 1854, eingeweiht wurde: „Die nun vollendete Villa des Kronprinzen, ein Bau der für den Renaissancebau in Stuttgart bahnbrechend geworden ist […].“[40]
  • Gaabs jüngerer Fachgenosse Christian Friedrich von Leins, der ihn um fast 30 Jahre überlebte, war der Erbauer der Villa Berg und des Königsbaus. Im Jahr 1889 brachte er eine Schrift über die Hoflager und Landsitze des württembergischen Regentenhauses heraus, in der er auch das Kronprinzenpalais besprach: „Die räumliche Einteilung ist klar und von der höchsten Einfachheit […]. Die innere Ausstattung ist würdig, doch ohne besondere Prachtentfaltung. […]. So vornehm die Lage des Gebäudes ist, so bleibt doch der Hinterplatz beschränkt und fehlt ein entsprechend großer Garten, der die Annehmlichkeit für die hohen Bewohner sehr gehoben hätte, aber an dieser Stelle nicht zu gewinnen war. Immerhin ist der Bau von sehr stattlicher Erscheinung und eine Zierde der Königsstrasse.“[41]

Nach der Zerstörung des Kronprinzenpalais 1944 erwachte das Interesse an dem Gebäude erneut.

  • Paul Bonatz warnte 1951: „Wenn man das Kronprinzenpalais abreißt, verliert die Westseite des Schlossplatzes die Hälfte ihres Gesichts.“ Nach Bekanntgabe des Siegerentwurfs für das Kunstmuseum 1999 kritisierte Dankwart Guratzsch: „Sie wird es auch jetzt nicht wiederfinden.“[42]
  • Der Kunsthistoriker Werner Fleischhauer befand 1952: „Bewunderungswürdig bleibt die dem klassischen Architekten eigene Sicherheit, den monumentalen Bau mit seinen glücklichen Verhältnissen zu einem schlechthin vollkommenen Abschluß des Schloßplatzes zu machen, in dessen Gesamtwirkung der Palast von integrierender Bedeutung ist.“[43]
  • 1957 befand der schwäbische Kunsthistoriker Georg Himmelheber: „Gaabs Kronprinzenpalais steht in Stuttgart an einem entscheidenden Punkt in der Entwicklung der Architektur des 19. Jahrhunderts. 1845 (bei Baubeginn) sterben Nicolaus Thouret und Giovanni Salucci, Hauptmeister des reifen Klassizismus. Drei Jahre später stirbt Georg Gottlob Barth, dem Gaab sehr verpflichtet ist. Gaabs Nachfolger wird Christian Friedrich Leins, der gleichzeitig mit dem Kronprinzenpalais die in die Zukunft weisende italianisierende Villa Berg erstellt […]. Das Kronprinzenpalais von Ludwig Gaab steht in stilistischer Hinsicht genau an der Stelle, wo der Klassizismus beginnt in Historismus überzugehen.“[44]

Bevor das Kronprinzenpalais 1963 abgebrochen wurde, entstand ein lebhafter Diskurs für und wider den kunsthistorischen Wert des Gebäudes, auf den der Abschnitt Planiedurchbruch näher eingeht.

Basisliteratur: Bidlingmaier 2017, Herrmann 2000, Sterra 1991, Himmelheber 1957, Büchele 1858.

Nachkriegsgeschichte: Sterra 1991; Boyken 1996; Brunold 1994; MacNeille 2004.

  • B.: Der neue Schlossplatz in Stuttgart. In: Illustrirte Zeitung. Bd. 37 (1861), S. 293–294 [2].
  • Rolf Bidlingmaier: Das Kronprinzenpalais in Stuttgart. Fürstensitz-Handelshof-Streitobjekt. Ein Palast am Übergang vom Klassizismus zum Historismus. Michael Imhof, Petersberg 2017 (Stuttgarter Schlösser; 1), ISBN 978-3-7319-0636-0 [Judith Breuer: Rezension: „Rolf Bidlingmaier: Das Kronprinzenpalais in Stuttgart… 2017“. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege. Bd. 47 (2018), S. 143f.]
  • Uwe Bogen (Text); Thomas Wagner (Fotos): Stuttgart. Eine Stadt verändert ihr Gesicht. Sutton, Erfurt 2012, ISBN 978-3-95400-098-2, S. 14–15.
  • Immo Boyken: Neuordnung des Stadtzentrums von Stuttgart: Projekt 1948–54. In: Otto Ernst Schweizer 1890–1965, Bauten und Projekte. Edition Menges, Stuttgart 1996, ISBN 3-930698-01-3, S. 199.
  • Andreas Brunold; Bernhard Sterra: Stuttgart – von der Residenz zur modernen Grossstadt: Architektur und Städtebau im Wandel der Zeiten [Ausstellung Stuttgart – von der Residenz zur modernen Großstadt]. Silberburg-Verlag Tübingen 1994, ISBN 3-87407-185-5, S. 102–106, Abbildungen: S. 97, 100–102.
  • Karl Büchele: Stuttgart und seine Umgebungen für Einheimische und Fremde. K. Aue, Stuttgart 1858, S. 61–65.
  • Das Kronprinzenpalais. In: Eugen Dolmetsch: Aus Stuttgarts vergangenen Tagen (Zweiter Band von „Bilder aus Alt-Stuttgart“). Selbsterlebtes und Nacherzähltes. Steinkopf, Stuttgart 1931, S. 24–25.
  • Hartmut Ellrich: Das historische Stuttgart: Bilder erzählen. Imhof, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-381-6, S. 75–76.
  • Herbert Fecker: Stuttgart, die Schlösser und ihre Gärten. Das Werden der Schlösser und Gärten von der gräflichen Residenz bis zur Internationalen Gartenbauausstellung. Steinkopf, Stuttgart 1992, ISBN 3-7984-0723-1, S. 117–118.
  • Ilse Feller; Eberhard Fritz; Joachim W. Siener: Württemberg zur Königszeit: die Fotografien des Herzogs Philipp von Württemberg (1838–1917). Theiss, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0845-X, S. 64–65, 70–76, 90.
  • Werner Fleischhauer; Julius Baum; Stina Kobell: Die schwäbische Kunst im 19. und 20. Jahrhundert. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1952, S. 93.
  • Carl Theodor Griesinger: Württemberg nach seiner Vergangenheit und Gegenwart in Land und Leuten. Hoffmann’sche Verlags-Buchhandlung, Stuttgart 1866, Nachdruck: Weidlich, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-8128-0003-9, S. 20.
  • Julius Hartmann: Chronik der Stadt Stuttgart: sechshundert Jahre nach der ersten denkwürdigen Nennung der Stadt (1286). Greiner & Pfeiffer, Stuttgart 1886, S. 259 (Digitalisat).
  • Grit Herrmann: Das Kronprinzenpalais am Stuttgarter Schlossplatz. In: Schwäbische Heimat: Zeitschrift für Regionalgeschichte, württembergische Landeskultur, Naturschutz und Denkmalpflege. Bd. 51 (2000), S. 47–60 (https://doi.org/10.53458/sh.v51i1.7092)
  • Georg Himmelheber: Das Kronprinzenpalais in Stuttgart. In: Schwäbische Heimat: Zeitschrift für Regionalgeschichte, württembergische Landeskultur, Naturschutz und Denkmalpflege. Bd. 8 (1957), S. 46–51.
  • Corinna Höper: Vom „Königl: ober-Hof Kupferstich-Zusammenleger“ Eberhard Wächter bis zur „kaum hoch genug anzuschlagende[n] Gefälligkeit des Vorstands Prof. Kräutle“: Das „Königliche Cabinett der Kupferstiche und Handzeichnungen“ im 19. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg. Bd. 42 (2005), S. 31–82.
  • Corinna Höper: Die erste offizielle Residenz im Kronprinzenpalais Stuttgart 1854–1864. In: Das Olga-Album: Ansichten von Wohn- und Repräsentationsräumen der Königlichen Familie von Württemberg. Staatsgalerie, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-9812986-0-4, S. 10–11.
  • Wilhelm Jähnl: Die Entwicklung und Bedeutung der Handelsmessen. Grumbach Leipzig 1922, Seite 93–95 [3].
  • Richard Klimpert: Lexikon der Münzen, Masse und Gewichte: Zählarten und Zeitgrössen aller Länder der Erde. Regenhardt, Berlin 1885, S. 88, US-Proxy.
  • Christian Friedrich von Leins: Palais des Kronprinzen. In: Die Hoflager und Landsitze des württembergischen Regentenhauses. Festschrift zur Feier des 25jährigen Regierungs-Jubiläums seiner Majestät des Königs Karl von Württemberg. Greiner & Pfeiffer, Stuttgart [ca. 1889], S. 78–79.
  • Andrew MacNeille: Zwischen Tradition und Innovation – Historische Plätze in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945, Köln 2004, S. 116–120 [4].
  • Antero Markelin; Rainer Müller: Stadtbaugeschichte Stuttgart, 2. Aufl., Krämer, Stuttgart 1991, ISBN 3-7828-1315-4, S. 122–123.
  • Rudolf Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Hallberger, Stuttgart 1856, S. 170–171 [5].
  • Manfred Schmid; Jutta Ronke: Städtisches Lapidarium, Museumsführer. Stadtarchiv Stuttgart, Stuttgart [2006], S. 98.
  • Harald Schukraft: Stuttgart damals – Stuttgart jetzt. Silberburg-Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-87407-200-2, S. 20–21.
  • H. Stecher; H. Prechter: Das Karl-Theodor-Palais in München. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Bd. 58 (1938), Seite 1194–1197.
  • Bernhard Sterra: Planerische Leitvorstellungen im Widerstreit: Die Auseinandersetzung um das Kronprinzenpalais. In: Das Stuttgarter Stadtzentrum im Aufbau: Architektur und Stadtplanung 1945 bis 1960. Silberburg-Verlag, Stuttgart 1991 (Stuttgarter Studien; 2) (Zugl.: Tübingen, Univ., Diss., 1991), ISBN 3-87407-119-7, S. 182–240.
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgarts Bauten im Bild. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1951, Nachdruck: Weidlich, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8035-8918-5, S. 309, 487.
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgart: die ältesten Bauten, Ansichten und Stadtpläne bis 1800; mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen, 2. Aufl., Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1954, S. 103–104, 120–121, 137–138, 246.
  • Gustav Wais: Stuttgart im neunzehnten Jahrhundert: 150 Bilder mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1955, vorderer Buchdeckel, Bild 10.
  • Gustav Wais: Stuttgart vor der Zerstörung: 134 Bilder mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1959, Bild 8.
  • Oskar Wildt: Fachmessen und Ausstellungen. In: Fritz Elsas (Hrsg.): Stuttgart: das Buch der Stadt. Frank, Sentus-Verlag, Stuttgart 1925, Nachdruck Frankfurt am Main 1980, S. 315–318.
  • Ludwig Windstosser (Illustration): Die Württembergische Bank, Stuttgart: das Kronprinzenpalais und der Kleine Schloßplatz. Württembergische Bank, Stuttgart 1969.
  • Das Königreich Württemberg 1806–1918, Monarchie und Moderne. Süddeutsche Verlags-Anstalt, Ulm 2006, ISBN 978-3-7995-0221-4, S. 132.
  • Gerwin Zohlen: Wir wollten einen Bau, der eindeutig in der Moderne unserer Zeit wiederzufinden ist. Ein Gespräch über das Kunstmuseum Stuttgart mit den Architekten Rainer Hascher und Sebastian Jehle, online [6].
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Einzelnachweise

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  1. Wais 1951, Seite 487.
  2. Büchele 1858, Seite 61.
  3. Leins 1889.
  4. Nach der damals gültigen Nummerierung Königstraße 30–34, siehe z. B. Stadtplan von 1846. Die Nachfolgebauten sind heute anders nummeriert: Buchhandlung Wittwer = Königstraße 30, Kunstmuseum = Kleiner Schloßplatz 1.
  5. Bisweilen wird als Jahr des Abrisses fälschlich 1956 angegeben, siehe z. B. Zohlen o. J.
  6. Messung mit Google Earth.
  7. Büchele 1858, Seite 61.
  8. Herrmann 2000, Seite 52.
  9. Länge nach Büchele 1858, Seite 64. Breite laut Grundriss (siehe Abbildung).
  10. Die beiden Hauptgeschosse hatten die gleiche Höhe wie die entsprechenden Stockwerke des Hauptgebäudes.
  11. Webseite der Architekten Belz und Lutz: [1].
  12. Prinzessin Sophie heiratete 1839, ein Jahr vor der Fertigstellung des Palais, den späteren niederländischen König Wilhelm III. und wohnte danach mit ihrem Mann in den Niederlanden. Prinzessin Marie bewohnte das Palais bis zu ihrem Tod 1873.
  13. Auf den verfügbaren Abbildungen ist zu ersehen, dass die beiden Risalite seitlich des Mittelrisalits bis in die 1920er Jahre keine Attiken wie in diesem Aufriss trugen. Auf Bildern aus den 1940er Jahren sind diese Attiken jedoch vorhanden, so dass der Aufriss den Zustand der Fassade um frühestens 1930 wiedergibt.
  14. Maße nach B. 1861. Die Gebäudelänge wurde durch Messung mit Google Earth bestätigt. Durch den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg könnte sich die Gebäudehöhe verändert haben.
  15. Leins 1889.; Bidlingmaier 2017, S. 28–30, 156
  16. Die Angaben dieses Abschnittes beruhen auf Herrmann 2000, Seite 55–57; Büchele 1858; Windstosser 1969; Leins 1889; Ellrich 2009, Seite 76.
  17. Die Angaben in diesem Absatz beruhen auf Wais 1954; Sterra 1991, Seite 183; Leins 1889, Seite 78; Herrmann 2000, Seite 50. – Vier Säulen vom Haus des Indigo-Müller, die vom ehemaligen Neuen Lusthaus stammten, verbaute Friedrich Wilhelm Hackländer als Altanstützen an seiner Villa Heidehaus. Nach dem Abriss der Villa 1910 wurden die Säulen bei der Ruine des Neuen Lusthauses im Mittleren Schlossgarten aufgestellt.
  18. Ellrich 2009, Seite 75; Wais 1954, Seite 121. – Das alte Kronprinzenpalais, vormals Hohenheimsches Palais, heute Mittnachtbau, wurde auch als Erbprinzenpalais bezeichnet.
  19. Leins 1889, Seite 78.
  20. Dekret vom 6. Dezember 1843 (Himmelheber 1957, Seite 46).
  21. Sterra 1991, Seite 183: (wohl irrtümlich) 600.000 Gulden.
  22. Himmelheber 1957, Seite 47.
  23. Einige Autoren geben 1849 als Fertigstellungstermin an, so z. B. Fleischhauer 1952; Sterra 1991, Seite 184.
  24. Ellrich 2009, Seite 75; Wais 1959, Bild 8.
  25. Wais 1959, Bild 8; Himmelheber 1957, Seite 48; Herrmann 2000, Seite 50.
  26. Wildt 1925; Jähnl 1922; Ellrich 2009, Seite 76.
  27. Höper 2005, Seite 45; Wais 1951, Seite 487.
  28. Sterra 1991, Seite 200.
  29. Boyken 1996, Seite 199.
  30. Sterra 1991, Seite 214.
  31. Zohlen o. J.
  32. Herrmann 2000, Seite 51; Markelin 1991.
  33. Siehe Abschnitt „Tunnelröhren“ in dem Weblink des Architekturbüros Hascher Jehle Architektur.
  34. Schmid 2006.
  35. Die unterschiedliche Würdigung von Kronprinzenpalais und Villa Berg lässt sich allein schon daran ablesen, dass die Autoren des 19. Jahrhunderts dem Palais wesentlich weniger Raum widmeten als der Villa, siehe z. B. Moser 1856, Seite 164–170 (Villa Berg), 170–171 (Kronprinzenpalais); Büchele 1858, Seite 61–65 (Kronprinzenpalais), 294–318 (Villa Berg); B. 1861; Griesinger 1866, Seite 20, 51.
  36. Siehe hierzu B. 1861; Griesinger 1866, Seite 14, 20.
  37. Moser 1856, Seite 170–171, 164.
  38. Büchele 1858, Seite 61, 65.
  39. Büchele 1858, Seite 294.
  40. Hartmann 1886.
  41. Leins 1889.
  42. Dankwart Guratzsch: Wie Stuttgart sein Gesicht verlor
  43. Fleischhauer 1952.
  44. Himmelheber 1957, Seite 51.

Koordinaten: 48° 46′ 41,6″ N, 9° 10′ 39,9″ O