LFG Roland W

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LFG Roland W (WD)
Typ Schwimmer-Jagdflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller LFG
Erstflug Sommer 1917
Indienststellung
Stückzahl 1

Die LFG Roland W (auch: LFG Roland WD) war ein als Schwimmerflugzeug ausgelegtes, deutsches Jagdflugzeug des Ersten Weltkrieges. Das Kürzel W steht für Wasserflugzeug; das ebenfalls verwendete WD für Wasserflugzeug-Doppeldecker.

Am 1. Mai 1916 erging vom Reichsmarineamt an die Luftfahrzeug-Gesellschaft ein Auftrag zur Entwicklung eines mit Schwimmwerk ausgestatteten Jagdflugzeuges zum Schutz der im Nord- und Ostseeraum befindlichen Marinefliegerstationen. Einen Monat später erging am 8. Juni die gleiche Forderung auch an die Unternehmen Albatros, Hansa-Brandenburg und Friedrichshafen, Mitte August folgte als letzter Anwärter Sablatnig. Die LFG orientierte sich wie die beiden erstgenannten Unternehmen an einem bereits ausgeführten Entwurf mit Radfahrwerk und nahm den Roland D.I zum Vorbild. Der lediglich in Details veränderte Prototyp erhielt zwei einstufige je 55 kg schwere und 4,91 m lange Schwimmer mit 1050 l Inhalt, die an vier mit Draht ausgekreuzten Streben am Rumpf befestigt und durch zwei Streben miteinander verbunden waren.

Der Bau war innerhalb weniger Wochen abgeschlossen und am 29. Juni 1917 konnte die Roland W dem Seeflugzeug-Versuchskommando (SVK) in Warnemünde zur Erprobung übergeben werden, wo sie die Marinenummer 750 erhielt. Dabei konnte das Flugzeug nicht überzeugen; so wurden neben der schlechten Sicht auch die mangelhaften Flugleistungen, die aus der schwachen Motorisierung der über 860 kg schweren Konstruktion resultierten, bemängelt. Die mit annähernd gleichen Motoren von etwa 160 PS ausgestatteten Konkurrenzmuster W 4, KDW, FF 43 und SF 4 wogen dagegen nicht über 800 kg. Einige Änderungen brachten keine Verbesserung. So zogen sich die Versuche über Wochen in die Länge, und als das SVK die Erprobung schließlich am 1. Oktober 1917 mit der Abnahme beendete, befanden sich die siegreichen Entwürfe von Albatros (W 4) und (KDW) bereits in der Produktion. So blieb die Roland W am Ende ein Einzelstück; zwar waren für zwei weitere Exemplare noch die Marinenummern 789 und 790 vergeben worden, gebaut wurden diese jedoch nicht.

Die Roland W ist nicht zu verwechseln mit der LFG W, einem früheren LFG-Entwurf von 1915, der ebenfalls auf einem Radflugzeug, der C Ia, basierte.

Technische Daten

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Kenngröße Daten
Besatzung 1
Spannweite 10,10 m (oben)
9,70 m (unten)
Länge 8,98 m
Höhe 3,20 m
Flügelfläche 29,90 m²
Flächenbelastung 39,60 kg/m²
Leistungsbelastung 6,23 kg/PS
Rüstmasse 868 kg
Zuladung 280 kg
Startmasse 1148 kg
Antrieb ein wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor
mit starrer Zweiblatt-Holzluftschraube Wolff (⌀ 2,40 m, 1,80)
Typ Mercedes D III
effektive Leistung
Nennleistung
184 PS (135 kW) in Bodennähe
160 PS (118 kW) bei 1420/min
Kraftstoffvorrat 244 l (175 kg)
Steigzeit 4,6 min auf 800 m Höhe
5,4 min auf 1000 m Höhe
8,7 min auf 1500 m Höhe
12,7 min auf 2000 m Höhe
Flugzeit 3½ h
Startlauf 8 s bei 4–7 m/s Wind
Bewaffnung zwei starre 7,9-mm-MG
  • Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge (= Die deutsche Luftfahrt, Band 21). Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3.
  • Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrt (= Die deutsche Luftfahrt, Band 9). Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6.
  • Jörg Biber: Das Seeflugzeug-Versuchs-Kommando Warnemünde. Media Script, Berlin 2023, ISBN 978-3-9822979-1-0.
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1977, ISBN 3-920602-18-8.
Commons: LFG WD – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien