Liste der Gymnasien in Ostpreußen

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Königsberger Abiturienten mit Albertusnadeln und Initialen auf den Mützen (1908)

Die Liste der Gymnasien in Ostpreußen zeigt, dass das agrarische Ostpreußen trotz seiner sehr niedrigen Bevölkerungsdichte viele Gymnasien hatte. Um 1800 hatten in Ostpreußen 66 Anstalten das Recht, Absolventen zur Universität zu schicken, 1913 nur noch 13.[1] Die Provinzialhauptstadt Königsberg war das geistige Zentrum des alten Preußens.

Fürstenschulen

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Im Herzogtum Preußen wurden durch Verfügung vom 16. Februar 1599 die Particularschulen in Lyck, Tilsit und Saalfeld zur Fürstenschule erhoben, zur schola illustris apud Liccenses – Tilsit für Litauen, Saalfeld für das deutsche Gebiet der Ordenslande und Lyck für Masuren. Sie wurden zugleich der Oberaufsicht der Philosophischen Fakultät der Albertus-Universität Königsberg unterstellt.

Stadt Name Gründung Anmerkungen
Allenstein Humanistisches Gymnasium[2] 1877 Erste nichtkonfessionelle Schule Allensteins, Patenschaft: Schiller-Gymnasium Offenburg
Bartenstein Königliches Gymnasium 1872 1377 Kirchenschule, später Lateinschule, 1831 Höhere Töchterschule
Braunsberg Königliches katholisches Gymnasium und Lyceum Hosianum 1912 umgewandelt in die Staatliche Akademie Braunsberg
Friedland in Ostpreußen Gymnasium „Aufbauschule“ ab 7. Klasse bis Abitur
Goldap 1929: Kantschule, 1937: Oberschule für Jungen 1613 Lateinische Schule im 19. Jahrhundert: gehobene Knabenschule, 1891: Höhere Knabenschule, 1894 städtisch, 1904 Real-Reformprogymnasium, 1908 königliches Realgymnasium[3]
Goldap 1920: Mädchen-Oberschule, 1926: Städtisches Lyzeum, 1937: Freiherr-vom-Stein-Schule im 19. Jahrhundert: höhere Mädchenschule (privat) 1920 von der Stadt übernommen[3]
Gumbinnen Friedrichsschule 14. November 1760 Seit 1958 Patenschaft zum Ratsgymnasium Bielefeld
Heilsberg Staatliches Gymnasium für Jungen 1912
Heydekrug Herder-Gymnasium (Oberschule für Jungen) 1918 seit 1993 wieder Kreisgymnasium
Hohenstein Ordensburg Hohenstein 1845 Progymnasium, 1857 Gymnasium
Insterburg Hindenburg-Schule (Gymnasium und Realschule)[4] 1860
Königsberg i. Pr. Kneiphöfisches Gymnasium 1304 Domschule, 1528 städtisch, 1534 evangelische Gelehrtenschule
Königsberg Altstädtisches Gymnasium 1525 Lateinschule 1811 neuhumanistisches Gymnasium
Königsberg Burgschule 1664 Reformierte lateinische Parochialschule
Königsberg Collegium Fridericianum 1698 1810 erstes Königliches Gymnasium Preußens. Patenschaft: Landfermann-Gymnasium in Duisburg
Königsberg Königin-Luise-Schule 1811 als private Töchterschule gegründet
Königsberg Königliches Wilhelmsgymnasium 1874
Königsberg Löbenichtsches Realgymnasium 1882 1441 Stadtpfarrschule, 1811 städtisch, 1859 Neubau Realschule, 1865 Oberrealschule.

Patenschaft: Steinbart-Gymnasium in Duisburg

Königsberg Königliches Hufengymnasium 1905 1958 Bauschule
Lötzen Königliches Gymnasium 1879 Zunächst Progymnasium, vor 1904 umgewandelt in Gymnasium. Heute Marion-Dönhoff-Gymnasium
Lyck Königliches Gymnasium 1813 1587 Provinzialschule, 1599 Fürstenschule, 1913 Reformgymnasium, 1924 Humanistisches Gymnasium, 1931 Oberrealschule, 1937 Oberschule. Heute mehrere Gymnasien.
Memel Luisengymnasium 1860
Neidenburg Städtisches Realgymnasium 1862 1525 Lateinschule (dazu 1579 Mädchenschule)[5]
Ortelsburg Hindenburg-Gymnasium 20. Nov. 1924 Realprogymnasium 1. April 1913
Osterode in Ostpreußen Kaiser-Wilhelm-Gymnasium 1893
Rastenburg Herzog-Albrechts-Schule 1546 Herzog-Albrechts-Schule seit 1905
Rößel Vollgymnasium[6]
Saalfeld Provinzial- und Landesschule[7] 1587 Fürstenschule
Schloßberg Friedrich-Wilhelm-Oberschule 1911 aus einer Privatschule von 1897 hervorgegangen
Tilsit Königliche Litthauische Provinzialschule 1586 Provinzialschule der Lande Preußen
Tilsit Tilsiter Realgymnasium 1839
Wehlau Deutsch-Ordensschule 1537 (Lateinschule)
  • Statistische Nachrichten über die 13 Gymnasien der Provinz Preußen, 1837
Commons: Gymnasien in Ostpreußen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bildungswesen in Masuren. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Januar 2012; abgerufen am 18. Januar 2016.

Einzelnachweise

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  1. Hans Dühring: Das Gymnasium Marienwerder. Von der Domschule zur Oberschule. Ostdeutsche Beiträge aus dem Göttinger Arbeitskreis, Bd. XXX. Hölzner Verlag, Würzburg 1964, S. 44.
  2. Bild
  3. a b Dr. Roman Gogan und Bernhard Denga, Die Stadt Goldap, das Tor zur Rominter Heide, Eigenverlag Kulturzentrum Ostpreußen, Ellingen, 2012
  4. Bild
  5. Gymnasium Neidenburg. In: vomhaff.de. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  6. Schulvertretung der Höheren Schulen Rössels (Hg.): Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Gymnasium Rößel [Ermland] als Vollgymnasium 1865–1965. Meppen 1965
  7. Konsistorium und Fürstenschule Saalfeld (ostpreussen.net)