Mitropapokal (Schach)

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Der Mitropapokal ist ein jährlich ausgetragener Mannschaftswettbewerb im Schach, an dem nationale Auswahlmannschaften der Länder Mitteleuropas teilnehmen. Ausrichter ist seit 2022 die 2021 gegründete Mitropa Cup Association.

Überblick und Geschichte

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Mitropapokal 1953

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Im Jahre 1953 fand in Wien ein Turnier für Städtemannschaften unter der gleichen Bezeichnung statt. Es wird jedoch nicht als regulärer Vorläufer des heutigen Mitropapokals betrachtet. Bei diesem Wettkampf siegte Belgrad vor Wien, Zürich, München, Salzburg und Antwerpen.

Der Mitropapokal wurde erstmals 1976 ausgetragen. Wesentliche Initiatoren der Gründung waren die österreichische Schachmeisterin Gertrude Wagner, ihr Ehemann Karl Wagner und der Präsident des Österreichischen Schachbundes Kurt Jungwirth.

Seit 1976 wird der Wettbewerb jährlich ausgetragen, fand allerdings in den Jahren 1986, 1989, 1992, 1994, 1996, 2001 und 2020 nicht statt. Die Ausrichtung wird jeweils von einem der teilnehmenden Länder übernommen.

Teilnehmende Länder

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Das "klassische" Starterfeld bestand zunächst aus den Mannschaften von Deutschland, Frankreich, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz. Luxemburg nahm 1990 zum letzten Mal am Turnier teil, wechselte später zum European Small Nations Tournament. Ebenfalls 1990 debütierte die Mannschaft aus Ungarn, ein Jahr später die Tschechoslowakei. In den Jahren 1993 und 1995 gaben die Niederlande ein "Gastspiel" im Mitropapokal.

Nach den politischen Umwälzungen zu Beginn der 1990er-Jahre starten nunmehr regelmäßig die Mannschaften aus Deutschland, Frankreich, Italien, Kroatien, Österreich, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Polen hält sich jeweils in Reserve, wenn ein anderes Land verzichtet. Dies geschah bei den Frauen erstmals 2013, im offenen Turnier erstmals 2014.

Verzichten einzelne Länder auf die Teilnahme, so werden die frei bleibenden Plätze oft von zusätzlichen Mannschaften des Gastgebers besetzt. 2022 war im Offenen Turnier ein Team der gastgebenden Insel Korsika am Start. Es fehlten Slowenien und Kroatien.

Üblicherweise entsenden die teilnehmenden Länder nicht ihre A-Nationalmannschaft, sondern geben starken Nachwuchsspielern eine anspruchsvolle Wettkampfgelegenheit.

Mit Ausnahme des ersten Turniers 1976 (K.-o.-System) wird jeweils ein Rundenturnier ("Jeder gegen Jeden") absolviert. Jede Mannschaft besteht aus vier Spielern (plus Ersatzmann). Erstes Wertungskriterium sind seit 2008 die Mannschaftspunkte, zuvor waren es die Brettpunkte. 2018 wurden wieder die Brettpunkte als erstes Kriterium gewertet.

Mitropapokal der Damen

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Seit 2002 gibt es zusätzlich einen Wettbewerb der Damen. Nach der ersten Austragung wurde er 2005 wieder aufgenommen und findet seither zeitgleich und am gleichen Ort mit dem offenen Turnier statt. Bis 2016 wurde im Turnier der Damen nur an zwei Brettern gespielt. 2008 und 2011 absolvierte man mit nur je sechs Mannschaften ein doppelrundiges Turnier.

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie

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Wegen der Covid-19-Pandemie fiel die Austragung 2020 aus. Für 2021 wurde das Turnier auf den inzwischen von der FIDE anerkannten Hybrid-Modus umgestellt. Dabei verbleiben die Spieler in ihren Heimatländern und spielen von dort aus via Computer und Internet auf einer anerkannten Plattform gegen den jeweiligen Gegner. An jedem Spielort wird der korrekte Ablauf durch Schiedsrichter überwacht. Die deutschen Mannschaften absolvierten ihre Partien von Magdeburg aus.

Die letzte Spalte enthält jeweils den Link zu den kompletten Einzelergebnissen auf der Plattform chess-results.com.

Offenes Turnier

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Ungarn-Schweiz 2019 in Radenci, an Brett 1 Oliver Mihok
Tschechien-Italien 2019 in Radenci, an Brett 1 Thai Dai Van Nguyen
Österreich-Slowakei 2019 in Radenci, an Brett 1 Valentin Dragnev
Deutschland-Frankreich 2019 in Radenci, an Brett 1 Thore Perske
Siegerteam Ungarn 2019 Radenci, links Captain: GM Zoltán Ribli
Jahr Gastgeber Platz 1 Platz 2 Platz 3 Einzelergebnisse
1 1976 Innsbruck Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz Jugoslawien Jugoslawien 1976
2 1977 Bad Kohlgrub Osterreich Österreich Schweiz Schweiz Frankreich Frankreich 1977
3 1978 Castelvecchio Pascoli Jugoslawien Jugoslawien Italien Italien Deutschland Deutschland 1978
4 1979 Bern Jugoslawien Jugoslawien Schweiz Schweiz Deutschland Deutschland 1979
5 1980 Rovinj Deutschland Deutschland Jugoslawien Jugoslawien Frankreich Frankreich 1980
6 1981 Luxemburg Jugoslawien Jugoslawien Italien Italien Schweiz Schweiz 1981
7 1982 Bourgoin Frankreich Frankreich Jugoslawien Jugoslawien Osterreich Österreich 1982
8 1983 Lienz Jugoslawien Jugoslawien Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz 1983
9 1984 Bad Lauterberg Deutschland Deutschland Jugoslawien Jugoslawien Osterreich Österreich 1984
10 1985 Aranđelovac Jugoslawien Jugoslawien Schweiz Schweiz Osterreich Österreich 1985
11 1987 Mürren Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich Jugoslawien Jugoslawien 1987
12 1988 Aosta Jugoslawien Jugoslawien Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz 1988
13 1990 Leibnitz Deutschland Deutschland Ungarn Ungarn Italien Italien 1990
14 1991 Brünn Jugoslawien Jugoslawien Tschechoslowakei Tschechoslowakei Deutschland Deutschland 1991
15 1993 Bad Wörishofen Ungarn Ungarn Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz 1993
16 1995 Bükfürdő Ungarn Ungarn Niederlande Niederlande Slowenien Slowenien 1995
17 1997 Montecatini Terme Slowenien Slowenien Kroatien Kroatien Ungarn Ungarn 1997
18 1998 Portorož Kroatien Kroatien Tschechien Tschechien Slowenien Slowenien 1998
19 1999 Baden Ungarn Ungarn Schweiz Schweiz Kroatien Kroatien 1999
20 2000 Charleville-Mézières Frankreich Frankreich Ungarn Ungarn Kroatien Kroatien 2000
21 2002 Leipzig Slowenien Slowenien Deutschland Deutschland Ungarn Ungarn 2002
22 2003 Pula Deutschland Deutschland Tschechien Tschechien Slowenien Slowenien 2003
23 2004 Zemplínska šírava Kroatien Kroatien Slowakei Slowakei Slowenien Slowenien 2004
24 2005 Steinbrunn Slowenien Slowenien Kroatien Kroatien Slowakei Slowakei 2005
25 2006 Brünn Ungarn Ungarn Tschechien Tschechien Kroatien Kroatien 2006
26 2007 Szeged Frankreich Frankreich Italien Italien Deutschland Deutschland 2007
27 2008 Olbia Kroatien Kroatien Ungarn Ungarn Tschechien Tschechien 2008
28 2009 Rogaška Slatina Kroatien Kroatien Italien Italien Ungarn Ungarn 2009
29 2010 Chur Italien Italien Ungarn Ungarn Schweiz Schweiz 2010
30 2011 Merlimont Deutschland Deutschland Italien Italien Osterreich Österreich 2011
31 2012 Šibenik Ungarn Ungarn Slowenien Slowenien Kroatien Kroatien 2012
32 2013 Meißen Kroatien Kroatien Deutschland Deutschland Tschechien Tschechien 2013
33 2014 Ružomberok Ungarn Ungarn Deutschland Deutschland Slowakei Slowakei 2014
34 2015 Mayrhofen Osterreich Österreich Slowakei Slowakei Deutschland Deutschland 2015
35 2016 Prag Tschechien Tschechien Deutschland Deutschland Italien Italien 2016
36 2017 Balatonszárszó Kroatien Kroatien Tschechien Tschechien Frankreich Frankreich 2017
37 2018 Isola di Capo Rizzuto Italien Italien Ungarn Ungarn Deutschland Deutschland 2018
38 2019 Radenci Ungarn Ungarn Tschechien Tschechien Osterreich Österreich 2019
39 2020 Davos Absage wegen der COVID-19-Pandemie
40 2021 Italien Italien Slowakei Slowakei Tschechien Tschechien 2021
41 2022 Corte Frankreich Frankreich Slowakei Slowakei Ungarn Ungarn 2022
43 2023 Mali Lošinj Frankreich Frankreich Italien Italien Ungarn Ungarn 2023
44 2024 Apolda Deutschland Deutschland Schweiz Schweiz Tschechien Tschechien 2024

Aufstellung der Siegermannschaften aus deutschsprachigen Ländern

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Turnier der Damen

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Turniersaal Radenci 2019, vorn Laura Unuk
Siegerehrung 2019 für Team aus Kroatien
Jahr Gastgeber Platz 1 Platz 2 Platz 3 Einzelergebnisse
1 2002 Saint-Vincent Slowenien Slowenien Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland 2002
2 2005 Steinbrunn Slowenien Slowenien Tschechien Tschechien Slowakei Slowakei 2005
3 2006 Brünn Slowenien Slowenien Deutschland Deutschland Kroatien Kroatien 2006
4 2007 Szeged Ungarn Ungarn Slowenien Slowenien Slowakei Slowakei 2007
5 2008 Olbia Italien Italien Deutschland Deutschland Ungarn Ungarn 2008
6 2009 Rogaška Slatina Slowenien Slowenien Slowenien  Slowenien "B" Italien Italien 2009
7 2010 Chur Italien Italien Slowenien Slowenien Ungarn Ungarn 2010
8 2011 Merlimont Italien Italien Deutschland Deutschland Ungarn Ungarn 2011
9 2012 Šibenik Deutschland Deutschland Slowenien Slowenien Italien Italien 2012
10 2013 Meißen Slowakei Slowakei Deutschland Deutschland Italien Italien 2013
11 2014 Ružomberok Italien Italien Deutschland Deutschland Osterreich Österreich 2014
12 2015 Mayrhofen Ungarn Ungarn Italien Italien Slowakei Slowakei 2015
13 2016 Prag Deutschland Deutschland Italien Italien Ungarn Ungarn 2016
14 2017 Balatonszárszó Ungarn Ungarn Frankreich Frankreich Kroatien Kroatien 2017
15 2018 Isola di Capo Rizzuto Deutschland Deutschland Osterreich Österreich Italien Italien 2018
16 2019 Radenci Kroatien Kroatien Frankreich Frankreich Ungarn Ungarn 2019
17 2020 Davos Absage wegen der COVID-19-Pandemie
18 2021 Italien Italien Ungarn Ungarn Deutschland Deutschland 2021
19 2022 Corte Frankreich Frankreich Slowenien Slowenien Ungarn Ungarn 2022
20 2023 Mali Lošinj Frankreich Frankreich Kroatien Kroatien Slowenien Slowenien 2023
21 2024 Apolda Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich Schweiz Schweiz 2024

Aufstellung der Siegermannschaften aus deutschsprachigen Ländern

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Medaillenspiegel

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Offenes Turnier

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Platz Land Gold Silber Bronze
01 Deutschland Deutschland 8 7 6
02 Ungarn Ungarn 7 5 5
03 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 7 3 2
04 Kroatien Kroatien 6 2 4
05 Frankreich Frankreich 5 1 3
06 Italien Italien 3 6 2
07 Slowenien Slowenien 3 1 4
08 Osterreich Österreich 2 5
09 Tschechien Tschechien 1 5 4
10 Schweiz Schweiz 6 5
11 Slowakei Slowakei 3 2
12 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2
13 Niederlande Niederlande 1
Platz Land Gold Silber Bronze
01 Italien Italien 5 2 4
02 Deutschland Deutschland 4 5 2
03 Slowenien Slowenien 4 5 1
04 Ungarn Ungarn 3 1 6
05 Frankreich Frankreich 2 4
06 Kroatien Kroatien 1 1 2
07 Slowakei Slowakei 1 3
08 Osterreich Österreich 1 1
09 Tschechien Tschechien 1
10 Schweiz Schweiz 1
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Commons: Mitropapokal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien