Multiple

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Foto von Suppendosen
Dosen zum 50. Geburtstag der „Art of Soup“ von Andy Warhol

Ein Multiple (deutsch: Auflagenobjekt) ist eine künstlerische Arbeit der Gegenwartskunst, die aus einer Anzahl von seriell hergestellten gleichartigen Objekten besteht.[1] Der Künstler liefert einen Entwurf oder ein Modell, indem er Form, Größe, Materialien, Techniken und Auflage festlegt, während die Ausführung meist von spezialisierten Fachkräften übernommen wird, oft durch maschinelle Unterstützung oder in manufakturartiger Organisation.

Daniel Spoerri definierte die Richtlinien für das Multiple folgendermaßen – es sollte:

  1. durch keine historischen Vervielfältigungstechniken hergestellt werden
  2. die Arbeiten sollten ohne persönliche Handschrift auskommen und
  3. transportabel sein.

Auch Assemblagen werden teils als Multiple bezeichnet.

Mithilfe von 3D-Druckern ist es heutzutage sehr einfach, digitale Kunst massenhaft zu reproduzieren. Es hat sich eine eigene 3D-Kunst-Szene entwickelt, in der Modelle von verschiedenen Nutzern mit verschiedenen Materialien, Farben und Modifikationen nachgedruckt werden.

Die Geschichte des Multiples führt zurück zu den Ready-mades des Dadaisten Marcel Duchamp, der seine Kunstobjekte und Installationen bereits in den 1920ern teilweise seriell hergestellt hatte; so u. a. Fountain von 1917 und führt über den Surrealismus mit Künstlern wie Salvador Dalí in die Neuzeit zum Fluxus und zur Pop Art. Hier verwendeten Künstler wie Joseph Beuys,[2] Dieter Roth, Wolf Vostell und überwiegend Andy Warhol seriell produzierte Auflageobjekte in ihrem Werk. Bei Warhol ergibt sich das Multiple allein durch seine Technik, die Serigrafie, sie zieht sich durch sein gesamtes Werk (Brillo-Boxen, Cow-Wallpaper, Polaroids).

  • Claus Pias: Multiple, in: Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst, hrsg. v. Hubertus Butin, Köln 2002
  • Peter Weibel (Hrsg.): Kunst ohne Original. Multiple und Sampling als Medium: Techno-Transformationen der Kunst, Köln 1999
  • Peter Schmieder: unlimitiert. Der VICE-Versand von Wolfgang Feelisch. Unlimitierte Multiples in Deutschland, Köln 1998
  • Peter Weibel (Hrsg.): kunst ohne unikat / art without the unique. edition atelier 1985-1998, Köln 1998 (Kat. Neue Galerie, Landesmuseum Johanneum, Graz)
  • Katerina Vatsella: Edition MAT: Daniel Spoerri, Karl Gerstner und das Multiple : die Entstehung einer Kunstform, Hauschild Verlag. Bremen 1998, ISBN 978-3-931785-61-1.
  • The Great American Pop Art Store. Multiples of the Sixties, Santa Monica 1997 (Kat. University Art Museum, California State University)
  • Zdenek Felix (Hrsg.): Das Jahrhundert des Multiple. Von Duchamp bis zur Gegenwart, Oktagon Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-927789-29-1 (Kat. zur gleichnamigen Ausstellung, Deichtorhallen Hamburg, 1994)
  • Daniel Buchholz/ Gregorio Magnani (Hrsg.): International Index of Multiples from Duchamp to the Present, Köln 1993 Galerie Buchholz
  • Jörg Schellmann (Hrsg.): Joseph Beuys: Die Multiples. Werkverzeichnis der Auflagenobjekte und Druckgraphik, 8. Aufl. 1997, München/ New York 1997 (Edition Schellmann)
  • Multiples. Ein Versuch die Entwicklung des Auflagenobjektes darzustellen, Berlin 1974 (Kat. Neuer Berliner Kunstverein)
  • Multiples. The first Decade, Philadelphia 1971 (Kat. Philadelphia Museum of Art)
  • Ars Multiplicata. Vervielfältigte Kunst seit 1945, Köln 1968 (Kat. Wallraf-Richartz-Museum Köln)

Einzelnachweise

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  1. British Council – Art Collection – Whats On. 20. Februar 2014, archiviert vom Original am 20. Februar 2014; abgerufen am 27. August 2022.
  2. Gallery strikes a canny bargain. 9. Oktober 2002, abgerufen am 27. August 2022 (englisch).