Ognissanti in Via Appia Nuova

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ognissanti in Via Appia Nuova
Außenansicht

Außenansicht

Basisdaten
Konfession römisch-katholisch
Ort Rom, Italien
Diözese Erzbistum Rom
Patrozinium Allerheiligen
Baugeschichte
Bauherr Luigi Orione
Architekt Tullio Passarelli, Camillo Karl Schneider (Architekt)
Bauzeit 29. Juni 1914–1920
Baubeschreibung
Einweihung 31. Oktober 1920
Baustil neuromanisch
Funktion und Titel
Koordinaten 41° 52′ 47,6″ N, 12° 30′ 56,2″ OKoordinaten: 41° 52′ 47,6″ N, 12° 30′ 56,2″ O

Ognissanti in Via Appia Nuova (zu deutsch: Allerheiligenkirche an der Via Appia Nuova) ist eine Titeldiakonie und Pfarrkirche im römischen Quartier Appio-Latino. Sie wird von den Söhnen der göttlichen Vorsehung betreut.[1][2]

Luigi Orione erhielt 1908 von Papst Pius X. den Auftrag, die Gegend außerhalb von Porta San Giovanni zu evangelisieren. Er baute eine kleine Kapelle, die allen Heiligen gewidmet war. Diese wurde dann, als die Pfarrei wuchs, durch eine größere Kirche ersetzt.[3]

Der Bau wurde mit der Grundsteinlegung in Anwesenheit von Kardinalvikar Basilio Pompili begonnen. Der Entwurf stammte von Tullio Passarelli und Camillo Karl Schneider. Während des Ersten Weltkrieges ruhten die Bauarbeiten und wurden 1920 fertiggestellt. Am 31. Oktober 1920 wurde die Kirche von Vicegerent Giuseppe Palica geweiht. Am 29. Juni 1927 wurden in Anwesenheit von Basilio Pompili fünf Glocken geweiht.

Papst Benedikt XV. gründete mit der Päpstliche Bulle Nihil Sedi Apostolicae am 4. November 1919 die Pfarrei aus dem Gebiet von San Giovanni in Laterano. Die Grenzen wurden von Kardinalvikar Francesco Marchetti Selvaggiani mit dem Dekret Donec nova constituatur Paroecia am 16. Januar 1934 festgelegt.[2]

Angelo Giuseppe Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., besuchte die Kirche am 28. März 1921 privat.[4]

Am 7. März 1965 besuchte Papst Paul VI. die Pfarrei und feierte erstmals die Messe in italienischer Sprache in der ersten nachkonzilianen Version des Römischen Ritus. Hier wurden bestimmte Teile in Volkssprache und andere Teile wie der Kanon in lateinische Sprache gefeiert.[5]

Am 29. April 1969 wurde die Kirche von Papst Paul VI. zur Titeldiakonie erhoben.[6][7]

Es wurden mehrere Renovierungen durchgeführt. Die wichtigste war zwischen 1985 und 1991 und beinhaltete auch eine Altarraumneugestaltung.[3]

Am 3. März 1991 wurde die Pfarrei von Papst Johannes Paul II.[8] und am 7. März 2017 von Papst Franziskus[9] anlässlich des 50. Jahrtages der Messe von Papst Paul VI. besucht.[10][11]

Die Fassade besteht aus roten Ziegelsteinen mit einer Trifora im oberen Mittelteil. Im unteren Bereich sind drei Türen.[12] Der Campanile hat vier Stockwerke und ist etwas versteckt.

Innenansicht

Der Innenraum ist ein lateinisches Kreuz mit drei Kirchenschiffen, die durch Arkaden abgeteilt sind. Im rechten Kirchenschiff ist eine Statue, die von Papst Pius XI. gespendet wurde und die Pietà darstellt. Es wurde auch eine Tafel angebracht, um an die erste Messe in Landessprache durch einen Papst zu erinnern.[3]

Im Mittelschiff sind Fenster mit Glasmalereien von verschiedenen Heiligen wie die Marienerscheinung von Lourdes, Pius X. und Don Orione. Philipp Neri und die Märtyrer von Lorenzo werden im Seitenschiff als Fresko dargestellt.[3]

Das Mittelschiff endet neben einem Querschiff mit einer halbkreisförmigen Apsis. Auf dem Chorumgang ist eine Orgel aus dem Jahre 1965 mit elektrischer Traktur, 18 Registern, zwei Manualen und einem Pedal.[13]

Die bisherigen Titelträger waren:

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Claudio Rendina: Le chiese di Roma : storie, leggende e curiosità degli edifici sacri della Città Eterna, dai templi pagani alle grandi basiliche, dai conventi ai monasteri ai luoghi di culto in periferia. 1. ed. in questa collana. Newton Compton, Roma 2007, ISBN 978-88-541-0931-5, S. 276.
  2. a b Ente | Vicariatus Urbis. Abgerufen am 20. September 2017 (italienisch).
  3. a b c d Fronzuto, Graziano.: Organi di Roma : gli organi delle quattro basiliche maggiori. L.S. Olschki, Firenze 2008, ISBN 978-88-222-5674-4, S. 351.
  4. John XXIII, Pope, 1881-1963.: Il giornale dell’anima e altri scritti di pietà. Nuova ed. riv. e ampliata. San Paolo, Cinisello Balsamo (Milano) 2000, ISBN 978-88-215-4224-4, S. 366.
  5. La prima messa di Paolo VI in lingua italiana. In: LaStampa.it. (lastampa.it [abgerufen am 20. September 2017]).
  6. Ognissanti in Via Appia Nuova. In: GCatholic. (gcatholic.org [abgerufen am 20. September 2017]).
  7. David M. Cheney: Ognissanti in Via Appia Nuova (Cardinal Titular Church) [Catholic-Hierarchy]. Abgerufen am 21. September 2017.
  8. 3 marzo 1991, Visita pastorale alla Parrocchia romana di Ognissanti | Giovanni Paolo II. Abgerufen am 20. September 2017.
  9. Santa Messa nella Parrocchia romana di Ognissanti a Via Appia Nuova (7 marzo 2015) | Francesco. Abgerufen am 20. September 2017.
  10. Roma, visita Papa chiesa di Ognissanti: Paolo VI vi celebrò prima messa italiano. (ilmessaggero.it [abgerufen am 20. September 2017]).
  11. Papa Francesco, visita a Ognissanti per i 50 anni dalla prima messa in italiano. Abgerufen am 20. September 2017.
  12. Alemanno, Massimo.: Le chiese di Roma moderna. Armando, Roma 2007, ISBN 978-88-6081-147-9, S. 73.
  13. Fronzuto, Graziano.: Organi di Roma : gli organi delle quattro basiliche maggiori. L.S. Olschki, Firenze 2008, ISBN 978-88-222-5674-4.
Commons: Chiesa di Ognissanti (Roman Catholic church, Rome) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien