Ostrow

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Stadt
Ostrow
Остров
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Pskow
Rajon Ostrow
Oberhaupt Pawel Menschtschenkow
Erste Erwähnung 1342
Stadt seit 1777
Fläche 19 km²
Bevölkerung 21.668 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 1140 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 60 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7)81152
Postleitzahl 181350–181353
Kfz-Kennzeichen 60
OKATO 58 233 501
Website http://ostrovcity.narod.ru/
Geographische Lage
Koordinaten 57° 20′ N, 28° 21′ OKoordinaten: 57° 20′ 0″ N, 28° 21′ 0″ O
Ostrow (Europäisches Russland)
Ostrow (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ostrow (Oblast Pskow)
Ostrow (Oblast Pskow)
Lage in der Oblast Pskow
Liste der Städte in Russland

Ostrow (russisch О́стров, deutsch „Insel“) ist eine 21.668 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010)[1] zählende Stadt in Russland in der Oblast Pskow. Sie liegt 55 km südlich von Pskow, am Fluss Welikaja, der in den Peipussee mündet.

Der Ort wurde erstmals 1342 erwähnt. Zu jener Zeit war er eine Festung auf einer Insel (daher auch der Name) im Welikaja-Fluss. Die Lage an der westlichen Grenze der russischen Fürstentümer machte den Ort jahrhundertelang zu einem bevorzugten Angriffsziel ausländischer Eroberer. 1502 konnte die Festung einem Feldzug des Livländischen Ordens nicht standhalten und wurde daraufhin nahezu vollständig niedergebrannt und ausgeplündert. Außerdem wurde Ostrow im 16. Jahrhundert mehrmals von polnischen Interventen angegriffen. Erst 1582 kam es endgültig an das Zarentum Russland.

In den folgenden Jahrhunderten verlor Ostrow zunehmend seine Bedeutung als Festung, und nach den erfolgreichen Kriegszügen Peter des Großen Anfang des 18. Jahrhunderts war es auch keine Grenzstadt mehr. Eine gewisse Bedeutung erlangte der Ort im späten 18. Jahrhundert als Handelsplatz für Lein. Den Stadtstatus erhielt Ostrow mit der Gebietsreform 1777.

Während des deutschen Angriffs im Zweiten Weltkrieg war Ostrow zeitweise von der Wehrmacht besetzt und konnte unter anderem mit Hilfe von Partisanen wieder befreit werden. Einige von ihnen wurden von den Deutschen gefangen und hingerichtet, woran heute ein Mahnmal in der Stadt erinnert.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner
1897 6.268
1926 8.094
1939 12.849
1959 17.646
1970 22.369
1979 26.533
1989 29.060
2002 25.078
2010 21.688

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Wirtschaft und Verkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ostrow ist die Industrie nur in geringem Maße vertreten, unter anderem durch ein Elektromotorenwerk und mehrere Nahrungsmittelfabriken. In der Stadtumgebung wird bis heute Lein angebaut.

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kettenbrücke in Ostrow

Unter den Bauwerken der Stadt ist vor allem die Kettenbrücke über den Welikaja-Fluss aus den 1850er-Jahren markant. Sie wurde 1851–53 erbaut. Erhalten sind auch mehrere historische Kirchengebäude, wie die Dreifaltigkeitskathedrale (1790).

Auf dem nahegelegenen Militärflugplatz Ostrow ist seit 2013 die 15. Heeresflieger-Brigade stationiert, die mit Kampfhubschraubern vom Typ Mi-28N, Ka-52 und Mi-35M und schweren Transporthubschraubern Mi-26 ausgerüstet ist.[2]

Söhne und Töchter der Stadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. https://web.archive.org/web/20140416174332/http://german.ruvr.ru/2014_04_15/Russische-Hubschrauber-Insel-macht-die-Nato-nervos-4399/