Oswald Brozio

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Oswald Brozio (* 1. April 1934 in Königsberg (Preußen)) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler, -trainer und -funktionär.

In der Schulzeit war Brozio noch als Fußball-Torwart aktiv, ehe er als Student den Basketball entdeckte, mit dem BBC Linz 1956 e.V. antrat[1] und auch international mit den besten Universitätsmannschaften konkurrierte.[2] Brozio stieg 1965 mit dem SSV Ulm 1846 in die süddeutsche Oberliga auf,[3] ehe es ihn 1969 nach Heidenheim zog. 1972 gehörte er dem Gründungskollegium des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) an und hatte gleichzeitig ein Lehrdeputat an der Urspringschule in Schelklingen. Bereits drei Jahre zuvor wurde der vorübergehende Spielplatz des Progymnasiums mit einem Basketballspiel Schüler gegen Lehrer eingeweiht.[4]

Der Aufstieg 1985 in die 1. Damen-Basketball-Bundesliga mit dem Heidenheimer SB[5] basierte auf einer kontinuierlichen Aufbauarbeit Brozios in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung des MPG. Bereits vor den ersten nationalen Titeln rangierte die Basketballabteilung des HSB nach einer Erhebung der Landesjugendwarte im Jahr 1974 auf Rang drei in Süddeutschland hinter zwei Münchner Vereinen.[6] Ein Jahr später spielten sieben HSB-Jugendmannschaften um den Titel in Baden-Württemberg.[7] 1977 verpassten die C-Mädchen den ganz großen Erfolg des Gewinns einer Deutschen Vereins-Meisterschaft gegen den damals übermächtigen DJK Agon 08 Düsseldorf ganz knapp in eigener Halle,[8] konnten aber im selben Jahr[9] in einem spannenden Finale ausgerechnet gegen Linz, wo Brozio seine Basketball-Karriere begann, und 1979[10] die Deutsche Meisterschaft im Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia erringen. Dies gelang einem jüngeren Jahrgang ebenfalls im Bundesfinale 1982[11]. Im Jahr 1983 wurde dort der dritte Platz errungen, während das Vereinsteam die deutsche Vizemeisterschaft erreichen konnte.[12]

Die jahrzehntelange Aktivität ließ Brozio zum Schulsportbeauftragten des Basketballverbandes Baden-Württemberg werden.[13] 1985 wurde er vom Verband Deutscher Basketball-Trainer (VDBT) zum „Trainer des Jahres“ ernannt. Ebenfalls 1985 wurde sein Verein mit dem erstmals vergebenen Pokal des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg für die „beste Jugendarbeit im Land“ ausgezeichnet. Am 23. Januar 1987 wurde er mit der Goldenen Münze der Stadt für Verdienste um den Sport ausgezeichnet.[14] Im Mai 1995 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der französischen Stadt an der Loire, Saumur.[15] Anlässlich der abteilungsinternen Jubiläumsveranstaltung am 27. April 2019 zum 50-jährigen Wirken Brozios in Heidenheim wurde er von Klaus Dieter Marx vom Württembergischen Landessportbund und von Heinz Mörbe vom Deutschen Basketball Bund jeweils mit einer Ehrennadel in Gold ausgezeichnet.

Nach Oswald Brozio ist die württembergische Meisterschaft in der Altersklasse U10 („Oswald-Brozio-Pokal“) benannt.[16][17]

Einzelnachweise

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  1. Mannschaft mit Linzer Ambiente. BBC Linz 1956 e.V., abgerufen am 16. April 2023.
  2. Mitteilungsblatt 1. Quartal 1982 des Heidenheimer SB, S. 55 - Wir stellen vor: Träger der St. Georgs-Stafette
  3. Höhenflug begann mit Spiridon und Hosefelder. Augsburger Allgemeine, 17. November 2009, abgerufen am 16. April 2023.
  4. Jasmin Stahl: Kleine Geschichte des Max-Planck-Gymnasiums. Max-Planck-Gymnasium, abgerufen am 16. April 2023. Brozio ist auf dem Foto des Lehrer-Kollegiums vom Mai 1982 nicht vertreten.
  5. Mitteilungsblatt 1. Quartal 1985 des Heidenheimer SB, Titelseite
  6. Mitteilungsblatt 3. Quartal 1974 des Heidenheimer SB, S. 24.
  7. Mitteilungsblatt 1. Quartal 1976 des Heidenheimer SB, S. 39.
  8. Mitteilungsblatt 3. Quartal 1977 des Heidenheimer SB, S. 3.
  9. Mitteilungsblatt 3. Quartal 1977 des Heidenheimer SB, S. 3.
  10. Mitteilungsblatt 3./4. Quartal 1979 des Heidenheimer SB, Titelseite und S. 4.
  11. Mitteilungsblatt 3. Quartal 1982 des Heidenheimer SB, S. 39.
  12. Mitteilungsblatt 2. Quartal 1983 des Heidenheimer SB, S. 42.
  13. MuVaKi - Basketball in der Familie. Basketballverband Baden-Württemberg e.V., abgerufen am 16. April 2023.
  14. Heidenheimer Chronik 1987. bt-soft.de, abgerufen am 16. April 2023.
  15. Marc Hosinner: Das alles hat Geburtstagskind Oswald Brozio im Sport mit dem HSB und dem MPG erreicht. Heidenheimer Zeitung, 1. April 2024, abgerufen am 6. April 2024.
  16. Junge Doppelstädter freuen sich über Silber. Schwarzwälder Bote, 13. April 2016, abgerufen am 16. April 2023.
  17. Bezirksmeister! Tigers Tübingen, 9. April 2019, abgerufen am 4. Mai 2019.