Pietro Tenerani

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Porträt Pietro Teneranis von Francesco Gaj (1869)

Pietro Tenerani (* 11. November 1789 in Torano bei Carrara; † 14. Dezember 1869 in Rom) war ein italienischer Bildhauer.

Flora (1840)

Tenerani war in Rom Schüler der Bildhauer Antonio Canova und Bertel Thorvaldsen. Als Meisterschüler des letzteren war Tenerani an der Erschaffung des Grabmals von Eugène de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg, in der Münchener Michaelskirche beteiligt, wo er insbesondere die Genien des Lebens und des Todes schuf. Während der Arbeit an diesem Grabmal kam es zum Zerwürfnis mit Thorvaldsen, das 1829 zu einem gerichtlichen Vergleich führte.

1823 modellierte Tenerani für die Stadt Pisa einen „Christus am Kreuz“, den diese dann in Silber fertigen ließ und der Kirche San Stefano schenkte.

Bereits mit seinen ersten eigenständigen Werken, zum Beispiel „Amor“ und „Psyche“, konnte Tenerani aus dem Schatten seiner Lehrer treten und auch erste Aufträge erlangen. Die Accademia di San Luca gab Tenerani einen Lehrauftrag und ernannte ihn zum Professor. Als solcher hatte er viele Schüler, u. a. Aurelio Tiratelli. 1844 wurde Pietro Tenerani als auswärtiges Mitglied in die Académie des Beaux-Arts aufgenommen und 1847 in New York zum Ehrenmitglied (Honorary NA) der National Academy of Design gewählt[1]. Die Königliche Akademie von Belgien in Brüssel nahm ihn 1847 als assoziiertes Mitglied auf.[2]

Sein Amt als Dozent an der Kunstakademie hatte Tenerani bis an sein Lebensende inne. 1860 wurde er zum Generaldirektor aller römischen Museen und Galerien ernannt; dieser Titel war weniger ein Amt als vielmehr als Ehre gedacht.

Das künstlerische Werk Teneranis umfasst von der Gemme als Schaubild über Einzelstatuen bis hin zur monumentalen Figurengruppe für Brunnen ein großes Spektrum. Bereits von Zeitgenossen gelobt wurden seine Figuren als „...vortrefflich gearbeitet und für die Academie eine Zier“ (G. Romani).

Medaillenporträt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1853, einseitiger Bronzeguss, 87 mm: P. TENERANI <> SCULTORE – Halsbildnis nach rechts. Medailleur: Carl Friedrich Voigt (1800–1874).
  • die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Statue von Tenerani (in der 4. derzeit noch leeren Aedicula der Glyptothek-Ostfassade) wurde bislang nicht wieder ersetzt.
Amor, der Venus einen Dorn ausziehend (1825)
  • Psyche mit der Büchse der Pandora
  • Amor, der Venus einen Dorn ausziehend
  • Kreuzabnahme (1842, Marmorrelief, Kapelle Torlonia, Lateran)
  • Christliches Liebespaar, den Märtyrertod erleidend
  • Grabmal der Herzogin von Lante (Santa Maria sopra Minerva)
  • Teresa Pelzer Grabstätte (1852, Cerasi Kapelle, Santa Maria del Popolo)
  • Oreste Raggi, Della vita e delle opere di Pietro Tenerani, del suo tempo e della sua scuola nella scultura, libri tre, Succ. Le Monnier, 1880.
  • Harald Tesan: Thorvaldsen und seine Bildhauerschule in Rom. Böhlau, Köln 1998, ISBN 3-412-14197-6.
  • Jane Turner (Hg.), The Dictionary of Art, Bd. 30, S. 459. New York, Grove, 1996. ISBN 1-884446-00-0.
  • Stefano Grandesso, Pietro Tenerani (1789-1869), Silvana Editoriale, Cinisello Balsamo, 2003, ISBN 88-8215-678-8 - ISBN 978-88-8215-678-7.
Commons: Pietro Tenerani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. nationalacademy.org: Past Academicians "T" / Tenerani, Pietro Honorary 1847 (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nationalacademy.org (abgerufen am 17. Juli 2015)
  2. Académicien décédé: Pietro Tenerani. Académie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-Arts de Belgique, abgerufen am 5. März 2024 (französisch).