Pteropus

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Pteropus

Indischer Riesenflughund (Pteropus giganteus)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Familie: Flughunde (Pteropodidae)
Unterfamilie: Pteropodinae
Tribus: Pteropodini
Gattung: Pteropus
Wissenschaftlicher Name
Pteropus
Erxleben, 1777
Verbreitungsgebiet
Verbreitungsgebiet der Gattungsmitglieder mit wenigen nicht eingeschlossenen Arten.

Pteropus ist eine artenreiche Gattung in der Familie der Flughunde[1] mit Vertretern auf Inseln im Indischen Ozean, im Süden des asiatischen Festlandes, in Südostasien, in der Region Australis sowie in Ozeanien. In verschiedenen Abhandlungen werden die Arten in Artengruppen eingeteilt.[2]

Die schwanzlosen Gattungsmitglieder variieren stark in ihrer Größe mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 170 bis 406 mm, einer Unterarmlänge von 85 bis 228 mm und einer Flügelspannweite von 610 bis 1700 mm. Während Männchen großer Arten wie Kalong, Indischer Riesenflughund oder Pteropus mahaganus ein Gewicht von 1,1 bis 1,6 kg erreichen können, sind Vertreter wie der Maskenflughund nur 100 bis 150 g schwer. Allgemein hat das Fell eine graue, braune oder schwarze Grundfarbe sowie oft einen gelbgrauen Kragen im Schulterbereich. Typisch ist ein markanter Geruch.[2]

Mehrere Arten, die auf Inseln verbreitet sind, wandern zwischen diesen, wenn die Abstände nicht zu groß sind. Wanderungen von 40 bis 60 km zwischen dem Tagesversteck und den Nahrungsquellen sind keine Seltenheit. Als Habitat dienen feuchte Wälder und Sumpfgebiete. Die Exemplare ruhen am Tage oder selten nachts meist im Astwerk hoher Bäume, die über dem Wald herausragen. Am Ruheplatz, der bei verschiedenen Populationen über mehrere Jahrzehnte genutzt wird, bilden sich mehr oder weniger große Kolonien, die bei manchen Arten hunderttausende Mitglieder haben können. Die Pteropus-Arten fressen vorwiegend Fruchtsaft, den sie im Mund auspressen. Bei weichen Früchten wie Bananen, wird die ganze Frucht verzehrt. Gelegentlich kommen Nektar und Pollen als Nahrung vor. Die Exemplare stillen ihren Durst an Wasserstellen und nehmen zeitweise Meerwasser zu sich, vermutlich zur Aufnahme von Mineralien.[2]

Je nach Art bestehen die Kolonien aus Männchen und Weibchen oder zur Zeit der Aufzucht der Nachkommen nur aus Weibchen. Bei verschiedenen Gattungsvertretern lebt ein Männchen mit mehreren Weibchen zusammen. Gelegentlich werden andere Arten von Flughunden am Ruheplatz geduldet. Die Fortpflanzung erfolgt allgemein so, dass die Nachkommen einer Population etwa gleichzeitig geboren werden. Die Geburten finden je nach Lage nördlich oder südlich des Äquators im Frühjahr und zeitigen Sommer statt. Arten mit zwei Paarungszeiten oder ganzjähriger Fortpflanzungszeit sind selten. Nach einer Trächtigkeit von 140 bis 192 Tagen kommt ein Neugeborenes vor. Dieses wird in den ersten Tagen oftmals von der Mutter getragen und drei bis sechs Monate gesäugt. Die Geschlechtsreife tritt bei Pteropus melanotus nach etwa 6 Monaten und bei den meisten anderen Arten nach 18 bis 24 Monaten ein. Ein Exemplar des Indischen Riesenflughundes lebte 31 Jahre und 5 Monate.[2]

Bedeutung der Arten für Pflanzen und Menschen

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Diese Flughunde sind ein wichtiger Faktor bei der Bestäubung von Blütenpflanzen und bei der Verbreitung von Pflanzensamen. Mehrere Arten werden wegen ihres Fleisches gejagt oder in der traditionellen Medizin verwendet. Exemplare, die ihre Nahrung in Obstplantagen gewinnen, gelten als Schädlinge und werden mit Gift oder Waffen bekämpft. Diese Maßnahmen führen bei Arten mit einem begrenzten Verbreitungsgebiet, in dem Schutzzonen fehlen, zu einer deutlichen Abnahme des Bestandes.[2] Die IUCN listet unter anderem den Komorenflughund, den Aru-Flughund und Pteropus howensis als vom Aussterben bedroht (critically endangered). Vier Arten sind bereits in historischer Zeit ausgestorben.[3]

Arten und Verbreitung

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Laut Walker’s Mammals of the World (1999) wird die Gattung in folgende Artengruppen eingeteilt[2] (Verbreitung laut IUCN[3]):

Die Art Pteropus leucopterus wurde in die Gattung Desmalopex überführt.[3]

Einzelnachweise

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  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Pteropus).
  2. a b c d e f Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Band 1. 6. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, S. 264–271, ISBN 0-8018-5789-9.Pteropus
  3. a b c Pteropus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015. Abgerufen am 30. Mai 2023.