Ratsapotheke (Einbeck)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Einbecker Ratsapotheke

Die Ratsapotheke in Einbeck (Adresse: Marktplatz 15/17 in Einbeck) ist ein Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert.

Das Tonnengewölbe bzw. der dreischiffige Keller sind noch vor dem Stadtbrand von Einbeck im Jahr 1540 entstanden. Für 1561 sind Stuckreste im Treppenhaus nachgewiesen. Das Gebäude selbst besteht aus einem Fachwerkdoppelhaus. Dabei ist die östliche Braustelle nach 1562 und die westliche Braustelle um 1590 durch die Familie Diek umgebaut worden.[1] Das dreigeschossige Wohn- und Wirtschaftsgebäude steht mit seiner Eckbebauung am Marktplatz gegenüber dem alten Rathaus. Unter dem Satteldach befindet sich noch eine Radwinde. Im Innenhof befindet sich ein Torbogen mit vier Wappen. Das Renaissance-Wappen der Familie Raven zeigt die Swastika.

Eine Apotheke ist im 17. Jahrhundert zeitweise wieder nachgewiesen. Die Ratsapotheke zog allerdings in ein Gebäude an der Langen Brücke. 1820 zog die Ratsapotheke hier auf Veranlassung des Apothekers Heinrich Bolsdorf, Neffe des Morphium-Entdeckers Friedrich Sertürner, wieder zurück.

In einer dreiphasigen Restaurierung wurde von 1994 bis 1998 die Fassade saniert.

Die Ratsapotheke wurde 1958 als Kulisse für den Film „Vater, Mutter und neun Kinder“ mit Heinz Erhardt genutzt.

Das Gebäude ist aus geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz gestellt worden (§ 3 Abs. 2 NDSchG). Zugleich gehört es zur Gruppe baulicher Anlagen Markt Kirchspiel.[2]

  • Daniela Mohr: Alte Apotheken und pharmaziehistorische Sammlungen. Callwey, München u. a. 1992, S. 38–39.
  • Thomas Kellmann: Baudenkmale in Niedersachsen. Band 7.3. Stadt Einbeck. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Michael Imhof Verlag, Petersberg bei Fulda 2017. ISBN 978-3-7319-0511-0. S. 383.
  • Gerd Weiß, Georg Dehio: Dehio-Handbuch Bremen, Niedersachsen – Handbuch der Kunstdenkmäler. Deutscher Kunstverlag, München 1992. ISBN 3-422-03022-0. S. 433.
Commons: Ratsapotheke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. DEHIO-Handbuch Bremen, Niedersachsen, S. 433.
  2. Denkmalatlas Niedersachsen: Ratsapotheke ID: 37881302

Koordinaten: 51° 49′ 6,2″ N, 9° 52′ 2,3″ O