Richard Ellis (Mediziner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Richard White Bernhard Ellis OBE FRCP[1] (* 25. August 1902 in Leicester; † 15. September 1966 in London) war ein britischer Pädiater.

Werdegang und Werk

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Richard Ellis studierte an der Leighton Park School und am King’s College in Cambridge. Seine medizinische Ausbildung absolvierte er 1926 am Londoner St Thomas’ Hospital. Die Ausbildung zum Facharzt für Pädiatrie erhielt er in den Vereinigten Staaten am Children’s Hospital in Boston bei Kenneth Blackfan. Danach ging Ellis wieder zurück nach London, wo er am Guy’s Hospital arbeitete.

Während des Zweiten Weltkriegs diente Ellis in Nordafrika, Italien und Belgien; zuletzt im Rang eines Wing Commanders. Nach dem Krieg erhielt Ellis 1946 eine Professur am Department for Child Life and Health der University of Edinburgh.[2] 1952 wurde er zum Mitglied der Royal Society of Edinburgh gewählt.[3] Aus gesundheitlichen Gründen ging er 1964 in Ruhestand und verstarb zwei Jahre später in London.

Ellis ist Autor oder Co-Autor von einer Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen. 1940 veröffentlichte er zusammen mit dem niederländischen Pädiater Simon van Creveld einen Artikel über eine neue Erkrankung, die beide chondroektodermale Dysplasie nannten.[4] Später wurde diese Erbkrankheit nach ihren Erstbeschreibern in Ellis-van-Creveld-Syndrom umbenannt. Eine Anekdote besagt, dass sich die beiden Autoren im Zug zufällig trafen, als sie auf dem Weg zu einer medizinischen Tagung waren. Während des Gesprächs stellten beide fest, dass jeder von ihnen eine Veröffentlichung über die gleiche Erkrankung plante. Sie beschlossen die Veröffentlichung gemeinsam vorzunehmen. Wegen des besseren Klangs (Euphonie) und der alphabetischen Reihenfolge wurde Ellis der Erstautor.[5]

Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • R. W. Ellis (Hrsg.): Child Health and Development. 4. Ausgabe, J. & A. Churchill, 1966.
  • R. W. Ellis, R. G. Mitchell: Disease in infancy and childhood. 5. Ausgabe, E. & S. Livingstone, 1965.
  • R. G. Mitchell, R. W. Ellis: Child life and health. 5. Ausgabe, Verlag Churchill, 1970, ISBN 0-7000-1478-0

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Diseases of the nervous system. (PDF; 96 kB) In: Arch Dis Child. 22, 1947, S. 184. doi:10.1136/adc.22.111.184
  2. Child Life and Health. (Memento vom 28. Februar 2012 im Internet Archive) University of Edinburgh, abgerufen am 10. Januar 2012
  3. Fellows Directory. Biographical Index: Former RSE Fellows 1783–2002. Royal Society of Edinburgh, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  4. R. W. Ellis, S. van Creveld: A Syndrome Characterized by Ectodermal Dysplasia, Polydactyly, Chondro-Dysplasia and Congenital Morbus Cordis: Report of Three Cases. In: Archives of disease in childhood. Band 15, Nummer 82, 1940, S. 65–84, ISSN 0003-9888. PMID 21032169. PMC 1987729 (freier Volltext).
  5. V. C. Baum, J. E. O’Flaherty: Anesthesia for genetic, metabolic, and dysmorphic syndromes of childhood. Ausgabe 2, Lippincott Williams & Wilkins, 2006, ISBN 0-7817-7938-3, S. 120. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche