Robert Schuster (Regisseur)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Robert Schuster (* 3. Februar 1970 in Meißen) ist ein deutscher Regisseur und Hochschullehrer.

Robert Schuster absolvierte von 1991 bis 1992 ein Grundstudium in Theaterwissenschaften und Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1992 wechselte er zum Studium für Schauspielregie an die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, wo er seinen Studienkollegen Tom Kühnel kennenlernte, mit dem zusammen er in den weiteren Jahren ein Regieteam bildete. Bereits mit ihren frühen Inszenierungen machten Schuster und Kühnel überregional auf sich aufmerksam und wurden schnell zu den Newcomern des deutschen Theaters gezählt. Bernd Wilms, damaliger Intendant des Maxim Gorki Theaters, wurde auf das Regieduo aufmerksam und nachdem sie für ihre Inszenierung Die Maßnahme von Bertolt Brecht am bat Theater Berlin 1994 den Max-Reinhardt-Preis der Republik Österreich erhielten, wurden Schuster und Kühnel kurz darauf mit ihrer Inszenierung Weihnachten bei Iwanows von Alexander Iwanowitsch Wwedenski am Berliner Maxim Gorki Theater mit dem Friedrich-Luft-Preis in Berlin ausgezeichnet. 1997 gründete Schuster mit Christian Tschirner das Autorenkollektiv Soeren Voima. Es folgten gemeinsame Inszenierungen von Schuster/Kühnel am Berliner Maxim-Gorki-Theater, dem Bremer Theater und anschließend ein festes Engagement am Schauspiel Frankfurt. Ihre Peer-Gynt-Inszenierung von Henrik Ibsen bescherte dem Frankfurter Schauspielhaus einen überregionalen Erfolg, und 1997 erhielten sie den Otto-Kasten-Preis, einen „Förderpreis der deutschen Intendanten“.

Von 1999 bis 2002 leitete Schuster gemeinsam mit Tom Kühnel das TAT im Bockenheimer Depot in Frankfurt am Main. 2001 wiederbelebten sie die Tradition der experimenta am TAT. Einer Einladung der UNO folgten Schuster und Kühnel im Jahre 2000 nach New York, wo sie ihre Berliner Schaubühnen Inszenierung Kontingent als Autorenkollektiv Soeren Voima, den Diplomaten und Staatsmännern zeigten. Seit dem Jahre 2000 inszeniert Schuster für die Oper und das Schauspiel allein. Unter anderem am Theater Basel, am Theater Bremen, am Leipziger Schauspielhaus, am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Theater Freiburg, Schauspiel Frankfurt und dem Deutschen Theater Berlin. 2001 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste berufen. 2004 wurde er als Professor für Regie an die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ berufen. 2012 folgte sein erster Spielfilm Draussen ist Drüben, eine Auseinandersetzung mit seiner Kindheit und Jugend in der DDR. Seine Inszenierung Die Ratten von Gerhart Hauptmann in Freiburg 2011 wurde vom Feuilleton sehr euphorisch aufgenommenen.

Er ist jüngerer Bruder des Biophysikers Stefan Schuster.

1994–2013