Rudolf IV. (Hachberg-Sausenberg)

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Markgraf Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg (1426–1487)- Foto seiner Statue in der Kollegiatkirche Neuenburg (Neuchâtel) neben dem Kenotaph der Grafen von Neuenburg

Markgraf Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg (* 1426/27 auf der Burg Rötteln; † 12. April 1487 ebenda) regierte von 1444 bis 1487 die Markgrafschaft Hachberg-Sausenberg und ab 1447 die Grafschaft Neuenburg am See. Durch seine Stellung im deutschen Reich und seine Verbindungen ins Herzogtum Burgund und zur Eidgenossenschaft wurde er vielfach als Vermittler angerufen.

Rudolf stammte aus dem Haus Hachberg-Sausenberg, einem Seitenzweig des Hauses Baden (und damit der Zähringer) und war der Sohn des Markgrafen Wilhelm von Hachberg-Sausenberg und der Elisabeth von Montfort-Bregenz.

Rudolf heiratete 1447 Marguerite de Vienne († 1477), die Enkelin des Grafen Wilhelm III. von Vienne.[1] Nach dem Tod von Rudolfs Schwager und einem Vergleich mit Wilhelm von Vienne zu Mombis erbte Rudolfs Ehefrau Margaretha 1467 die Herrschaft Sainte-Croix und die Herrschaften Louhans, Seurre und Joux.[2]

Bekannt sind folgende Kinder:[3]

Als Witwer hatte der Markgraf noch folgende Kinder aus zwei unehelichen Verbindungen.

Mit Barbara Ehinger:

  • Barbara[8] (* 1480; † 1550) 1. ⚭ 9. August 1502 Philipp von Chastellux[9] 2. ⚭ 1529 Philippe von Champignolles, Herr von Villemolin[10]

Mit N. Keller:

  • Olivier von Hochberg (* 1484; † 1558)[11]

Der Bischof von Konstanz, Otto III. von Hachberg war ein Onkel von Rudolf IV.

Verwandtschaft mit den Grafen von Freiburg

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Die Verbindung zwischen den Markgrafen von Hachberg-Sausenberg und den Grafen von Neuenburg/Freiburg

Durch die Verwandtschaft mit den Grafen von Freiburg konnte Rudolf das von ihm regierte Territorium deutlich erweitern. Rudolfs Großvater, Rudolf III. von Hachberg-Sausenberg heiratete 1387 in zweiter Ehe Anna von Freiburg. Deren Bruder Konrad wurde 1395 Graf von Neuenburg. Konrads Sohn Johann war 1441 bis 1444 Rudolfs Vormund. Johanns Kinder aus seiner Ehe mit Marie von Chalon-Arlay, der Tochter des Lehensherrn von Neuenburg, verstarben alle bereits im Kindesalter.

Nach der Abdankung des Vaters (1441) zugunsten von Rudolf und dessen Bruder Hugo übernahm zunächst der Onkel, Graf Johann von Freiburg, bis 1444 als Vormund die Regierung.[12] Seit 1441 führte Rudolf den Titel Markgraf von Hachberg-Sausenberg und seit 1447 jenen eines Grafen von Neuenburg am See. Über Rudolfs Bruder Hugo, der 1444 noch zusammen mit Rudolf die Markgrafschaft übernahm, finden sich keine späteren urkundlichen Erwähnungen und es wird daher angenommen, dass er 1445 starb.

Territoriale Expansion

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Herrschaft Badenweiler

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Am 8. September 1444 schenkte Johann von Freiburg seinen eben aus der Vormundschaft entlassenen Neffen 2. Grades, Rudolf und Hugo von Hachberg-Sausenberg, seine Herrschaft Badenweiler mit der Burg Baden. Damit entstand aus der Landgrafschaft Sausenberg, sowie den Herrschaften Rötteln und Sausenberg (zusammen Oberamt Rötteln) ein großes weitgehend geschlossenes Herrschaftsgebiet zwischen Basel und Freiburg, das späterhin Markgräflerland benannt wurde.[13]

Grafschaft Neuenburg am See

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Bereits im Mai 1450 setzte Johann von Freiburg vor eine Pilgerreise nach Rom Rudolf als alleinigen Erben ein. Auch in der Folgezeit bemühte sich Johann seinen Neffen bereits zu seinen Lebzeiten als Nachfolger zu etablieren, da die Rechtslage einen Erbgang eigentlich ausschloss. So war Rudolf 1454 auch an der Gewährung eines neuen Stadtrechts für Neuenburg beteiligt.[14] Auch Bern wurde als Schutzmacht in die Nachfolgeregelung einbezogen.

Rechtsstellung der Grafschaft Neuenburg

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Zeitraum Rechtsstellung Anmerkungen
1033 bis 1127 reichsunmittelbares Lehen Belehnung durch Kaiser Konrad II.; nach salischem Recht Reichsmannlehen
1127 bis 1218 Reichslehen unter dem Rektorat von Burgund zwischen dem Reich und dem Lehensnehmer stand das Rektorat unter den Zähringern
1218 bis 1288 reichsunmittelbares Lehen nach dem Absterben der Zähringer entfiel auch das Rektorat
1288 bis 1395 Reichsafterlehen 1288 Rückgabe des Lehens an König Rudolf von Habsburg; Vergabe des Reichslehens durch diesen an Johann I. von Chalon und Weitergabe durch diesen als Afterlehen an die Grafen von Neuenburg
1395 bis 1458 Reichsafterlehen Nach dem Tod der Gräfin Isabella von Neuenburg machte Johann (Jean) III. von Chalon 1395 und 1404 den Heimfall des erledigten Lehens geltend um die Rechtmäßigkeit der Erbfolge von Isabella auf Konrad III. von Freiburg anzufechten.[15] Durch Intervention Berns zugunsten der Grafen von Freiburg und durch die 1416 geschlossene Hochzeit zwischen Johann von Freiburg und Marie von Chalon-Arlay konnte der Konflikt beigelegt werden.

Der Übergang Neuenburgs an die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg

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Nachdem Graf Johann kinderlos starb († 19. Februar 1458) stellte sich der damalige Lehensherr, Louis II. de Chalon wieder auf den Standpunkt, dass das Lehen damit heimgefallen sei. Der von Graf Johann eingesetzte Erbe, Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg, beeilte sich sofort um Aufnahme in das Bürgerrecht der Städte Bern und Solothurn. Am 7. April 1458 wurde Rudolf von Bern als Regent der Grafschaft Neuenburg anerkannt und als Bürger von Bern aufgenommen. Am 10. April huldigte ihm die Bürgerschaft von Neuchâtel. Da auch die Stadt Berner Bürgerrecht hatte, ließ sich Bern die Entscheidung in Streitsachen zwischen Graf und Stadt zusichern und damit eine Art Oberherrschaft.[16] Rudolf übernahm aufgrund des Testaments von Johann die Grafschaft Neuenburg mit dem Château de Neuchâtel und weiteren Herrschaften in der Freigrafschaft Burgund. Rudolf anerkannte die Lehenshoheit des Grafen von Chalon und bot diesem am 25. April 1458 die Huldigung an, was aber von diesem abgelehnt wurde.[17]

Rudolf wandte sich zudem an den Testamentsvollstrecker, den Erzbischof von Besançon, Quentin Ménart[18], der beim Grafen von Chalon zugunsten Rudolfs intervenierte. Louis de Chalon wandte sich nun an Papst Pius II., der 1459 den Entscheid des Erzbischofs bestätigte. Eine Beschwerde des Grafen von Chalon bei Kaiser Friedrich III. als oberstem Lehensherrn blieb ohne Antwort. Derweil konnte Rudolf seine Position in Neuenburg mit Unterstützung Berns festigen. Bern und die Alte Eidgenossenschaft hatten kein Interesse daran, dass eines der mächtigen französischen Geschlechter in der unmittelbaren Nachbarschaft regierte.[19] Rudolf war fortan Bern zu Dank verpflichtet, was auch zu seiner Parteinahme in den Burgunderkriegen führte.

Nach dem Tod der Herzogin Marie von Nemours († 1707), Comtesse de Saint-Pol als Erbtochter des Hauses Orléans-Longueville erhob im Juni 1707 der preußische Gesandte Graf Ernst von Metternich in Neuenburg die preußischen Ansprüche dar, die an die Suzeränitätsrechte des 1530 verstorbenen Philibert von Chalon anknüpften. Die Begründung des preußischen Rechtsanspruchs rollt die ganze Geschichte auf und bezeichnet die Lehensfolge im Jahre 1458 durch Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg als unrechtmäßig.[20]

Unterschrift des marquis de Rothelin Rodolphe IV. de Hochberg

Rudolf begleitete 1451/52 den deutschen König Friedrich III. auf seinem Zug nach Rom zur Kaiserkrönung. Am 9. Juli 1454 besuchte der burgundische Herzog, Philipp der Gute, den Markgrafen Rudolf IV. auf der Burg Rötteln, die damit für einen Tag den Glanz höfischen Lebens sah. Bereits seit den 1430er Jahren stand Rudolf als Kammerherr und Rat im Sold des Herzogs. Mit dem Herzog war eine größere Reisegesellschaft mit etwa 300 Pferden unterwegs.[21] Der Herzog befand sich auf der Rückreise vom sogenannten Türken-Reichstag in Regensburg, den Kaiser Friedrich III. einberufen hatte und der vom 23. April bis 21. Mai 1454 dauerte. Es ging dabei um Pläne zur Rückeroberung von Konstantinopel.[22] Die Gesellschaft hatte ihren Weg über Freiburg im Breisgau und Neuenburg am Rhein genommen. Am Folgetag ging es weiter nach Basel und von da nach Neuenburg am See, wobei der Herzog vom Markgrafen begleitet wurde, der ihn auch auf seinem Schloss Neuenburg bewirtete.[23]

Rudolf war am burgundischen Hof als marquis de Rothelin eine bekannte Figur, der Herzog Philipp der Gute war namensgebender Taufpate des 1452 geborenen Sohnes Philipp von Hachberg-Sausenberg. 1465 beteiligte Rudolf sich an der Seite von Herzog Philipp an der Adelsrevolte gegen den französischen König Ludwig XI. (Ligue du Bien public). Rudolf war auch Bürger von Bern und Solothurn, womit er in Frankreich, Burgund, Deutschland und der Eidgenossenschaft Verbindungen hatte. Herzog Karl der Kühne von Burgund ernannte ihn 1467 zum Gouverneur des Herzogtums Luxemburg. Er nahm dieses Amt bis 1477 wahr.[24]

Waldshuterkrieg und Vertrag von Saint-Omer

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Herzog Sigmund und Karl bei der Verpfändung. Fiktive Darstellung in der Bilderchronik von Diebold Schilling dem Jüngeren

1468 vermittelten Rudolf und sein Landvogt Hans von Flachslanden im Waldshuterkrieg zwischen Herzog Sigmund von Österreich und den Eidgenossen. Am 14. August 1468 nahmen die Vermittler Kontakt mit den eidgenössischen Hauptleuten auf, und am 16. August begannen in Dogern die Friedensverhandlungen, wo am 27. August der Friedensvertrag (die sogenannte Waldshuter Richtung) unterzeichnet wurde.[25] In diesem Vertrag verpflichtete sich Herzog Siegmund von Österreich-Tirol, bis zum 24. Juni 1469 eine Kriegsentschädigung von 10 000 Gulden zu bezahlen. Als Sicherheit diente den Eidgenossen Waldshut und der vorderösterreichische Schwarzwald.[26]

Um die im Waldshuter Vertrag vom 27. August 1468 festgelegte Entschädigungssumme bis 22. Juni 1469 an die Eidgenossen zu finanzieren wandte sich Siegmund an den Herzog von Burgund, Karl den Kühnen. Im Vertrag von Saint-Omer (9. Mai 1469) verpfändete Siegmund große Teile der österreichischen Vorlande im Breisgau und Oberelsass für 50 000 Gulden an Karl den Kühnen. Markgraf Rudolf war bei der Unterzeichnung des Vertrages zugegen.[27] Da sich die vorderösterreichischen Landstände vorgängig erboten hatten die Entschädigungssumme von 10 000 Gulden aufzubringen, ist von einem politischen Kalkül Siegmunds auszugehen, der Burgund gegen die Eidgenossen aufbringen wollte,[28] deren verbündete Stadt Mulhouse mitten im oberelsässischen Pfandgebiet lag und damit ein potentieller Konfliktherd war.

Bereits am 10. April 1469 – also noch vor Unterzeichnung des Vertrags von St. Omer – hatte Karl der Kühne seinen Gefolgsmann Peter von Hagenbach zum Landvogt für die Pfandgebiete bestimmt, was aber zunächst noch geheim gehalten wurde.[29] Zunächst setzte der Burgunderherzog eine Übernahmekommission ein, deren Leitung dem Markgrafen Rudolf übertragen wurde. Peter von Hagenbach gehörte dieser Kommission auch an. Weitere Mitglieder waren:[30]

Die Übernahme der Pfandlande durch Burgund wurde am 17. August 1469 mit der Huldigung von Breisach abgeschlossen, die Markgraf Rudolf als „Verweser und Regierer der Lande“[33] entgegennahm. Die Übernahmekommission versuchte nun die von Siegmund bereits früher verpfändeten Teile der Vorlande auszulösen. Aus strategischen Gründen hatte dabei Rheinfelden mit dem Rheinübergang Priorität. Die Stadt Basel hatte das Pfand noch nicht übernommen und war bereit gegen die entsprechende Zahlung darauf zu verzichten. Markgraf Rudolf musste jedoch mehrfach um Zahlungsaufschub bitten, da der Burgunderherzog die nötigen Mittel nicht rechtzeitig zur Verfügung stellte.[34] Anfang November 1469 beendete die Übernahmekommission ihre Arbeit und Peter von Hagenbach trat die Regierung als Landvogt an. In Ensisheim wurde ein Regierungskollegium mit zwölf Mitgliedern eingesetzt, deren Präsidium Hans Bernhard von Gilgenberg übernahm und damit Stellvertreter des Landvogts war. Ein Mitglied des Kollegiums war der frühere Röttler Landvogt des Markgrafen Rudolf, Peter Reich von Reichenstein.[35] Das Regierungskollegium war auch das höchste Gericht der Pfandlande.

Vermittler in den Hochzeitsverhandlungen zwischen den Häusern Habsburg und Burgund

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1470 sollte Rudolf im Auftrag von Herzog Karl den Erzherzog Sigismund für den burgundischen Plan gewinnen, der die Vermählung von Karls Tochter, Maria von Burgund, mit Maximilian im Gegenzug zur Ernennung Karls zum deutschen König vorsah.[36][37]

Versuch zur Absicherung der badischen Herrschaften

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Rudolf war sich bewusst, dass seine Stellung als Lehensherr des deutschen Reiches einerseits und seinen burgundischen Interessen andererseits ihn in eine gefährliche Lage bringen konnten. Um die badischen Herrschaften seiner Familie zu erhalten, nahm er daher Verhandlungen mit Markgraf Karl I. und dessen Sohn Albrecht von der badischen Hauptlinie auf. Kurz vor seinem Tode holte Rudolf zudem einen Sohn Christoph von Badens, Philipp, an seinen Hof.[38] Die Verhandlungen kamen zu keinem Abschluss, wurden aber später von Rudolfs Sohn Philipp mit Christoph von Baden wieder aufgenommen und 1490 zum Abschluss gebracht.

Die Bautätigkeit

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Rudolf IV. baute die Burgen Rötteln (1468:Unteres Tor in der Vorburg; 1471: Flankierungsturm in der Oberburg) und Burg Baden aus. Von 1479 bis 1482 ließ er die abgebrannte Stadtkirche von Schopfheim wieder aufbauen. Auch in der Klosterkirche von Weitenau und den Kirchen von Egringen und Rötteln finden sich Spuren seiner Bautätigkeit.[39]

Wappen Rudolf IV.

Im ersten und vierten Feld des Wappenschildes in Gold ein roter Schrägbalken (Wappen des Hauses Baden) und im zweiten und dritten Feld des Wappenschildes in Gold ein roter Pfahl belegt mit drei silbernen Sparren (Wappen der Grafen von Neuenburg).

Rudolf und die zeitgenössische Literatur

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Illustration zur 84. Geschichte der Cent Nouvelles Nouvelles

Rudolf und Melusine

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Der Berner Patrizier Thüring von Ringoltingen widmete seine 1456 erschienene deutsche Version der Erzählung Melusine dem Markgrafen Rudolf.[40] Es wird angenommen, dass Rudolf durch seine Verbindungen zum Hof des burgundischen Herzogs Philipp dem Guten Zugang zur französischen Versversion von Couldrette[41] hatte und diese von Ringoltingen zur Verfügung stellte. Die Annahme, dass von Ringoltingen eine Auftragsarbeit für Rudolf erstellte,[42] wird teilweise angezweifelt[43] entspricht aber der vorherrschenden Meinung.

Das Teufelsweib

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Um 1467 erschien die französische Geschichtensammlung Cent Nouvelles Nouvelles, die dem burgundischen Herzog, Philipp dem Guten, gewidmet war. Die Sammlung wurde lange Antoine de La Sale zugeschrieben, aber inzwischen wird ein Anonymus als Sammler und teilweise Autor dieser Geschichten angenommen. Zur 84. Geschichte ist vermerkt,[44] dass sie vom marquis de rothelin stammt, d. h. von Rudolf IV.[45][46]

Rudolf und Antonius von Pforr

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Der Übersetzer des Buches der Beispiele, einer literaturgeschichtlich einflussreichen Übersetzung der indischen Geschichtensammlung Panchatantra, Antonius von Pforr, war in den 1450er-Jahren ein Rat des Markgrafen Rudolf.[47]

  • Gérard Pelot: Les personnalités de Rodolphe, Philippe et Jeanne de Hochberg. In: Les derniers grands feux (?) d’une maison comtoise et bourguignonne : Guillaume de Vienne, seigneur de Saint-Georges et de Sainte-Croix, 1362-1437. Histoire. Université de Franche-Comté, Band IV, 2012, S. 1075–1091. Archive ouverte HAL
  • Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte. Lörrach 1965, S. 65.
  • Fritz Schülin: Binzen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte. Schopfheim 1967, S. 523/524 (Stammtafel des Hauses Hachberg-Sausenberg).
  • Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg. In: Das Markgräflerland, 3. Jahrgang, Heft 1, 1931, S. 1–29 Digitalisat der UB Freiburg
  • Hans Jakob Wörner: Das Markgräflerland – Bemerkungen zu seinem geschichtlichen Werdegang. In: Das Markgräflerland. Heft 2/1994, S. 63, Schopfheim 1994 Digitalisat der UB Freiburg
  • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden. Erster Theil. Lotter, Carlsruhe 1764, S. 557–574 (archive.org).
  • Eddy Bauer: Négociations et campagnes de Rodolphe de Hochberg, Comte de Neuchâtel et Marquis de Rothelin, Gouverneur de Luxembourg, 1427–1487. Neuchâtel 1928.
  • Petra Ehm: Burgund und das Reich. Spätmittelalterliche Außenpolitik am Beispiel der Regierung Karls des Kühnen (1465–1477). R. Oldenbourg Verlag, München 2002, ISBN 3-486-56683-0, S. 221–223.
  • Thomas Alfried Leger: Hochberg, Hachberg. In: A.G. Hoffmann: Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste, Zweite Section, Neunter Teil. Leipzig 1832, S. 125–127, Textarchiv – Internet Archive
  • Badische Historische Kommission (Hrsg.): Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050–1515. Band 2 – Heinrich Witte (Bearbeiter): Regesten der Markgrafen von Hachberg 1422–1503, Innsbruck 1901, S. 145–160, Textarchiv – Internet Archive
  • L. Montandon: Hochberg (Markgrafen von). In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 4, Neuenburg 1927, S. 252 unibe.ch (PDF; 27 MB)

Einzelnachweise

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  1. Sachs S. 571 Textarchiv – Internet Archive
  2. Sachs S. 574 Textarchiv – Internet Archive
  3. Neben den nachfolgend aufgeführten Kindern gibt es Hinweise auf zwei weitere Kinder aus der Ehe mit Marguerite de Vienne. 1449 wurde demnach eine namentlich nicht genannte Tochter im frühen Kindesalter bestattet. Kurz nach 1450 wurde demnach ein Junge namens Jean geboren über den die Nachrichten nach 1458 abbrechen. Siehe Jaqueline Lonzeron: Les enfants de Rodolphe de Hochberg et les comptes de dépenses de Jean de Fribourg. In: Musée Neuchatelois, 1939, S. 105–109 Digitalisat
  4. auch Catherine de Hochberg genannt
  5. Eintrag auf geneall.net
  6. Hochzeit am 9. Mai 1458
  7. Sohn des Jean II de Neufchâtel und der Marguerida de Castro. Gérard Pelot: Les derniers grands feux (?) d’une maison comtoise et bourguignonne: Guillaume de Vienne, seigneur de Saint-Georges et de Sainte-Croix, 1362-1437. (PDF; 53 MB) Histoire., Band III, 2012, Stammbaum Neufchâtel (Bourgogne)
  8. auch Barbe de Hochberg oder Berthe
  9. Eintrag auf genealogieonline.nl; Jaqueline de Rohan. In: Musée neuchâtelois, Juli 1883, S. 195 rero.ch (PDF; 195 MB); Eintrag auf doc.rero.ch; für Philippe war es die 2. Ehe — das Paar hatte 7 Kinder (siehe hierzu auch Anselme de Sainte-Marie: Histoire généalogique et chronologique de la Maison Royale de France. Paris 1783, S. 6, Textarchiv – Internet Archive)
  10. our-royal-titled-noble-and-commoner-ancestors.com Eintrag auf our-royal-titled-noble-and-commoner-ancestors.com mit Verweis auf Detlev Schwennicke: Europaische Stammtafeln, New Series, Vol. I/2, Tafel 273.
  11. siehe Eric-André Klauser: Hochberg, Olivier von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  12. Sachs S. 557 Textarchiv – Internet Archive
  13. Siehe hierzu auch Hans Jakob Wörner: Das Markgräflerland – Bemerkungen zu seinem geschichtlichen Werdegang. In: Das Markgräflerland. Heft 2/1994, S. 62/63, Schopfheim 1994 Digitalisat der UB Freiburg
  14. Siehe Bauer S. 9–10
  15. Siehe Johann Jakob Hottinger: Neuenburg in seinen geschichtlichen und Rechtsverhältnissen zur Schweiz und zu Preussen. In: Archiv für schweizerische Geschichte, Band 9 (1853), S. 4–9 doi:10.5169/seals-10643#15
  16. Siehe Anton Philipp von Segesser (Bearbeiter): Amtliche Sammlung der ältern Eidgenössischen Abschiede, Band 2: Abschiede 1421–1477, Luzern 1863, S. 290, Nr. 454 vom 7. April 1458 ULB Düsseldorf
  17. siehe hierzu Hermann Johann Ferderick Schulze-Gaevernitz: Die staatsrechtliche Stellung des Fürstenthums Neuenburg in ihrer geschichtlichen Entwickelung und gegenwärtigen Bedeutung, Jena 1854, S. 42 Google Digitalisat
  18. zu ihm siehe M. Richard: Histoire des diocèses de Besançon et de Saint-Claude Band 2, Besançon 1851, S. 144–157 Digitalisat
  19. siehe hierzu Hermann Johann Ferderick Schulze-Gaevernitz: Die staatsrechtliche Stellung des Fürstenthums Neuenburg in ihrer geschichtlichen Entwickelung und gegenwärtigen Bedeutung, Jena 1854, S. 41 Google Digitalisat
  20. Siehe Peter von Hohenhard: Preußisches Neuenburg und dessen Gerechtsame, Teutschenthal 1708, S. 163ff. Google Digitalisat
  21. Die Chronik Erhards von Appenwiler 1439–1471. In: Basler Chroniken, Band 4 (Hrsg. von August Bernoulli), S. 317, Textarchiv – Internet Archive; Übersetzung des lateinischen Eintrags in der Chronik bei Thomas Zotz: Die Burg Rötteln bei Lörrach. In: Burgen und Schlösser, Europäisches Burgeninstitut (Hrsg.), 4/2015, S. 273. (deutsche-burgen.org (Memento vom 16. Juni 2016 im Internet Archive; PDF))
  22. der Kaiser nahm am Reichstag nicht teil und es kam zu keinen Beschlüssen über Maßnahmen gegen die Türken; siehe hierzu auch Friedrich III. (HRR)#Friedrichs Untätigkeit bei der Türkenabwehr
  23. Thomas Zotz: Die Burg Rötteln bei Lörrach. In: Burgen und Schlösser, Europäisches Burgeninstitut (Hrsg.), 4/2015, S. 273. (deutsche-burgen.org (Memento vom 16. Juni 2016 im Internet Archive; PDF))
  24. siehe Fridolin Weber-Krebs: Die Markgrafen von Baden im Herzogtum Luxemburg (1487–1797). Trier 2007, S. 358
  25. siehe den Vertragstext bei Anton Philipp von Segesser (Bearbeiter): Amtliche Sammlung der ältern Eidgenössischen Abschiede, Band 2 Die eidgenössischen Abschiede aus dem Zeitraume von 1421 bis 1477, Meyer, Luzern 1863, Nr. 43, S. 900–903 (online bei der UB Düsseldorf)
  26. Anton Philipp von Segesser (Bearbeiter): Amtliche Sammlung der ältern Eidgenössischen Abschiede, Band 2 Die eidgenössischen Abschiede aus dem Zeitraume von 1421 bis 1477, Meyer, Luzern 1863, Nr. 44, S. 903 (online bei der UB Düsseldorf)
  27. Gottlieb Krause: Beziehungen zwischen Habsburg und Burgund bis zum Ausgang der Trierer Zusammenkunft im Jahre 1473, Inaugural-Dissertation, Graudenz 1876, S. 29 Internet Archive
  28. Siehe Witte S. 130–131
  29. siehe Witte S. 133–134
  30. siehe Heinrich Witte: Zur Geschichte der burgundischen Herrschaft am Oberrhein in den Jahren 1469 - Anfang 1473. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Band 40/NF 1 (1886), S. 134 im Internet Archive und Xavier Mossmann (Herausgeber): Cartulaire de Mulhouse. Band 3, Nr. 1375 vom 10. Juli 1469, S. 352–353 im Internet Archive
  31. * um 1430; † vor 1501
  32. CARONDELET, Jean Biographie nationale de Belgique
  33. Siehe Witte S. 135
  34. siehe Witte S. 139
  35. siehe Witte S. 141
  36. Gottlieb Krause: Beziehungen zwischen Habsburg und Burgund bis zum Ausgang der Trierer Zusammenkunft im Jahre 1473, Inaugural-Dissertation, Graudenz 1876, S. 28–29 Internet Archive
  37. Joseph Chmel: Monumenta Habsburgica: Sammlung von Actenstücken und Briefen zur Geschichte des Hauses Habsburg in dem Zeitraume von 1473 bis 1576. Erste Abtheilung: Das Zeitalter Maximilian’s I. - Erster Band, Wien 1854,S. 28–30 Google-Digitalisat
  38. s. August Huber: Über Basels Anteil am Röteler Erbfolgestreit im Jahre 1503. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, 4, 1905, S. 80.
  39. Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg. In: Das Markgräflerland, 3. Jahrgang, Heft 1, 1931, S. 13 Digitalisat S. 18.
  40. Siehe den vermutlich ersten Druck des Werkes Das abenteürlich buch beweyset vns von einer frawen genandt Melusina. Augsburg 1474, S. 1–2 Digitalisat der BSB München
  41. Mellusine: poème relatif á cette fée poetevine, composé dans le quatorzième siècle par Couldrette. Ausgabe von 1854 im Internet Archive
  42. Siehe Siegfried Bühler: Aus der Literaturgeschichte von Rötteln. In: Unser Lörrach 1992. S. 167
  43. Claudia Steinkämper: Melusine – vom Schlangenweib zur „Beauté mit dem Fischschwanz“. Göttingen 2007, S. 81, Fußnote 155 Google-Digitalisat
  44. Autor und Inhaltsangabe der 84. Novelle in: Les cent nouvelles nouvelles, Paris 1505
  45. siehe französische Version: 84.Novelle. In: Les cent nouvelles nouvelles. Paris 1505; siehe englische Version Robert B. Douglas (Übersetzer), Léon Lebègue (Illustrator): The devil's share. In: One Hundred Merrie And Delightsome Stories. Paris 1899 online im Projekt Gutenberg
  46. Die Hundert neuen Novellen, vollständige Ausgabe. Aus dem Französischen übertragen von Alfred Semerau, mit einem Nachwort von Peter Amelung und den 41 Holzschnitten der Pariser Ausgabe von 1486. Sonderausgabe Europäischer Buchklub, Stuttgart, Zürich, Salzburg; Winkler-Verlag, München, 1965 Seite 27:
    Die vierundachtzigste Novelle von Herrn Marquis de Rothelin erzählt: von einem Marschall, der sich mit der freundlichsten und verliebtesten Frau, die es in ganz Deutschland gab, verheiratete. Ob wahr ist, was ich sage, ohne darauf einen hohen Eid zu leisten, damit ich nicht durch meine Erzählung für einen Lügner gehalten werde, könnt ihr unten ausführlicher sehen.“ Seite 531–532:
    Die vierundachtzigste Novelle
    Das Teufelsweib
    Bis einer eine hübsche lange Geschichte erzählen wird, will ich jetzt eine kleine, aber wahre und erst jüngst geschehene, die auch nicht lange aufhalten wird, erzählen. Ich hatte einen Marschall, der mir lange Zeit und gut gedient hatte. Da kam ihn die Lust an, sich zu verheiraten, und zwar mit der schlimmsten Frau im ganzen Land, wie man mir sagt. Und als er erkannte, daß er sie weder mit Bitten noch mit Drohen bessern konnte, verließ er sie und blieb nicht länger mehr bei ihr, sondern floh sie wie ein Unwetter. Wenn er sie an einem Ort gewußt hätte, wäre er niemals dorthin gegangen, sondern hätte stets das gerade Gegenteil getan. Als sie sah, daß er sie floh und sie nicht mehr mit ihm zanken und ihre böse Laune an ihm auslassen konnte, machte sie sich auf die Suche nach ihm, fand ihn, folgte ihm überall nach und gab ihm Gott weiß was zu hören. Und der andere tat nicht den Mund auf und zog seines Weges. Und nun setzte sie sich noch viel mehr auf das hohe Pferd und schalt und schmähte ihren armen Mann, so wie kein Teufel es mit einer verdammten Seele hätte schlimmer machen können.
    Eines Tages, da sie sah, daß ihr Mann auf all ihre Worte keine Silbe erwiderte, schrie sie ihm aus Leibeskräften, während sie ihm durch die Straßen folgte, vor allen Leuten zu: »Komm her, du Schelm, sprich mit mir, ich bin dein, ich bin dein!«
    Und mein Marschall der vorausging, erwiderte, sooft sie das sagte: »Ich schenke meinen Teil dem Teufel, ich schenke meinen Teil dem Teufel.«
    Und so ging es durch die ganze Stadt Lille, und sie schrie fortwährend. »Ich bin dein«, und der andere entgegnete: »Ich schenke meinen Teil dem Teufel!«
    Bald danach starb nach Gottes Wille diese gute Frau, und man fragte meinen Marschall, ob er über den Tod seiner Frau sehr betrübt sei, und er erklärte, ihm sei noch nie ein solches Glück wie jetzt beschieden gewesen, und wenn Gott ihm einen Wunsch gewährt hätte, so hätte er ihn gebeten, seine Frau sterben zu lassen. »Denn«, sagte er, »sie war so schlecht und böswillig, daß ich, wenn ich sie im Paradies wüßte, niemals dahin möchte, solange sie dort wäre, denn sie könnte nirgendwo Frieden halten. Ich weiß aber bestimmt, daß sie in der Hölle ist, denn alles, was sie tat, ihr könnt mir's glauben, war so, daß es Teufel auch nicht schlimmer hätten tun können.« Und darauf sagte man ihm: »Nun müßt Ihr Euch wiederverheiraten und eine gute, friedliche, keusche Frau nehmen.«
    »Heiraten!« rief er, »lieber wollte ich gleich am Galgen hängen als mich jemals wieder der Gefahr aussetzen, die Hölle zu finden, aus der ich jetzt Gott sei Dank entronnen bin.«
    So war er ledig und ist es noch, und ich weiß nicht was er machen wird.“
  47. Michael Bärmann, Michael Prosser-Schell: Antonius von Pforr und Markgraf Rudolf IV. von Hachberg : ein neuaufgefundenes Lebenszeugnis zum Verfasser des 'Buches der Beispiele'. In: Daphnis. - Leiden ; Boston, Mass. : Brill Rodopi, 1972-. - ISSN 0300-693X. - Band 31, Heft H. 1/2 (2002), S. 33–54
VorgängerAmtNachfolger
WilhelmMarkgraf von Hachberg-Sausenberg
1441–1487
1441–1444 vormundschaftliche Regierung durch Johann von Freiburg
Philipp
Johann von FreiburgGraf von Neuenburg
1458–1487
Philipp