Sapolje (Kaliningrad)

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Siedlung
Sapolje
Friedrichsfelde

Заполье
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Osjorsk
Frühere Namen Friedrichsfelde (bis 1946)
Bevölkerung 6 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 227 000 025
Geographische Lage
Koordinaten 54° 23′ N, 22° 3′ OKoordinaten: 54° 23′ 0″ N, 22° 3′ 0″ O
Sapolje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Sapolje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sapolje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Sapolje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Sapolje (russisch Заполье, deutsch Friedrichsfelde) ist ein kleiner Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.

Geographische Lage

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Sapolje liegt vier Kilometer südöstlich der Rajonstadt Osjorsk (Darkehmen/Angerapp) und zwei Kilometer nordöstlich des Ortes Tschistopolje (Jodszinn/Sausreppen) an der Kommunalstraße 27K-356, die zur russisch-polnische Grenze führt und dort endet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Das Gutsdorf Friedrichsfelde zählte im Jahre 1818 lediglich 15 Einwohner. Deren Zahl stieg bis 1863 auf 27 und 1907 auf 28.[2] Seit 1874 gehörte der Gutsbezirk Friedrichsfelde zum neu gebildeten Amtsbezirk Weedern (heute russisch Suworowka) im Kreis Darkehmen.[3] Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bürgerte sich immer mehr die Zusatzbezeichnung „Kirchspiel Darkehmen“ ein, um Verwechselungen mit dem ebenfalls im Kreis Darkehmen gelegen gleichnamigen Ort im Kirchspiel Karpowen (heute russisch Nekrassowo) zu vermeiden. Am 17. Oktober 1928 wurde der Gutsbezirk Friedrichsfelde an die Landgemeinde Jodszinn (heute russisch Tschistopolje) angeschlossen. Dies hatte im Jahr 1930 auch die Umgliederung in den Amtsbezirk Szabienen (heute polnisch Żabin) zur Folge.[4]

Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung des Ortes in Pochwałki im Februar 1949[5] wurde (vermutlich) nicht mehr wirksam. Im Juli 1950 erhielt er den russischen Namen Sapolje und wurde dem Dorfsowjet Tschistopolski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[6] 1954 gelangte der Ort in den Bagrationowski selski Sowet und vermutlich 1963 dann in den Lwowski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 gehörte Sapolje zur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.

Friedrichsfelde war bis 1945 mit seiner überwiegend evangelischen Einwohnerschaft in das Kirchspiel Darkehmen[7] (1938–1946 Angerapp, seit 1946: Osjorsk) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Darkehmen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzte deutsche Geistliche waren die Pfarrer Johannes Gemmel und Helmut Passauer.

Nach dem Verbot aller kirchlichen Aktivitäten in der Zeit der Sowjetunion bildeten sich erst in den 1990er Jahren in der Oblast Kaliningrad neue evangelische Gemeinden. Sapolje liegt jetzt im Gebiet der Region der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) innerhalb der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland[8] (ELKER).

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Jürgen Schlusnus, Friedrichsfelde, Ksp. Darkehmen@1@2Vorlage:Toter Link/www.darkehmen.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Weedern
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Lautersee
  5. Rozporządzenie Ministra Administracji Publicznej o przywróceniu i ustaleniu nazw miejscowości. MP nr 17 poz. 225. In: Monitor Polski auf der Website des ISAP. Kanzlei des Sejm, 11. Februar 1949, S. 1, abgerufen am 18. September 2023 (polnisch, Verordnung des Ministeriums für die öffentliche Verwaltung und die wiedergewonnenen Gebiete über die Wiederherstellung und Bestimmung der offiziellen Ortsnamen).
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  7. Jürgen Schlusnus, Kirchspiel Darkehmen (Memento des Originals vom 30. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.darkehmen.com
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)