Sarchop

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Sarchop oder Sharchops (Dzongkha: ཤར་ཕྱོགས་པ, Wylie: shar phyogs pa; „Ostler“) sind eine Bevölkerungsgruppe in Bhutan. Sie entstanden aus der Mischung von Tibetern, Südost-Asiaten und Süd-Asiaten und bevölkern größtenteils die östlichen Distrikte von Bhutan.[1]

Sarchop sind ein indo-mongoloides Volk, dessen Herkunft in Assam, Arunachal Pradesh, oder auch Burma vermutet wird.[2] Die Anfänge liegen um 1200–800 v. Chr.[3] George van Driem hat 1993 darauf hingewiesen, dass Sarchop eng verwandt mit den Monba (Mönpa) sind und, dass beide die Nachfahren von ursprünglichen tibetischen Völkern der vor-Ngalop-Periode sind. Aufgrund der gesellschaftlichen Vorherrschaft der Dzongkha-sprachigen Bhutanesen, werden Sarchop jedoch in Bhutan marginalisiert und manchmal auch verfolgt.[4] Die Sarchop sind die größte ethnische Minderheit in Bhutan.[5][6]

Die Sarchop stellen den größten Teil der Bevölkerung in Ost-Bhutan, wobei das Land 2010 insgesamt nur eine Bevölkerung von ca. 708.500 Personen hatte.[7] Auch wenn sie die größte einheitliche und abgegrenzte ethnische Gruppe in Bhutan darstellen, sind sie jedoch auch größtenteils in die kulturell und politisch dominante Tibetische Ngalop-Kultur assimiliert.[8] Nach offiziellen Statistiken bildeten Ngalop, Sarchop und weitere Stammesgruppen zusammen bis zu 72 % der Bevölkerung in den 1980ern.[8][9] Die Volkszählung 1981 verzeichnet Sarchop mit 30 % der Bevölkerung und Ngalops mit ca. 17 %.[10] Das The World Factbook jedoch schätzt, dass die „Bhote“, Ngalop und Sarchop zusammen, nur ca. 50 % der Bevölkerung von Bhutan ausmachen, etwa 354.200 Personen.[7]

Die meisten Sarchop sprechen die Tshangla-Sprache, eine tibetobirmanische Sprache; einige sprechen Olekha-Sprache.[11] Außerdem lernen sie die Nationalsprache Dzongkha. Aufgrund ihrer Verbindungen zu Nordost-Indien gibt es Sprecher des Assamesischen. Und auch Bodo ist teilweise bekannt.

Tshangla wird auch von der Monba-Minderheit in China, vor allem in den Bezirken Mêdog, Nyingchi und Dirang gesprochen. Tshangla hat auch Ähnlichkeiten mit den Sprachen Kalaktang und Dirang der Monba von Arunachal Pradesh, Indien.[12]

Sarchop lebten traditionell vom Brandrodungs-Wanderfeldbau (slash-and-burn) und von tsheri-Landwirtschaft, mit Trocken-Reis-Anbau über drei bis vier Jahre, bis die Böden erschöpft sind. Danach werden die nächsten Flächen gerodet.[8] Diese Praktiken sind allerdings in Bhutan seit 1969 offiziell verboten.[13][14]

Die meisten Sarchop folgen matrilinearen Vererbungslinien in der Vererbung von Land und Haustieren.[15]

Die Sarchop folgen größtenteils dem Tibetischen Buddhismus mit Elementen des Bön. Die Bewohner der Duars (दोआर) folgen dem Animismus.[8]

Einzelnachweise

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  1. Jivanta Schottli, Subrata K. Mitra, Siegried Wolf: A Political and Economic Dictionary of South Asia. 2015, ISBN 978-1-135-35576-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Catl Skutsch (Hrsg.): Encyclopedia of the World’s Minorities. Routledge, New York 2005, ISBN 1-57958-468-3, S. 218 (englisch).
  3. Culture of Bhutan. In: Countries and Their Cultures. Advameg, Inc, abgerufen am 30. September 2013.
  4. U.S. Committee for Refugees World Refugee Survey 1999 – Bhutan. In: United States Committee for Refugees and Immigrants. 1. Januar 1999, abgerufen am 29. September 2013.
  5. George L. van Driem: Language Policy in Bhutan. (PDF) SOAS, 1993, archiviert vom Original am 1. November 2010; abgerufen am 18. Januar 2011.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/repository.forcedmigration.org
  6. George van Driem: Languages of the Himalayas: An Ethnolinguistic Handbook of the Greater Himalayan Region. Brill, 2001, S. 915 f. (englisch).
  7. a b CIA World Factbook (Memento des Originals vom 28. Dezember 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov: Bhutan. Central Intelligence Agency.
  8. a b c d Robert L. Worden: Bhutan. In: Andrea Matles Savada: Country Study. Ethnic Groups. Federal Research Division 1991.
  9. Robert L. Worden: Bhutan. In: Andrea Matles Savada: Country Study. Society. Federal Research Division 1991.
  10. Bhutan Backgrounder. In: SATP online. South Asia Terrorism Portal, 20. September 2002, abgerufen am 10. Juli 2011.
  11. Languages of Bhutan. In: Ethnologue Online. SIL International, 2006, abgerufen am 18. Januar 2011.
  12. Roger Blench: Sorting out Monpa: The relationships of the Monpa languages of Arunachal Pradesh. 2014.
  13. Robert L. Worden: Bhutan. In: Andrea Matles Savada: Country Study. Farming. September 1991.
  14. Shifting Cultivation in Bhutan: A Gradual Approach to Modifying Land Use Patterns. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations online. FAO, 1987, abgerufen am 13. März 2011.
  15. Fact Sheet Bhutan. Women in Agriculture, Environment and Rural Production. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations online. FAO, archiviert vom Original am 18. Mai 2017; abgerufen am 8. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ftp.fao.org