Schlacht von Nagashino

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Schlacht von Nagashino
Teil von: Feldzüge der Takeda

Datum 28. Juni 1575
Ort Nagashino, Provinz Mikawa in (Japan)
Ausgang Belagerung schlägt fehl, Sieg der Oda und Tokugawa
Konfliktparteien

Takeda Katsuyori

Oda Nobunaga und Tokugawa Ieyasu

Befehlshaber

Takeda Katsuyori, Anayama Nobukimi, Takeda Nobukado, Takeda Nobutoyo

Oda Nobunaga, Tokugawa Ieyasu, Okudaira Sadamasa

Truppenstärke

15.000[1]

30.000[1]

Verluste

10.000 Tote, inkl. 54 Samurai-Führer

unbekannt

Die Schlacht von Nagashino (jap. 長篠の戦い, Nagashino no Tatakai) fand bei der Burg Nagashino in der Provinz Mikawa in Japan im Jahre 1575 während der Sengoku-Zeit statt.

Die Burg wurde seit dem 17. Juni von Takeda Katsuyori belagert, weil sie die Versorgungslinien der Takeda bedrohte. Okudaira Sadamasa, ein Vasall von Tokugawa Ieyasu, kommandierte die Verteidigung. Sowohl Tokugawa als auch Oda Nobunaga schickten Truppen, um die Belagerung aufzuheben, und Takeda Katsuyori wurde besiegt.

Takeda Katsuyori entwickelte sich zur Endphase der Sengoku-Zeit zum Hauptrivalen Oda Nobunagas. Er ging mit seiner Armee gegen Odas Verbündete vor. Die Burg Nagashino war bereits 1574 von Tokugawa Ieyasu erobert worden. Im Jahr 1575 versuchte Takeda Katsuyori die Burg als Sprungbrett für eine Offensive gegen die Provinz Mikawa zurückzuerobern.[2]

Takeda Katsuyori belagerte die Burg Nagashino mit rund 15.000 Mann. Oda Nobunaga und Tokugawa Ieyasu führten eine Entsatzarmee von rund 30.000 Mann heran. Die Armee der Takeda war vor allem für ihre professionell zu Pferd kämpfenden Samurai bekannt. Die Entsatzarmee bestand vor allem aus Ashigaru. 3.000 von ihnen waren mit Tanegashima-Arkebusen ausgerüstet. Oda Nobunaga ließ seine Entsatzarmee eine drei Kilometer lange Palisade errichten. Die Stellung war zwischen einem Fluss und gebirgigem Terrain positioniert und nahm zusammen mit der Burg der Kavallerie der Takeda den Raum für weite Manöver. Takeda Katsuyori befahl im Glauben, seine elitären Krieger seien den Ashigaru überlegen, einen Frontalangriff. Die Takeda brachten fünf Angriffswellen auf die durch Speerträger, Bogenschützen und Samurai verstärkte Stellung der Entsatzarmee. Nach der fünften Angriffswelle traten die Takeda aufgrund der hohen Verluste den Rückzug an.[1]

Takeda verlor etwa 10.000 Mann, zwei Drittel seiner Belagerungsarmee. Acht seiner berühmten 24 Generäle wurden in der Schlacht getötet.

Der Sieg von Odas westlichen Taktiken und Feuerwaffen über die Kavallerieattacke der Takeda wird oft als Wendepunkt in der japanischen Kriegsführung zitiert. Viele nennen sie die erste „moderne“ Schlacht Japans.

Takedas Kavallerieattacke repräsentierte die alte, traditionelle Form der Kriegsführung. Ironischerweise wurde sie jedoch erst durch seinen Vater, Takeda Shingen, weniger als eine Generation früher eingeführt. Zuvor waren eher Zweikämpfe der Samurai die Regel.

Die Schlacht wird oft als Einführung modernerer Schusswaffentaktiken in Japan gesehen. Dabei findet sich oft die Ansicht, Oda Nobunaga habe bei seinen Arkebusieren das Feuern gezielter, koordinierter Salven größerer Einheiten eingesetzt. Hierfür finden sich jedoch keine zeitgenössischen schriftlichen Belege.[1]

Nagashino war die entscheidende militärische Niederlage für den Rest vom „Dreipakt des Ostens“, geschlossen zwischen den späteren Hōjō, den Imagawa und den Takeda (Imagawa Ujizane war bereits ausgeschieden). In der Folge annektierten oder beseitigten die drei Reichseiniger auch die übrigen souveränen Fürstentümer und leiteten die Edo-Zeit ein.

Die Schlacht und die letzten Jahre des Takeda-Clans wurden in Akira Kurosawas Film von 1980 Kagemusha (Schattenkrieger) thematisiert. Im Film wird ein eigenwilliger Dieb gezwungen, den toten Herrscher, Takeda Shingen, zu ersetzen. Der Film spielt in den Jahren vor Takeda Katsuyoris Niederlage bei Nagashino und endet mit der Vernichtung des Reiterheeres, das wirkungslos gegen die Barrikaden und Schützen Odas anrennt.

  • Richard Bowing, Peter Kornicki (Hrsg.): The Cambridge Encyclopedia of Japan. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1993, ISBN 0-521-40352-9, S. 65.
  • Jeroen P. Lamers: Japonius Tyrannus. The Japanese warlord Oda Nobunaga reconsidered (= Japonica Neerlandica. 8). Hotei Publishing, Leiden 2000, ISBN 90-74822-22-3.
  • Stephen Turnbull: The Samurai Sourcebook. Arms and Armour Press, London 1998, ISBN 1-85409-371-1.
  • Stephen Turnbull: Nagashino. Slaughter at the Barricades. Osprey Publishing, Oxford 2000, ISBN 1-85532-619-1.
  • S. Noma (Hrsg.): Nagashino, Battle of. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1134.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Peter A. Lorge: The Asian Military Revolution - From Gunpowder to the Bomb. Cambridge, 2008, S. 53–56.
  2. Brett L. Walker: A Concise History of Japan. Cambridge, 2015, S. 105.
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